Käfer Nahrung für Käferlarven
Totholz liegen lassen oder nicht? Diese Frage entzweit die Gemüter. Denn wo nach einem Sturm Äste herabgefallen oder Bäume umgestürzt sind, taucht schon bald der Borkenkäfer auf. Totes Holz ist für seine Larven der bevorzugte Lebensraum. Doch nur wo lebende Bäume geschwächt sind, etwa durch Monokulturen oder den Klimawandel, wird er zum Schädling.
Ohne Waldbrände keine Prachtkäfer
Diese Käferarten mit ihren schillernden Flügeln legen ihre Eier direkt in frisch abgebranntes Holz. Etwa in der sibirischen Taiga, wo Brandkäfer Dutzende von Kilometern weit fliegen, wenn sie einen Waldbrand wahrnehmen. Sie haben ein extrem feines "Näschen": ein Sinnesorgan, mit dem sie Chemikalien aufspüren, die bei einem Brand frei werden. Wo der Mensch Wälder bewirtschaftet oder in ihrer Nähe siedelt, haben es diese Käfer jedoch schwer. Denn die meisten Waldbrände werden schnell gelöscht.
Kein Kadaver bleibt ungenutzt
Andere Käferarten haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um ihren Nachwuchs mit den Proteinen von Fleisch zu versorgen. Die Totengräber, von denen es in Deutschland rund 20 Arten gibt, wittern tote Tiere über große Entfernung hinweg. Am Kadaver angekommen, machen sie sich paarweise ans Werk, um ihn unter die Erde zu bringen. Zu zweit höhlen sie das darunter liegende Erdreich aus, bis der Leichnam einige Zentimeter tief im Boden liegt - Mäuse, Maulwürfe oder sogar größere Tiere. Dann legen sie dort ihre Eier ab, und nach dem Schlüpfen finden die Larven gleich einen Festschmaus vor. Menschen müssen also in der Natur nicht aufräumen. Das erledigen die Käfer - wenn wir sie denn lassen.