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Die Eibseebahn Die alte Dame und der Neubau zur Zugspitze

Erst 1961 gab es die technischen Möglichkeiten, direkt zum Gipfel der Zugspitze eine Seilbahn zu verwirklichen: Die Eibsee-Seilbahn – eine technische Meisterleistung. Nächstes Jahr soll sie durch eine weltweit einzigartige Pendelseilbahn ersetzt werden. Doch auch in ihrer letzten Saison ist eine Fahrt mit der alten Dame immer noch ein Erlebnis.

Von: Elmar Voltz

Stand: 05.06.2016 | Archiv

Talstation der Eibsee-Seilbahn | Bild: Bayerischer Rundfunk

Die Bauarbeiten für die neue Bahn laufen auch im kommenden Jahr parallel zum regulären Fahrbetrieb. Erst im Mai 2017 soll die bestehende Eibsee-Seilbahn ihre letzte Fahrt antreten. Bis zur Einweihung der neuen Bahn im Winter 2017 erreichen Zugspitzbesucher Deutschlands höchsten Berg dann mittels Zahnradbahn und Gletscherbahn.

Die alte Dame vermag einen noch heute zu verzaubern. 53 Jahre ist sie alt, trotzdem im besten Zustand – und eine Fahrt mit ihr ist ein ums andere Mal faszinierend. Die Rede ist von der Eibsee-Seilbahn, der Tragseilbahn auf den Gipfel der Zugspitze, mit 2.962 Metern Höhe Deutschlands höchster Berg.

 

Dort oben befindet sich gerade auch Deutschlands höchste Baustelle, denn die alte Seilbahn soll schon bald, Ende 2017 durch eine hochmoderne, weltweit einzigartige Pendelseilbahn ersetzt werden.

Und auch wenn sie ihren 55-jährigen Geburtstag nicht mehr im Dienst erleben wird – die alte Eibsee-Seilbahn gilt noch immer als eine technische Meisterleistung. Und eine Fahrt mit ihr ist heute wie damals ein großartiges Erlebnis.

 Peter Langer hat gerade den Sicherheitsbügel am Eingang der Gondelkabine geschlossen und beiden Schiebetüren mit einem kräftigen Ruck zugezogen …

Die Bahn passiert die erste von zwei Stützen – die Reaktion der Fahrgäste ist fast immer gleich. Seit 34 Jahren ist der Langer Peter Maschinist und Seilbahnschaffner bei der Bayerischen Zugspitzbahn. Der schlanke hochgewachsene Mann mit dem lustig hochgezwirbelten Schnauzbart liebt seine Arbeit und genießt den Kontakt mit den Fahrgästen.

Etwa zehn Minuten lang dauert die Fahrt. Normalerweise würde die Gondel jetzt erst in einer halben Stunde wieder abfahren, aber zwei Statiker müssen von Deutschlands höchster Baustelle dringend wieder hinunter ins Tal. Es geht also sofort wieder hinab.

 

Hier ist die Zentrale

Von der alten Dame sprechen die Mitarbeiter der Zugspitzbahn fast ein wenig ehrfürchtig, wenn es um die Eibsee-Seilbahn geht. Dass bald die neue Seilbahn zur Zugspitze in Betrieb gehen wird, sieht der Langer Peter mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Schade, dass die alte Bahn dann nichts mehr wert ist, sagt der 57-Jährige. Auf die neue freut er sich aber auch. Das Wetter klart etwas auf, und plötzlich kann man doch den grandiosen Blick ins Tal genießen…

Mein nächster Interviewgast wartet schon, Peter Huber, der technische Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn. Bei ihm dreht sich im Moment alles um den Bau der neuen Seilbahn. Ein Mammutprojekt, 50 Millionen Euro teuer. Mehr Komfort vor, während und nach der Berg- und Talfahrt soll sie bieten.

Eineinhalb Jahre wird das noch dauern. Und bis dahin wird die alte Dame Eibsee-Seilbahn die Gäste weiter verzaubern.

Volle Erreichbarkeit auch während der Bauzeit 

Auch für Bergsteiger ist der Zugspitzgipfel zu jeder Zeit erreichbar. Die 3.000-Meter-Marke knackt die Zugspitze trotz des Baukrans zwar nicht. Mit der Baukranspitze wächst der höchste Punkt Deutschlands allerdings zwischenzeitlich auf 2.975 Meter an. Interessierte können den Baufortschritt zur neuen Eibsee-Seilbahn ab sofort im Bautagebuch der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG unter zugspitze.de/bautagebuch mitverfolgen.


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