Eine (Ver)führung Den Goldenen Saal in Augsburg neu erleben
Der berühmte Goldenen Saal im Augsburger Rathaus – eines der bedeutendsten Renaissance-Kunstwerke Deutschlands - war im Krieg zerstört. Die Restaurierung schreitet voran - auch die Fürstenzimmer werden langsam fertig.
Ein fahrbares Spiegeltischchen, das ist der Geheimtipp von Gästeführerin Regina Thieme. Denn damit läßt sich die Decke des Goldenen Saals bewundern, ohne sich den Kopf zu verrenken, denn der Goldene Saal ist ist 14 Meter hoch. Der Saal im Augsburger Rathaus beeindruckt dabei nicht allein durch seine Dimensionen, sondern vor allem durch seine prachtvolle Ausstattung
Baus aus dem Jahr 1946
Gold an den Wänden, die Gemälde, die vier Meter hohen Seitenportale - alles ist echt, aber nicht echt antik, der Goldene Saal ist vielmehr nachgebaut, originalgetreu rekonstruiert, denn nach etlichen Bombentreffern im 2. Weltkrieg war vom Originalbau des Renaissance-Architekten Elias Holl aus dem Jahr 1646 nicht mehr viel übrig, sagt Rainer Irlsberger. Er hat an die 30 Jahre lang im Rathaus gearbeitet hat und die Wiederauferstehung des Prachtssaal aus nächster Nähe miterlebt.
"Alles war zerstört nach dem Bombenangriff, man hat sich 1954 gedacht, wie stellt man den Saal wieder her, es gab die abstrusesten Ideen. Gott sei dank gab es noch Aufzeichnungen von Elias Holl und Dias auf Glasplatten dann ist es Schritt für Schritt gegangen."
Rainer Irlsbeger
Der Verein zur historischen Wiederherstellung
So nahmen ein paar engagierte Augsburger das Heft in die Hand, sie gründeten den "Verein zur historischen Wiederherstellung des Goldenen Saales" und erreichten, dass das Ensemble im Detail wieder aufgebaut wurde "Über Jahrzehnte hinweg wurde der Saal Stück für Stück wieder hergestellt, die Handwerker der Stadt nahmen die Herausforderung an", sagt Konrad Rebolz, Vorsitzender des Vereins zur historischen Wiederherstellung des Goldenen Saals. Er selbst hat das Lichtkonzept und die indirekte Beleuchtung für den Saal ertüftelt, durch die das Gold an den Wänden jetzt noch heller erstrahlt.
Augsburg wollte das, der Entschluss, das Rathaus und den Goldenen Saal wieder so aufzubauen, stand auf einer breiten Basis, erinnert sich Rainer Irlsberger. Der Erfolg gibt den Augsburgern Recht, der Goldene Saal wird für alle Art von Feierlichkeiten genutzt und ist mittlerweile eine der Touristenattraktionen der Stadt. Billig war das Ganze auch nicht, knapp über 20 Millionene Euro sind bislang in die Restauration des Saales gesteckt worden, den größten Batzen aber haben die Augsburger Bürger selbst aufgebracht. Konrad Reholz würde sich allerdings wünschen, das für den weiteren Erhalt des Goldenen Saal jetzt auch mal die Großkopferten den Geldbeutel aufmachen.
Goldener Saal: Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Geöffnet ist der Goldene Saal
Mo - So von 10:00 – 18:00 Uhr
(Kassenschluss 17:30 Uhr)
Eintrittspreise: 2,50 € Besucher, je Person
2,00 € für Gruppen ab 10 Personen, je Person
1,00 € je Schüler ab 10 Jahren und Studenten (gegen Nachweis)
15,00 € Augsburger Schulklassen und Studentengruppen
(einschließlich der sie Begleitenden Lehrkräfte)
ohne Begrenzung der Anzahl, je Klasse bzw. Gruppe
1,00 € für Schulklassen und Studentengruppen (pro Person)
Kinder bis 10 Jahre und Augsburger Grundschulklassen (nebst Lehrkraft bei lehrplanmäßigen Unterrichtsgängen) haben freien Eintritt