Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Im Museum und im Wasser Perlen aus Niederbayerns Bächen

Perlmuscheln in unseren Gewässern sind selten geworden . Aber es gibt sie noch, streng geschützt in niederbayerischen Gewässern – und an niederbayerischen Pretiosen. Thomas Muggenthaler hat sich auf die Suche gemacht.

Von: Thomas Muggenthaler

Stand: 04.09.2016 | Archiv

Eines der Prunkstücke des Passauer Oberhausmuseums ist eine Krone. In einer Glasvitrine ist das Juwelen und Perlenbesetzte Votivkrone zu sehen, die auf die Landshuter Hochzeit des Jahres 1475 zurückgehen soll. Der Kunsthistoriker Adolf Hofstetter kennt die Geschichte der Krone.

Die Votivkrone

Ein Forschungsprojekt, das das Oberhausmuseum gemeinsam dem Fraunhofer Institut auf die Beine gestellt hat, soll das Rätsel um die Krone lösen. Im Computertomografen war das wertvolle Prunkstück schon. Also, wir halten fest: Diese Votivkrone war sicher nicht die Krone, die Hedwiga bei der Landshuter Hochzeit getragen hat, aber es könnten Teile ihres Brautschmuck darin verarbeitet sein.

Historiker Adolf Hofstetter und die Perlen

Die zahllosen kleinen Flußperlen auf der Krone stammen aus bayerischen Flüssen sagt Adolf Hofstetter. In seinem Büro hat der Kunsthistoriker ein kleines Schächtelchen hergerichtet, das normalerweise im Tresor lagert. Es enthält: Perlen. Winzig, kleine oder ein klein wenig größere

Perlenfischerei war einst ein Beruf und unberechtigt Perlen zu fischen, ein Verbrechen, das brutal geahndet wurde.

Das Prachtgemälde mit der allegorischen Ilz

Nicht nur die Votivkrone im Oberhausmuseum erinnert in Passau an die Zeiten, als in der Ilz nicht nur Gold gefunden wurden sondern auch Perlen. Adolf Hofstetter verweist auf ein großes prächtiges Gemälde im Rathaussaal.

Die Zeit der Perlenfischerei ist vorbei. Heute bemühen sich Biologen darum wieder Flußperlmuscheln anzusiedeln, im Raum Passau in der Ilz, aber auch im Raum Regensburg. Einer von ihnen ist der Biologe Robert Vandre. Er bezweifelt zwar, dass es jemals wieder Perlen hier geben wird, aber die Biologen wären glücklich, wenn sich die Flußperlmuscheln hier dauerhaft ansiedeln würden

Die Muscheln allein sind schon kostbar.

Die Biologen sind hier seit acht Jahren dabei die Flußperlmuscheln wieder heimisch zu machen. Robert Vandre und seine Kollegin Christine Schmidt fangen dazu Forellen. Und sie sehen Erfolge. Denn einige Muscheln gibt es bereits wieder in dem romantisch plätschernden Bach. Vor Ort schaut hier Hartmut Schmid immer wieder nach dem Rechten, er ist Gebietsbetreuer beim Landschaftspflegeverband, der Hausmeister wie er sagt.


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