Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Fränkische Trockenplatte Was Bauern und Winzer tun, wenn Regen fehlt

Ein Tag Regen tränkt sieben dürre Wochen! Dieses Sprichwort trifft auf Unterfranken zu. Die Landkreise Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen werden als `fränkische Trockenplatte` bezeichnet. Aber Bauern und Winzer helfen sich.

Von: Jürgen Gläser

Stand: 28.02.2015 | Archiv

Das Gebiet muss immer öfter mit weniger als 600 Millimeter Niederschlag pro Jahr auskommen. Da ist jeder Tropfen Regen buchstäblich ein Segen.  Und den müssen Bauern und Winzer nutzen., gerade dann wenn es einmal binnen weniger Tage so viel schüttet, wie sonst im ganzen Monat. Da muss High-Tech helfen, wenn Gott es nicht regnen lässt.

Rückblick:

So ähnlich hat es damals ausgeschaut

Der Jahrhundertsommer 2003: Fast 9 Wochen lang herrscht Gluthitze – mit bis zu 40 Grad. In Mainfranken sieht es in diesem Sommer aus, wie in der Sahara. Die Ackerböden reißen auf, Pflanzen verdorren.

Im Wasserwerk

Das Wasserwerk Mergentheimer Straße in Würzburg.  Bis zu 300 Liter Wasser pro Sekunde können hier gefördert werden, wenn es mal knapp wird. Doch selbst im heißen Sommer 2003 hat es noch gereicht, beruhigt Christian Perkuhn von der Würzburger Trinkwasserversorgung.

Karl Heinz Benhard mit Tankanhänger

Was ist, wenn so etwas öfter passiert. Wenn es nicht nur im Sommer zu heiß und zu trocken ist?  Was machen dann die Landwirte? Karl Heinz Bernard hat zu kämpfen.  Der Landwirt aus Volkach hat 200 Hektar Ackerfläche – Zuckerrüben, Getreide und Spargel. Dieses Jahr, im Januar hat es 63 Millimeter geregnet. Aber der Februar war schon wieder viel zu trocken. Für Karl Heinz Bernard ist das ein Zeichen des Klimawandels.

Volkacher Winzer nutzen ein Großspeicherbecken und High-Tech

Die Wallfahrtskirche Maria Weingarten bei Volkach

Aber,  was tun, wenn der REGEN ausbleibt?   Die Winzer in Volkach haben sich dafür bereits gerüstet. Unterhalb der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten  gibt es seit 5 Jahren ein künstliches Speicherbecken. Weiter oben, in der Lage Volkacher Kirchberg,  wurden zwei weitere Becken gebaut, in denen vor allem im Winter Regen-Wasser gesammelt wird, sagt Thomas Jäcklein. Er und 45 weitere Winzer haben die VinAqua Genossenschaft gegründet.

Speicherbecken

30 Hektar Weinberge in Volkach werden nun im Sommer bei Bedarf über schwarze Schlauchleitungen tröpfchen-beregnet.  Jeder einzelne Rebstock bekommt so viel Wasser, wie er braucht – computergesteuert.1,8 Millionen Euro hat diese Anlage gekostet – finanziert von der Fernwasserversorgung Franken. Die Winzer müssen im Gegenzug dafür sorgen, dass ihre Weinberge eine dauerhafte Begrünung haben.  Eine Win-Win – Situation ….für Winzer und Wasser, erklärt Thomas Jäcklein, denn so leisten die Winzer ihren Beitrag zum Schutz der Volkacher Trinkwasserbrunnen

Bernhard darf dne Main anzapfen

Auch Landwirt Karl Heinz Bernhard kommt ohne Bewässerung nicht mehr aus. Er hat ein Wasserentnahmerecht für den Main – und kann bei Bedarf einen Teil seiner Spargelfelder bewässern – mit der so genannten `REGEN-Maschine: Gerade dort, wo es in Unterfranken  viele Gemüsebauern gibt,  hat der Kampf ums Wasser schon begonnen.  Wenn der Regen ausbleibt,  müssen Gurken, Kohl, Salat und Karotten eben beregnet  werden. Und überhaupt nehmen die Extreme zu. Denn vor zweiJahren ist unserem Landwirt ein Weizenfeld regelrecht abgesoffen, weil der Main nach heftigem Dauer-Regen  plötzlich Hochwasser hatte.  So was, sagt Karl Heinz Bernhard,  hab ich hier im  Mai  noch nie erlebt.


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