Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Älteste Ferienstraße im Test Romantische Straße von Landsberg zur Wieskirche

Die Romantische Straße war die erste Ferienstraße Deutschlands. Heuer wird sie 66 Jahre alt und führt quer durch Bayern – von Würzburg über Rothenburg, Dinkelsbühl, Donauwörth, Augsburg und dann weiter bis zur Wies - und über Schwangau und Schloss Neuschwanstein bis Füssen. Romantisch sind alle Etappen. Wir haben uns den oberbayerischen Abschnitt herausgegriffen von Landsberg durch den Pfaffenwinkel bis zur Wieskirche.

Von: Christine Gaupp

Stand: 29.04.2016 | Archiv

Ein Oh und Ah – am Höhepunkt der Etappe – der Wieskirche, die schöne Kirche – mit dem für Japaner schwierigen Namen. Die berühmte Wieskirche – bei vielen beliebt. Und ein Endpunkt der Romantischen Straße.

Die Empfehlung lautet, sie entlangfahren – und am besten vom Norden Richtung Süden – darum zurück.

Wir starten in Landsberg. Und wer da am Hauptplatz ankommt, freut sich.

Die Romantische Straße Eine Fahrt von Landsberg bis zur Wieskirche

Claudia Flörke vom Kulturbüro Landsberg – erzählt, dass sich heuer der Todestag von Dominikus Zimmermann zum 250. Mal jährt – neben Balthasar Neumann und Johann Michael Fischer der Rokokoarchitekt und Stukkateur Bayerns. Die Wieskirche ist sein Hauptwerk, aber entlang der Romantischen Straße lassen sich noch weitere seiner Kirchen bewundern. Aber auch Landsberg selbst lohnt einen Stadtbummel.

Als Leiterin der Tourisinfo muss Ira Wild das ja sagen, aber es stimmt auch, neben dem Lechwehr begeistern vor allem die kleinen verwinkelten, mittelalterlichen Gassen – das "Hexxenviertel", der Schloßberg – das gefällt nicht nur den Japanern.

Marienplatz in Landsberg

Die steigen aus, fotografieren und fahren dann auch alle weiter Richtung Süden - Richtung Schongau. Wer da mit dem Auto nicht die vierspurig ausgebaute Bundesstraße wählt, sondern eben die Romantische Straße, kommt durch viele kleine, beschauliche Dörfer, manche mit Kirchen, die in anderen Orten die Sehenswürdigkeit weit und breit wären, hier reiht sich eine an die andere.

Einblick in das Siedlungswesen der Römer im Römermuseum von Epfach

Durch viele Dörfer schlängelt sich malerisch ein kleiner Bach, manche Häuser sind nur über eine kleine Holzbrücke erreichbar – wildromantisch.
Die Romantische-Rad-Straße weicht von dieser Route teilweise ab – führt dafür aber durch Epfach – und dort gibt’s nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf die Lechschleife, sondern es lohnt auch der Besuch im kleinen Römermuseum – im ehemaligen Feuerwehrhaus – stolz zeigt Markus Martin auf eine Büste des großen Sohnes von Epfach – Claudius Paternus, der eine steile Karriere im Römischen Reich gemacht hat und einer der Nachfolger des Pontius Pilatus war. Und dabei kam er aus dem kleinen Dorf am Lech! Außerdem im Museum: etliche antike Fundstücke und ein Modell von einer römischen Siedlung.

Heute haben wir es da schon einfacher – man kann sich auf der Romantischen Straße, wenn man organisiert reist, sogar das Gepäck nachliefern lassen – oder fährt eine Etappe gleich mal mit dem Bus- der jeden Tag die gesamte Romantische Straße entlang fährt – samt Radlanhänger. Auf der Via Claudia geht’s nun erstmal weiter bis Schongau.

Der Marienplatz von Schongau

Im Mittelalter eine reiche Stadt – denn Schongau lag nicht nur auf der wichtigen Handelsroute von Italien nach Augsburg, sondern auch an der Salzstraße von Bad Reichenhall nach Kempten – noch heute beeindruckt das Ballenhaus – ein spätgotischer Bau auf dem Marienplatz mit Treppengiebel aus dem 15. Jh und eine großteils noch intakte mittelalterliche Stadtmauer. Hier in Schongau sitzt auch der oberbayerische Experte für die Romantische Straße Andreas Schmid – und er kann uns auch endlich erklären, warum man 1950 diese Romantische Straße sozusagen erfunden hat.

"Man wollt' damals vor allem den Amerikanern die schönen Seiten zeigen, Städte, die noch erhalten waren."

Andreas Schmid

In Zeiten des Wirtschaftswunders konnte man da dann auch wunderbar sein Auto stolz spazieren fahren. Was heute freilich immer noch geht – aber wie gesagt, heute sind die meisten mit Bussen unterwegs – mit dem Radl oder immer mehr auch zu Fuß.

Kuhglockenspiel am Milchweg

Von der erhabenen Stiftskirche in Rottenbuch kann man den Pfaffenwinkler Milchweg entlang gehen und erfährt dabei jede Menge über die hier übliche Weide-Landwirtschaft – und kann auch gleich noch Rast machen bei der Schönegger Käsealm - denn bitte – vor lauter Kultur und Kunst die Küche nicht vergessen!

Erneut bietet sich ein herrlicher Rundblick, liegt doch Wildsteig, eine bodenständige Bergbauerngemeinde auf einer deutlichen Erhebung, und dann sind wir schon da – an der Wies, von der nicht nur die Japaner begeistert sind.

Also noch ein paar Fotos, der Bus wartet schon – dann geht’s weiter auf der Romantischen Straße Richtung Füssen.


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