Bayern 2 - Zeit für Bayern


6

Olympia made in Bavaria Was Bayern zu den Spielen in Rio schickt

Dass die deutschen Sportlerinnen und Sportler in Kleidung von adidas ihre Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gewinnen werden, ist offensichtlich. Doch aus Bayern kommt weit mehr. Für viele Firmen gilt das Motto "dabei sein".

Von: Birgit Fürst

Stand: 31.07.2016 | Archiv

Aber was kommt sonst noch aus Bayern zu den Olympischen Spielen in Brasilien? Birgit Fürst hat für ihr Feature zahlreiche Menschen in Bayern interviewt, die zum Gelingen der Olympischen Spiele in Südamerika beitragen.

Arbeitgeber unterstützen die Athleten

Da gibt es Olympioniken von einst, die heute wieder junge Sportler fördern. Verständnisvolle Arbeitgeber wie die Cafékette Coffee Fellows oder den Autobauer Audi.

So ist der Allgäuer Segler Philipp Buhl direkt nach den Tests im Ingolstädter Windkanal zur Kieler Woche gefahren und hat den Worldcup dort mit Abstand gewonnen. Das ist in Bayern jetzt nicht unbedingt Thema, auch wenn die Kieler Woche das weltweit größte Segel-Event ist. Doch bei den Olympischen Spielen werden viele der 43.000 Mitarbeiter aus Ingolstadt ihr Team von zu Hause aus vor dem Fernseher anfeuern.

Bayerische Firmen liefern für die Spiele

Ob die Audio-Technik, Körperscanner oder das Bier: Viel Technik für die Spiele kommt aus Bayern. Adidas liefert Spezialkleidung für die Sportler. Die Olympiamannschaft wird von den Herzogenaurachern ausgestattet.

Regensburger Brauerei Bischofshof liefert ihr Bier nach Brasilien

Weltenburger Bier in Rio

Der enthusiastische Thomas Neiswirth ist in einer ganz anderen Branche tätig als Techniker Benjamin Jungbauer. Er ist Marketing-Mann bei der Regensburger Brauerei Bischofshof, zu der auch die Klosterbrauerei Weltenburg gehört. Und letztere hat eine Kooperation mit dem zweitgrößten Brauerei-Konzern Brasiliens mit einem Ausstoß von 16 Millionen Hektoliter Bier pro Jahr.

"Wir transportieren alles rüber: Malz und Hopfen aus der Hallertau und den umliegenden Anbaufeldern. Das einzige, was wir nicht rüberschiffen, ist das Wasser. Dort stammt das Wasser aus einem wahnsinnig guten Naturschutzgebiet, was einen ähnlichen Härtegrad hat wie unser Wasser im Kloster Weltenburg und von daher schmecken die Biere, die wir in Weltenburg brauen genau so wie die, die in Brasilien, in Rio de Janeiro, gebraut werden. Auch unsere Braumeister können beim selben Abfülldatum keinen Unterschied erkennen."

Thomas Neiswirth

Kloster Weltenburg

Vier- bis sechsmal im Jahr fliegen Braumeister aus Niederbayern nach Rio, um dort einen Sud von 1.000 Hektolitern pro Sorte zu brauen. Das ist mehr als in der Anlage im idyllischen Kloster am Donaudurchbruch in Weltenburg. Die Klosterbrauerei ist kein offizieller Sponsor bei Olympia, es gibt also kein bayerisches Bier im Stadion oder im deutschen Haus. Doch in Supermärkten und kleinen Läden direkt an der Copacabana ist es zu finden.

Der deutsche Botschafter in Brasilien wird nämlich für die Medaillengewinner am Ende einen Empfang mit Weltenburger Bier geben und das passt, findet der Marketing-Mann:

"Unser Barock dunkel ist vielfach ausgezeichnet und gilt als Weltmeister der dunklen Biere. Mit dem würden wir gerne viele deutsche Athleten bei einem Athletenempfang in Rio anschließend begeistern."

Thomas Neiswirth

Bionorica-Präparate aus Neumarkt in der Oberpfalz

Bionorica: Herstellung von Arzneimitteln im Labor

Die Firma Bionorica unterstützt die deutsche Olympiamannschaft mit pflanzlichen Präparaten wie Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Erkältungsarzneien. "Mit den Phytotherapeutika von Bionorica haben Ärzte und Sportler bereits bei früheren Olympischen Spielen positive Erfahrungen gesammelt", erklärt Bernd Wolfarth, leitender Arzt der Deutschen Olympiamannschaft. Wichtig bei Medikamenten: Dass sie - so wie Bionorica-Präparate - mit dem Doping-Reglement der World-Anti-Doping-Agency vereinbar sind.

Egal, ob mit vielen Medaillen oder ohne - nach 16 Tagen, am 21. August, gehen die Olympischen Spiele in Rio zu Ende. Und egal ob beteiligt oder nicht - nach 16 Tagen sind manche Menschen in Bayern vielleicht sogar froh, wenn die Olympischen Spiele vorbei ist, soviel Arbeit müssen sie dafür aufwenden.


6