Orgelland Ostbayern Die Rückkehr einer Königin
Die Orgel – eigentlich wurde sie immer „Königin der Instrumente“ genannt: sie ist das größte aller Musikinstrumente, zudem das variabelste und klanggewaltigste. In Ostbayern haben Orgelmusik und Orgelbau einen grandiosen Aufschwung genommen.
Die Orgel dient traditionell zur Verherrlichung Gottes. Sie steht im Mittelpunkt der Kirchenmusik und hat schon darum eine absolute Sonderstellung in der Musikwelt. Nun ist es aber mit der Musik in vielen Pfarreien nicht mehr weit her – sie verwaisen bekanntlich; und so ist die Orgel jahrelang immer mehr aus der Mode gekommen, nicht nur bei den (möglichen) Organisten.
Neuanschaffungen in vielen Kirchen
In vielen Kirchen, die nicht mehr regelmäßig genutzt werden, standen und stehen oft genug seit Jahrzehnten marode, schlecht klingende Instrumente. Entsprechend schlecht war ind er Vergangenheit die Motivation der Organisten. In Niederbayern und der Oberpfalz ist aber, was den Orgelbau betrifft, in letzter Zeit ein sensationeller Aufschwung zu verzeichnen: In vielen kleinen und großen Kirchen wurden und werden neue Instrumente angeschafft, es gibt Orgelbauvereine, ein Orgelmuseum und eine allgemeine Orgelbegeisterung. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Orgel speziell in Ostbayern eine ganz besondere Tradition hat: die größte und älteste Kirchenmusikhochschule der Welt hat in Regensburg ihren Sitz, die größte Kirchenorgel der Welt steht in Passau.
Und Max Reger, einer der größten Orgelkomponisten überhaupt, stammt aus der Oberpfalz. Fragt sich bloß, ob es bald noch genug Menschen gibt, die auf all diesen Orgeln spielen wollen? Sind Orgeln bei den kleinen Musikschülern noch „in“? Angelika Schüdel hat sich auf Orgelspurensuche begeben – und auch selbst versucht, das Orgeln zu lernen …