Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Mein München, mein Bayern Willy Michls biographisches Stadt-Landproträit

Willy Michl. Münchner Bluespoet und Bluesprophet. Bernt Lusteck wandert mit Michl durch seine Heimatstadt München. An Plätze, Stellen und Orte, die ihm wichtig waren oder vielleicht erst jetzt besonders wichtig sind. Denn für Willy Michl hat jeder Ort seinen eigenen „Spirit“.

Stand: 10.10.2014 | Archiv

Willy Michl der Isarindianer | Bild: picture-alliance/dpa

Willy Michl. Münchner Bluespoet und Bluesprophet. Er ist einer der ersten Bayern, die Rhythmen und Melodien der Welt mit der Sprache der Heimat verwoben haben. Münchener Liederkneipe Song Parnass in den 70er Jahren: Da kommt einer auf die Bühne, in Lederhose, einen kecken Wildererhut über den schwarzen Locken und singt zur akustischen Gitarre freche traditionelle G’stanzl aber auch Lieber von Freiheit und Abenteuer und bald auch melancholische Blues-Balladen, von denen manche bald zu münchner oder bayerischen Hymnen werden. Michl geht musikalisch nach Schwabing auf den Boulevard und lässt später als Isarindianer die Isar flimmern.

Bernt Lusteck wandert mit Michl durch seine Heimatstadt München. An Plätze, Stellen und Orte, die ihm wichtig waren oder vielleicht erst jetzt besonders wichtig sind. Denn für Willy Michl hat jeder Ort seinen eigenen „Spirit“. Einen eigenen Geist und einen eigene Bedeutung, egal ob der Ort besonders schön oder hässlich ist. Frei nach Willy Michls Indianerphilosophie: „An der Oberfläche bleibt das vordergründige Bild des flüchtigen Auges. Den Geist fühlen wir mit dem Herzen!“ Auf den ersten Blick überrascht es, dass er auch klischeebelastete Orte wie das Hofbräuhaus ansteuert oder sich in der Schatzkammer der Residenz besonders wohl fühlt.

Aber Willy Michl ist nicht ausrechen- oder berechenbar. Auch in seinem „65. Mond“ steckt er voller Überraschungen, gerade wenn es um Lieblingsplätze seiner Heimat geht. Aber geprägt hat ihn nicht nur die Landeshauptstadt. Wichtige Haltepunkte waren auch die Bundeswehrzeit in der Murnauer Werdenfelskaserne und die Jahre auf den Knappenhäusern hoch über Garmisch-Partenkirchen. Dort hat er als singender und Gitarre spielender Hüttenwirt den bayerischen Blues auf den Waxenstein und die Alpspitze gebracht. Ein Zeit-für-Bayern-Feature auf dem Weg zu den Lebenshaltepunkten des Isarindianers Willy Michl.


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