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BR Heimat - Heimat lesen Joachim Königbauer: Eine Kindheit auf dem Dorf (1)

Chrisitan Jungwirth | Bild: Chrisitan Jungwirth

Sonntag, 27.05.2018
20:05 bis 21:00 Uhr

BR Heimat

"Eine Kindheit auf dem Dorf" - schlicht und direkt betitelt der oberbayerische Autor Joachim Königbauer seine persönlichen Erinnerungen an die ersten eineinhalb Jahrzehnte seines Lebens im heimatlichen Etterschlag Mitte des 19. Jahrhunderts.

Teil 2: Sonntag, 3. Juni 2018, 20.05 Uhr

Etterschlag kennen die meisten Hörerinnen und Hörer sicher von den täglichen Verkehrsmeldungen im Radio - da ist vom "Tunnel Etterschlag" und der "Autobahn A96" die Rede, welche sich direkt durch das heutige Gemeindegebiet zieht. Etterschlag ist politisch ein Gemeindeteil von Wörthsee, nordwestlich der Kreisstadt Starnberg gelegen. Früher aber, in der vielbeschworenen "guadn oidn Zeit", war Etterschlag eine eigene Gemeinde, mit vielen Feldfluren, starker landwirtschaftlicher Prägung, einer Kirche, einem Wirtshaus, und natürlich mit vielen Bauernhöfen, auch dem der Großfamilie Königbauer.

Groß ist die Familie in der Tat, wohinein am 12. März 1849 der kleine Joachim als zwölftes und letztes Kind geboren wird. Den dort recht ungewöhnlichen Vornamen bekommt er zu Ehren des Weßlinger Pfarrers Joachim Dellinger verpasst, zu dessen Amtssprengel seinerzeit auch Etterschlag gehört.

Die Eltern sind rechtschaffene fleißige Leute, dem Hof geht es gut, keiner muß dort Mitte des 19. Jahrhunderts Hunger und Not leiden. Der kleine Joachim erweist sich schon recht früh als hochintelligentes Kind; Pfarrer und Doktor, damals wichtige soziale Institutionen, drängen die Eltern zeitig, dem Buben den Weg in einen "gstudierten" Beruf zu öffnen. Im Freisinger Lehrerseminar läuft das Studium dann auch sehr erfolgreich, schnell wird der junge Pädagoge sogar wieder als Lehrerausbilder nach Freising auf den Domberg berufen.

Eichstätt, Amberg, Lauingen markieren weitere Stationen seiner steilen beruflichen Karriere. Joachim Königbauer revolutioniert dabei die Ausbildung bayerischer Lehrer, er führt unter anderem Gartenbau, Obstbaumpflege und Bienenzucht ein; auch Sportplätze, Wandertage oder Jugendbibliotheken gehen auf sein planerisches Pädagogen-Konto.

Nach einem arbeitsreichen und das bayerische Schulwesen nachhaltig prägenden Leben geht Joachim Königbauer 1919 mit 70 Jahren in Pension. Die ihm verbleibende Lebenszeit - immerhin noch knapp eineinhalb Jahrzehnte - nutzt er, seiner Heimatgemeinde Etterschlag ein literarisches Denkmal zu setzen - mit eben jenen Jugenderinnerungen, die wir Ihnen ab heute auf BR Heimat an den nächsten Sonntagabenden näherbringen wollen.

Es liest Christian Jungwirth. (Fortstetzung am 3. Juni, 20.05 Uhr)