Bayern - Land und Leute Der Kraudn Sepp z’Goaßa (2/2)
Montag, 10.06.2019
15:05
bis 16:00 Uhr
BR Heimat
Die beiden Leben des Kraudn Sepp von Gaißach (2/2)
Der fahrende Sänger
Von Barbara Doll
Wiederholung von 13.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Obwohl er mit dem Volksmusik-Gralshüter Kiem Pauli befreundet war, ließ er sich seine derb erotischen und obrigkeitskritischen Lieder nicht austreiben.
Der Kraudn Sepp musizierte nicht "g’schleckt, aalglatt, ge-Tobi-Reiser-t", sagt Carl-Ludwig Reichert, Gründer der bayerischen Blues-Band "Sparifankal". Mit seiner unideologischen Spielweise wurde ihm der Kraudn Sepp in den 1970er Jahren zur Offenbarung. Genauso inspirierte der Sänger aus dem Isarwinkel die Biermösl Blosn dazu, die Volksmusik in die Gegenwart zu holen und gegen Phänomene wie die "Vermaisung" der Landschaft anzusingen.
Heute scheint der Kraudn Sepp unsere Sehnsucht nach unverfälschter Heimat und unbeugsamen Originalen auf geradezu idealtypische Weise zu verkörpern. Aber war er wirklich ein Volksmusik-Rebell? Oder einfach nur ein freier, bescheidener, altbayerischer Mensch?