BR Heimat - Heimat lesen Heinrich Schneider: Der Forstaufseher Moosbichler (3)
Sonntag, 13.02.2022
20:05
bis 21:00 Uhr
BR Heimat
Balsam für die Seele, etwas Herz und Gemüt, Notfallmedizin nach einem stressigen Wochenende ... Für unser Bücherl, das wir Ihnen aktuell hier auf BR Heimat näherbringen wollen, gilt all das - und noch viel mehr ... "Der Forstaufseher Moosbichler“ heißt es, und es stammt aus der emsigen Jagerfeder von Heinrich Schneider.
In den 23 rührseligen, humorgetränkten Gschichterln geht es nur am Rand um den anerkannten Autor von Jagdartikeln und Jagdliteratur. Im Mittelpunkt der Schnurren und Schoten steht ein gewisser Nepomuk Moosbichler. Der war 17 Jahre lang Forstaufseher bei Schneiders Vater, einem hochrangigen Forstbeamten im Staatsdienst. Bevor der Muckl als Forstaufseher in Lohn und Brot kommt, ist er ein ebenso ehrbarer wie armer Holzhauer - ein bäuerlicher Mensch bester bayerischer Prägung. Und er liefert Stückl, über die seine Umgebung schallend lacht - drastische, kehlige Aussprüche machen den Moosbichler Muckl in Bayern zur legendären Gestalt.
Es liest Christian Jungwirth
Aufgeschnappt und zu Papier gebracht hat die Geschehnisse Heinrich Schneider, ein 1905 im oberfränkischen Weißenstadt geborener Jagderzähler und anerkannter Jagdjournalist. Als Förstersohn steht er mit Hirsch und Fuchs quasi auf Du und Du; sein Erstlingswerk mit dem Titel "Acht Tiere und ein Försterbub" erscheint 1954 als Kinder- und Jugendbuch. Weit vor unserer Zeit schärft Schneider schon vor mehr als 60 Jahren den Blick fürs Ökosystem Wald.
Sein erfolgreichstes Buch aber ist und bleibt der "Forstaufseher Moosbichler“. Es wird in insgesamt acht Auflagen 1960 erstmals gedruckt, mittlerweile bekommt man es nur noch antiquarisch. Heinrich Schneider, der lange in Diessen am Ammersee wohnt, stirbt 1985 mit 80 Jahren in Tutzing am benachbarten Starnberger See.
Stürzen wir uns also in die Erlebniswelt des Moosbichler Muckl. Es geht um scheintote Füchse und um kurierte Schwarzfischer, wir treffen auf Obst- und Holzdiebe, genießen Fuchsleber und rohe Kürbisse und überlisten sogar eine leibhaftige "Bissgurn". Wie drückt es der herausgebende Verlag so treffend aus: Wer bei dieser Lektüre nicht Tränen lacht, dem ist nicht mehr zu helfen! In diesem Sinn: Waidmannsheil und viel Vergnügen - mit dem "Forstaufseher Moosbichler".