Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Samstag, 14.10.2023
21:05
bis 22:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Wettermacher in Bayern
Von Hexen, Meteorologen und Luftverpestern
Von Carlo Schindhelm
Der Hoppe: oder Hin und zurück
Eine Geschichte von Ein- und Ausheimischen
Von Andreas Pehl
Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
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Wettermacher in Bayern
Von Hexen, Meteorologen und Luftverpestern
Von Carlo Schindhelm
Im Juni 1616 zerstören Frost, Regen und Hagel die Ernte. Bereits wenige Wochen später sind die Schuldigen gefunden. Nachweislich kommen 420 Menschen im Hexenturm im unterfränkischen Zeil ums Leben. Die meisten sind Frauen. Zwei Mal ist das Wetter Anlass für die Hexenverfolgung.
Für die Menschen des Mittelalters sind Wetterphänomene ein ungeheuerliches Schauspiel, das als göttliches Wunderzeichen gedeutet wird. Mit Glockengeläut und Kanonenschüssen versuchen, sie Gewitter zu vertreiben. Vergeblich! Das Wetter bleibt ein großes Rätsel. Auch die Sternegucker suchen nach Antworten und glauben sie bei den Planeten gefunden zu haben. So deutet etwa der Altdorfer Astrologe Abdias Trew, Merkur könne "je nach Stand zur Sonne Winde hervorrufen, die verhältnismäßig reich an Dunst sind, örtlich Schnee- oder Regenfälle" mit sich brächten. Erst im 18. Jahrhundert beginnen Wissenschaftler in Bayern Messungen durchzuführen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften nimmt sich dem Wetter an. Es entsteht ein erstes Netz von Beobachtungsstationen, etwa auf dem Hohen Peißenberg. Einfache Instrumente erfassen Luftdruck und Temperatur.
Noch heute gibt es auf dem Hohen Peißenberg eine voll automatisierte Beobachtungsstation. Eine Vielzahl von Daten fließen beim Deutschen Wetterdienst in München zusammen, um mit Hilfe von hochkomplexen Modellen das Wetter vorherzusagen. Ein Wetter das man meint, jederzeit im Griff zu haben - über das Handy per App. Gleichzeitig hat das Wetter noch immer nicht seine Ungeheuerlichkeit verloren und unsere Generation muss mit dem Klimawandel erkennen: Wetter ist auch menschengemacht.
Erstsendung: 24. Juli 2021
Der Hoppe: oder Hin und zurück
Eine Geschichte von Ein- und Ausheimischen
von Andreas Pehl
Sanfte Hügel, saftig grüne Wiesen und gemütliche, Pfeife rauchende Ureinwohner - fast so schön wie im Tolkien’schen Auenland ist es in Waakirchen. Doch Markus Hoppe wollte ein Abenteuer erleben. Er hat seine Heimat verlassen für türkisblaues Meer, weiße Strände und ein gutes Bier unter Palmen. Hoppe wurde Braumeister auf Mauritius. Aber der Oberbayer hat es nicht allzu lang im indischen Ozean ausgehalten. Zurück in Bayern baute er in seinem Heimatort eine eigene Brauereiwirtschaft auf. Gemeinde und Landratsamt unterstützen ihn, denn er ist einer der sogenannten "Ausheimischen", die mit kreativen Ideen und neuen Erfahrungen das Leben auf dem Land bereichern und attraktiv halten sollen. Davon ist jedenfalls Christof Isoop überzeugt. Der Kärntner ist bei seinen Untersuchungen darauf gestoßen, dass durch den Wegzug vor allem junger Menschen dem ländlichen Raum wertvolles Potenzial verlorengeht. Auswärts erworbene Kompetenzen, Erfahrungen und Netzwerke können jedoch für ihre Herkunftsregionen von großem Wert sein. Und so untersucht Isoops Verein Zukunftsorte gemeinsam mit dem Landkreis Miesbach, wie die Kompetenzen solcher Ausheimischer für den Landkreis eingesetzt werden können. Brauer Markus Hoppe jedenfalls macht Waakirchen um einen attraktiven Treffpunkt reicher - auch wenn er nicht alle Ideen umsetzen kann und wegen des Reinheitsgebots bei seinen Bieren "Wuida Hund", "Wuide Henna" oder "Vogelwuid" weder Guave noch Wassermelone mitbraut.
Erstsendung: 17. November 2018
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!