Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Samstag, 25.11.2023
21:05
bis 22:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Standhaft sterben
Bayerische Märtyrer des 20. Jahrhunderts
Von Ulrich Trebbin
Die tschechische Sprache - ein böhmisches Dorf?
Überwinden wir die Sprachbarriere
Von Elmar Tannert
Moderation: Simone Schülein
Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Standhaft sterben
Bayerische Märtyrer des 20. Jahrhunderts
Von Ulrich Trebbin
1994 hat Papst Johannes Paul II. angeregt, an diejenigen Katholikinnen und Katholiken zu erinnern, die im 20. Jahrhundert für ihren Glauben gestorben waren. In Bayern sind das über 100 Menschen - die meisten von ihnen kamen während der Zeit des Nationalsozialismus ums Leben. Zu den Prominentesten gehören natürlich die Mitglieder der Weißen Rose. Diese Sendung möchte aber an weniger bekannte Frauen und Männer erinnern, die so mutig waren, ihren religiösen Überzeugungen treu zu bleiben, obwohl ihnen der Tod drohte. Damit wären sie eigentlich Kandidaten für eine Selig- oder Heiligsprechung, bisher sind jedoch nur sehr wenige von ihnen kanonisiert worden. Unter den bayerischen Märtyrern befindet sich zum Beispiel der oberbayerische Pfarrer Josef Grimm, den die SS erschoss, weil er kurz vor Kriegsende die bayerische Fahne auf dem Kirchturm gehisst und die Hakenkreuzfahne heruntergeworfen hatte. Oder die zum Katholizismus konvertierte Jüdin Selma Elisabeth Graf, die in Bamberg eine Kinder- und Frauenarztpraxis betrieb und wegen Schwangerschaftsabbrüchen zuerst ins Gefängnis kam und dann nach Auschwitz deportiert wurde.
Die tschechische Sprache - ein böhmisches Dorf?
Überwinden wir die Sprachbarriere
Von Elmar Tannert
Über dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde 2023 am Münchner Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium erstmals eine Abiturprüfung im Fach Tschechisch abgelegt. Um dies zu erreichen, bedurfte es des Zusammenwirkens zahlreicher Menschen und Institutionen - von Lehrkräften und Ministerialbeamten bis zum Tschechischen Konsulat in München.
Gleichwohl ist Tschechisch in Bayern noch immer ein Ausnahmefach und kommt an den meisten oberpfälzischen und niederbayerischen Schulen über die Rolle eines Wahlfachs mit einer Unterrichtsstunde pro Woche nicht hinaus. Leuchttürme in dieser Sprachfinsternis stellen die grenznahen Realschulen in Vohenstrauß und Waldsassen dar, in denen Tschechisch als Wahlpflichtfach von der 7. bis zur 10. Klasse unterrichtet wird und zur Abschlussprüfung gehört.
Aber warum überhaupt Tschechisch lernen? Wann immer hierzulande die "Sprachbarriere" beklagt wird, scheint eher der Wunsch dahinterzustecken, in Tschechien die deutsche Sprache zu fördern, anstatt sich selbst auf die Nachbarsprache einzulassen, die gern als ein Schreckgespenst mit sieben Fällen und unaussprechlichen Konsonantenhäufungen heraufbeschworen wird.
Wer sich aber auf Tschechisch einlässt, entdeckt bald, dass es dem Deutschen näher steht als die traditionellen Schulsprachen Englisch und Französisch. Zwar nicht, was den Wortschatz betrifft - doch im Satzbau, in der Wortbildungslogik und in alltäglichen Redewendungen und Sprichwörtern finden sich erstaunliche Parallelen, die auf der jahrhundertelangen engen Tuchfühlung von Deutsch und Tschechisch beruhen. Und im Vokabular begegnen einem hier und da immerhin deutsche Bekannte, verkleidet als "ksicht" und "ksindl", "štamgast" und "hochštapler" oder gar als schmerzhafter "heksnšůs".
Zu Wort kommen Lehrende und Lernende des Tschechischen, sprachvermittelnde Theaterleute sowie streitbare Geister aus der Vergangenheit, die in der alten Donaumonarchie um die Gleichberechtigung der tschechischen Sprache kämpften.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!