BR Heimat - Habe die Ehre! Psychologie-Professor Karl-Heinz Renner

Jedes Jahr aufs Neue fassen Menschen gute Vorsätze: weniger trinken, mehr bewegen und gesünder leben. Ein paar Wochen später ist davon meist nichts mehr übrig. In "Habe die Ehre!" spricht der Psychologie-Professor Karl-Heinz Renner mit Bettina Ahne darüber - und wie sie gelingen.

Musikzusammenstellung: Johannes Hitzelberger

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Zum 1. Januar nehmen sich viele Menschen vor, ihr Leben zu verändern: mehr Sport und Bewegung, weniger Alkohol, Fett, Zucker und Nikotin. Mehr Zeit mit den Lieben verbringen, weniger Stress. Und dann ist nach ein paar Wochen wieder alles beim Alten. Aber im nächsten Jahr, da wird’s klappen - so lautet das Versprechen an sich selbst. Ein Teufelskreis, wenn man so möchte.

Karl-Heinz Renner ist Psychologie-Professor an der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg. Er beschäftigt sich mit dem Verhalten der Menschen und hat sich mit der Tradition der guten Vorsätze auseinandergesetzt. Denn es ist eine Tradition, die mit schöner Regelmäßigkeit gepflegt wird. Auch die Medien haben daran ihren Anteil und natürlich das persönliche Umfeld aus Freunden, Verwandten und Kollegen. Es ist ja auch schön und motivierend, sich etwas vorzunehmen. Man ist damit in guter Gesellschaft. Und gegen einen gesünderen Lebensstil spricht an sich ja auch nichts. Nur: Warum scheitern so viele daran? Das interessiert den Psychologie-Professor.

Wenn die Vorsätze nach einigen Wochen oder Monaten gebrochen werden, ist man wieder in guter Gesellschaft. Denn den meisten gelingt es nicht, die Vorsätze dauerhaft umzusetzen, das haben Studien und Umfragen gezeigt.

Für Professor Karl-Heinz Renner liegt ein Problem in den unrealistischen Erwartungen. Es geht oft nicht so schnell und einfach wie gedacht. Der Alltag kommt dazwischen, Erfolge bleiben aus. Das motiviert nicht gerade. Und oft ist es so, dass bei Rückschlägen aufgegeben wird. Ein "Trick", um dranzubleiben: Schon vorab eine Strategie überlegen, wie mit Schwierigkeiten umgegangen wird.

Außerdem rät der Experte, die Vorsätze möglichst konkret zu formulieren und in Etappen zu unterteilen. Statt "ich will abnehmen" eine konkrete Zahl festlegen, zum Beispiel. Und sich nicht zu viel vornehmen. Wer nie regelmäßig Sport macht, wird an "jeden Tag joggen" zwangsläufig scheitern. Lieber klein anfangen und die Erfolge dokumentieren, rät der Psychologe.

In "Habe die Ehre!" wird Professor Karl-Heinz Renner im Gespräch mit Bettina Ahne weitere Tipps zum Motivieren und Durchziehen von guten Vorsätzen geben. Er wird zeigen, wie Sie dranbleiben, wie Sie mit Hürden und Rückschlägen umgehen und so Ihr Ziel erreichen. Denn: Wer sagt denn, dass ein Neuanfang immer am 1. Januar sein muss? Der 6. März ist mindestens genauso geeignet.