BR Heimat - Habe die Ehre! Daniel Kraus vom Universitätsforstamt Sailershausen

Der Wald der Zukunft soll bei Wasserarmut helfen und gegen Schädlingsbefall und Waldbrandgefahr geschützt sein. Und Geld verdienen soll man damit auch. Wie diese unterschiedlichen Interessen unter einen Hut gebracht werden, das versucht Daniel Kraus an der Universität Würzburg herauszufinden. Er ist bei Jochen Wobser zu Gast.

Musikzusammenstellung: David Saam

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Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Welche Strategien helfen bei Wasserarmut, Waldbrandgefahr oder Schädlingsbefall? Welche Baumarten sorgen für Vielfalt? Und wie bekommt man die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut, die mit dem Wald verknüpft sind? Das sind wichtige Fragen für den Wald von morgen. Mögliche Antworten suchen und finden Fachleute im Universitätswald bei Sailershausen. 23 Quadratkilometer groß ist dieses Areal im Landkreis Haßberge - und es ist ein "Schatzkästchen", sagt Daniel Kraus. Der Leiter des Universitätsforstamts betreut diesen "Traumwald", der bereits jetzt so ist, wie andere ihren Wald gerne hätten: mit Flächen für Biotope und Totholz, mit einer vielfältigen Struktur und mit seltenen Baumarten, die Trockenphasen abkönnen und obendrein auf dem Holzmarkt gefragt sind. Schließlich erwartet sich die Universität Würzburg von ihrer besonderen Außenstelle im Forst nicht nur wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch wirtschaftlichen Ertrag.

Daniel Kraus meistert diesen Spagat zusammen mit seinem Team und mit internationalen Erfahrungen im Rücken. Als Experte für das Spezialgebiet "Wald und Feuer" war der Forstwissenschaftler viel unterwegs. Er kennt naturnahe Bergwälder in China, Buchenurwälder in Japan und im Iran, tropische Wälder in Costa Rica und Venezuela oder Waldstrukturen in Spanien, die widerstandsfähig gegen Feuer sind. Auch eine Ausbildung zum Fallschirmspringer und "Fire Manager" hat Daniel Kraus absolviert, um in unzugänglichen Gegenden mit dem Fallschirm abzuspringen und Waldbrände mit gezielten Sprengungen zu bekämpfen. Solche Maßnahmen wird Daniel Kraus im Uni-Wald bei Sailershausen hoffentlich nicht brauchen. Aber die globale Perspektive weitet den Blick wenn es darum geht, Zukunftslösungen für die bayerischen Wälder zu finden, gerade im trockenen Unterfranken.

Daniel Kraus kennt diese Region bestens, sein Start im Universitätsforstamt im Frühjahr 2024 war eine Rückkehr zu den Wurzeln. Denn seine Liebe zum Wald hat Daniel Kraus schon als Kind entwickelt, während gemeinsamer Streifzüge mit dem Vater im Steigerwald und im Spessart.

In "Habe die Ehre!" mit Moderator Jochen Wobser gibt Daniel Kraus Einblicke in seine Walderlebnisse. Er berichtet davon, was wir von Waldstrukturen und Bewirtschaftungsformen in Indien, Chile oder Argentinien lernen können - und darüber, warum es ihn wieder in die unterfränkische Heimat zurückgezogen hat. Der Forstwissenschaftler erzählt von Chancen und Risiken für den Wald in Bayern. Und er nimmt uns mit zu seinen Lieblingsplätzen und Lieblingsbäumen.