Zwölfuhrläuten Theilenberg in Mittelfranken
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Sonntag, 16.03.2025
12:00
bis 12:03 Uhr
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Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Das Zwölfuhrläuten aus Theilenberg in Mittelfranken
Von Klaus Alter
Gelesen von Christian Jungwirth
Als Podcast verfügbar.
Es ist zwölf Uhr. Das Mittagsläuten kommt heute von der katholischen Kirche St. Wenzeslaus im mittelfränkischen Theilenberg.
Wer nach Theilenberg, einem heutigen Ortsteil der mittelfränkischen Hopfenstadt Spalt, fahren oder wandern möchte, muss hoch hinauf! Das kleine Pfarrdorf, erstmals erwähnt anno 1058 in einer Schenkungsurkunde, liegt nämlich im sogenannten "Spalter Hügelland", 490 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stiegelmühle, unten an der Fränkischen Rezat, von wo einer der Wege nach Theilenberg seinen Anfang nimmt, liegt fast 130 Höhenmeter tiefer. Der Weg hinauf - vorbei an der weitum als Jugendherberge bekannten Burg Wernfels - lohnt sich allemal! Vom Gipfel herab grüßt die Wanderer bereits während des Aufstiegs der über allem aufragende Kirchturm. Droben angekommen, empfängt ein recht schmuckes Dorf seine Gäste. Die Theilenberger sind stolz auf ihre Sankt-Wenzeslaus-Kirche, die sie liebevoll hegen und pflegen. Mittelalterlich sind deren Ursprünge, durch bauliche Erweiterungen im 18. und 19. Jahrhundert und den Turmneubau von 1753 erhielt das Gotteshaus seine heutige Form. Der Hochaltar mit dem Bildnis des Kirchenpatrons, Seitenaltäre, Kanzel und Stuckaturen datieren in das frühe 18. Jahrhundert, das Deckengemälde aus den 1960er Jahren zeigt die "Himmelfahrt Mariens". Wenn man genau hinschaut, ist die Gottesmutter gleich acht Mal in der Theilenberger Kirche zu finden. Eine Madonnen-Darstellung verdient ein genaues Hinschauen: Der Künstler, der sie in spätgotischer Zeit schuf, gab dem Jesuskind einen kleinen Vogel in die Hand - vielleicht einen Distelfinken, welcher in der mittelalterlichen Bildsprache auf die Dornenkrone hinweisen sollte, die der erwachsene Gottessohn dann am Karfreitag trug. Drei Glocken erschallen auch heute aus dem achteckigen Läutegeschoss des Kirchturms. Sie wurden in den Jahren 1423, 1924 und 1956 in Nürnberg, in Bochum und in Heidelberg gegossen.
Das Mittagsläuten aus Theilenberg von Klaus Alter. Gelesen hat Christian Jungwirth
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