BR Heimat - Habe die Ehre! Geigen- und Harfenbauerin Franziska Kolb
Dienstag, 03.09.2024
10:05
bis 12:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BR Heimat
Die Harfe gilt als eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit, doch den Beruf der Harfenbauerin kann man nicht mehr erlernen. Franziska Kolb aus Bad Feilnbach baut Volksharfen nach Tiroler Vorbild. Sie ist bei Johannes Hitzelberger zu Gast.
Musikzusammenstellung: Johannes Hitzelberger
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Schon als kleines Kind ist Franziska Kolb von der Harfe begeistert. Das Instrument, das ein bisserl an Engelsflügel erinnert, kennt sie von ihrer Mutter. Sie leitete lange den Kirchenchor, der von einer Harfe begleitet wurde. Allerdings war das Instrument zu teuer, so dass Franziska Geigespielen lernte und später eine Ausbildung zur Geigenbauerin in Mittenwald machte. Doch die Harfe, die ließ sie einfach nicht los. Obwohl die Harfe als eines der ältesten Instrumente der Menschheit gilt und schon auf Darstellungen aus dem alten Ägypten zu sehen ist, gibt’s den Ausbildungsberuf zur Harfenbauerin schon lange nicht mehr. Doch, wo ein Wille, da auch ein Weg. Und dieser Weg führte Franziska Kolb aus Oberbayern über die Grenze nach Tirol. Bei den Nachbarn gibt’s noch Harfenbauer und so besucht sie Otto Zangerle in Ebbs. Er hat ein ganz eigenes System zum Bau der Harfen, statt einem haben seine Zupfinstrumente zwei Hälse. Die Doppelhalsharfe wird auch Tiroler Volksharfe genannt. Das Instrument, das Franziska Kolb dort in ihrem Praktikum baute, ist noch immer ihr Referenzobjekt.
Etwa zehn solcher Harfen baut sie jährlich in ihrer Werkstatt im oberbayerischen Bad Feilnbach - für Profimusiker und Laienspieler. Sie verwendet dazu Eschenholz oder Fichte, der Preis liegt zwischen 6.500 und 8.000 Euro. Hier schlägt vor allem die Arbeitszeit von drei bis vier Monaten zu Buche. Es liegen viele Arbeitsstunden zwischen dem ersten groben Zuschnitt und der letzten Feinjustierung.
In "Habe die Ehre!" ist die Geigen- und Harfenbauerin Franziska Kolb bei Johannes Hitzelberger zu Gast. Sie gibt einen Einblick in ihr Handwerk, verrät, worauf es ankommt und warum nicht jedes Stück Holz gleich gut klingt.