BR Heimat


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"Was ich mir wünschen würde…!" Zur Belebung der Musiktradition im ländlichen Raum

Aus dem Wunsch nach neuen Blasmusik-Arrangements ist ein mehrjähriges intensives Projekt geworden, aus dem nun 20 neuangelegte Notensätze und ebenso viele neu produzierte Audios hervorgehen. Aufnahmen, die beim BR im Studio Nürnberg entstanden sind und zukünftig in den Volks- und Blasmusiksendungen des BR zu hören sein werden.

Stand: 28.10.2023

Logo: Bayerische Landeskoordinierungsstelle Musik | Bild: Bayerische Landeskoordinierungsstelle Musik

Im Jahr 2019 war Musikredakteur Werner Aumüller eingeladen, beim Symposium Volksmusik - heute im Tauber fränkischen Grünsfeld einen Vortrag über die Digitalwelle BR Heimat zu halten. Beste Gelegenheit, einem Fachpublikum auch Einblicke in die aktuelle Szene zu geben und Wünsche in den Raum zu stellen. Dem vorausgegangen war die Organisation eines Blasmusik-Cups, also einem Wettbewerb, bei dem die teilnehmenden Blaskapellen böhmische und fränkische Musik gleichermaßen präsentieren sollten. Dabei stellte sich heraus, dass Notenmaterial für böhmische Blasmusik zuhauf vorhanden war, doch leider fanden sich keine vergleichbaren Sätze mit fränkischer Volks- und Tanzmusik.

Umsetzung und Arrangeure

Dass dieser Wunsch bei Christiane Franke von der Bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM) auf offene Ohren stieß, war für den BR Musikredakteur überraschend und erfreulich zugleich. Ein kurzer Austausch, einige wenige Telefonate und schon konnte das Projekt an den Start gehen. In Kooperation mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege wurden Arrangeure gefunden, die in Volks- und Blasmusik gleichermaßen zuhause sind. Aumüller wählte geeignete Melodien aus und verteilte diese an die Arrangeure Alwin Heim, Sebastian Höglauer, Hans Kröll und Michael Seufert, die sich nicht zweimal bitten ließen für dieses Projekt zu schreiben.

Produktion und Download

Ihr Mittun soll nun auch weiteren begabten Notenschreibern Vorbild sein und dazu inspirieren, auch zukünftig fränkische und oberpfälzische Volks- und Tanzmusik aufs Papier zu bringen und zu verlegen. Die neuen Notensätze sind ab sofort auf den Seiten der BLKM (auch Bayerischer Blasmusikverband, Nordbayerischer Musikbund) zu finden und stehen kostenfrei zum Download zur Verfügung. Aktuelle Hörbeispiele geben ein vollumfängliches Bild des Projektes. Eingespielt wurden die Titel vom Orchester Holger Mück und dem MV Ursensollen unter der musikalischen Leitung von Stefan Neger.

"Volksmusik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Identität in jeder der zahlreichen Region in Bayern. Das gilt es zu bewahren, aber auch weiterzuführen, damit künftige Generationen darauf zurückgreifen. Darauf lenkt die BLKM den Blick mit ihrem Projekt 'Musiktradition im ländlichen Raum'. Im ersten Schritt haben wir und der regionaltypischen Blasmusik in Franken und in der Oberpfalz gewidmet. Die Arrangements sind nach meinem Empfinden als Musikerin, die bislang kaum Berührung mit diesem Genre hatte, großartig. Man kann nicht anders, als zu diesen Arrangements zu tanzen."

Christiane Franke, Bayerische Landeskoordinierungsstelle Musik (BLKM)

Speziell für Blaskapellen und -Orchester

Unter diesen zwanzig neuen Blasmusik-Arrangements finden sich bekannte und weniger bekannte Melodien aus fränkischen und oberpfälzer Publikationen: Walzer, Rheinländer, Schottische und Dreher, aber auch Zwiefache, die viele Volksmusikbesetzungen sicher schon im Repertoire haben. Neu ist, dass diese Notenausgaben nun speziell von Blaskapellen und Orchestern musiziert werden können. Sie sind zeitgerecht instrumentiert und gesetzt und verfügen darüber hinaus über Stimmen-Material für sämtliche Instrumente des Blasorchesters.

Regionale Kulturförderung

Nun sind die Blaskapellen und Blasorchester dazu eingeladen, diese Musik zu neuem Leben zu erwecken. Ein großartiges Projekt zur Förderung der Musik im ländlichen Raum - ein Dankeschön an die BLKM und den BR.


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