Fei Fränggisch Das Bimberla von Lauf
Das Bimberla von Lauf ist legendär. Zwar weiß niemand, warum es so hieß oder wer wirklich dahintersteckte. Aber in Lauf an der Pegnitz, wo es gelebt haben soll, kennt es jeder. Doch es ist bei weitem nicht das einzige Bimberla im Frankenland.
"In Laff draß dou is gwesn / Iech hobs ner ned blous glesn
Mai Vadder houts däzillt / Und hout vur Lachn brülld
Dou is amol im Summer / A Bou af´d Welt herkumma
A sonderboarer Kerl / Grod wöi a Pfeifnröhrl
Und su lang, als wöi a Hopfnstanger / Hout der glei su laud zon Brülln ogfanga
Hout der brüllt, dass alle Leit woan baff: / I bin fei etz, i bin fei etz, es Bimberla vo Laff"
Das Bimberla von Lauf war wohl ein schlampiger Kerl
Scho in der über 200 Joä aldn Schbrichwörddersammlung vom Nürnberger Jurisdn und Verwaldungsbeamdn Benedict Wilhelm Zahn find mer den Sadz: "Da geht es zu wie beim Pimpela zu Laff". Gscheid schlambich muss der Kerl gwesn sei, wall genau des hodd mer dodermidd ausdrüggn wolln.
Im Frankenland gibt es viele Bimberlas
Obbä des Männla aus Laff is bei weidem ned des aanziche Bimberla im Franggnland. Wemmer dem Fürther Wörterbuch von Eugen Berthold ausm Joä 1975 glaubm derf, is a Bimberla a schwächlicher Mensch. Des erglärd die Dialeggdexberddin an der Uni Erlangen, Dr. Almut König, so, dass Bimberla vom Word Bimberer herkummd. Bimberer benüdzd mer in Franggn gern, um an einzelnen, einsamen, aweng dünn klingenden Gloggnschlooch zu benenna.
Wo kommt das Wort her?
Zugrunde lichd des Verb pimpern. Heudzädooch verschdehn die masdn Leud do drunder zwischenmenschliche Aktionen im sexuellen Bereich, auf die mer ezz ned näher eigeh könna. Im Dt. Wörterbuch der Grimm-Brüder schdedd unter pimpern Folgendes: „durch stoszen, klopfen, fallen u.s.w. einen hellen schall hervorbringen.“ Wemmer an dumbfn Schall erzeuchd, haaßds übrigens pumpern. Indressanderweis hodd aa bumbern im fränggischn Dialeggd a sexuelle Konnodazion. Obbä es haaßd hald ned Bumberla, sondern Bimberla vo Laff.
Bimberla – vom Wichtigtuer bis hin zu minderwertigen Kartoffeln
Weid verbreided is der Ausdrugg: Bimberlaswichdich. Wenn aaner so genannd werd, donn häld mern ned unbedingd für so richdich wichdich, sondern eher für an Gernegroß, an Wichdichduer. Wie kümmerlich es ums Bimberla bschdelld is, zeichd aa die Verwendung des Begriffs Bimberli in Breitbach im Steigerwald. Bimberli senn doddn nämlich glanne, minderwerdiche Kardoffln.
Amend muss mer zudem fesdschdelln, dass drodz der Herleidung vom einzelnen hellen Gloggnschall, des Bimberla drodzdem ned als helle Leuchde gild. Schod drum.
"Amol dou houdsn droffm / Is er af Nämberch gloffm
Gäid langsam durch die Schdood / Aans schlächds vo Lorenz grood
Mei läiber Herr Kolleech / Sachd er zu an am Weech
Wäi schbeed douds denn edz sei / Der haud nern anne nei
Aans houds gschlogn, du dummer Bauerngimbl /
Gligg housd ghabbd, su dengd si dou dä Bimbl
Häid i gfrouchd vua anner Schdund iech Aff /
Hädd zwölf iech in die Lädschn gräichd, es Bimberla vo Laff"
Unsere Rubrik "Fei Fränggisch"
Des mit dem fränkischen Dialekt ist ja nicht so ganz einfach - also nicht falsch verstehen! Nicht nur zwischen Nordseeküste und Allgäu tun sich die Deutschen manchmal schwer, einander zu verstehen, auch innerhalb von Bayern ist das möglich. Das liegt an der Dialektvielfalt: "das Bayerische" oder "das Fränkische" gibt es ja gar nicht - stattdessen ostfränkisch, mainfränkisch, nord-, mittel- oder südbairisch oder das Schwäbische. Holla! In unserer neuen Rubrik "Fei Fränggisch" erklärt unser Autor David Saam in seiner unnachahmlichen Art ganz allgemeine oder auch mal ganz spezielle Dialektworte.