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Bienendorf in Haiming Viel Gesumme im Wirtshaus und in der Kirche

In Haiming in Oberbayern fliegen die Bienen nicht einfach in ihren Stock - sie summen und brummen im Wirtshaus, in der Schule und in der Kirche. Ein ganzes Bienendorf hat Imker Matthäus Renner errichtet.

Von: Christine Haberlander

Stand: 12.05.2016 | Archiv

Bienendorf Haiming | Bild: BR/Christine Haberlander

Angefangen hat alles mit einem "Schulhaus", dann kamen ein Wirtshaus, Kirche, Rathaus und andere Gebäude dazu. Insgesamt sind es 13 Häuschen, die Imker Matthäus Renner gebaut hat. Jedes ist etwa 40x40 Zentimeter groß, in stundenlanger Arbeit entstand das Dorf.

Die Kirche im Bienendorf wird regelmäßig angeflogen ...

Matthäus Renner ist Imker und Tüftler. Im Haiminger Ortsteil Oberviehhausen stehen die etwas anderen Bienenhäuser, akkurat eines neben dem anderen. Zur Zeit arbeiten ihre Bewohner schon fleissig, kommen im Tiefflug an, krabbeln durch Tür- und Torspalt hinein, auch die Kirche kann nicht über mangelnde Besucher klagen. Das Bienendorf ist aber nicht nur für die Bienen ein Anziehungspunkt, sagt sein Erbauer: "Ganz viele Radler bleiben stehen und staunen."

Der Baumeister der Bienenhäuser macht sich eine Skizze und legt in seiner Werkstatt los. Die Architektur ist alpenländisch, und die Dämmung muss passen. Wichtig ist, dass die Bienen trocken sind: "Das ist das A und O."

Imker aus Leidenschaft

Ganz abgesehen von der idealen Behausung, mit den fleißigen Bienen beschäftigt sich Matthäus Renner seit fast 40 Jahren. Unter dem Dach des Anwesens hängen Bienenkörbe als Anschauungsobjekte, der 65-Jährige ist Mitglied im Imkerverein in Marktl, und beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte der Imkerei. Deshalb hat er einen Bienenkorb nachgebaut, so wie er in manchen ärmlichen südosteuropäischen Gegenden noch immer verwendet wird: "Dort wird noch immer so geimkert. Rutenstülper sagt man da. Die Leute haben ja nichts gehabt und haben die Körbe mit Kuhdung wasserdicht gemacht."

Dass sich seine Bienen im Bienendorf wohlfühlen, glaubt Matthäus Renner schon, nur dass sich Luxusbehausungen auf die Honigproduktion auswirken, da ist er doch etwas skeptisch: "Na, schön wäre das. In den vergangenen drei Jahren hat es wenig Honig gegeben. Jetzt wird es Zeit, dass die Honigkübel wieder voll werden."


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