Weihnachtsbrauch Barbaras Namenstag und blühende Zweige im Winter
Die Gartler gehen am 4. Dezember mit einer Astschere in den Garten. Denn schöne Blüten gibt’s auch im Winter! Insbesondere in den weihnachtlichen Stuben bringen blühende Zweige eine besondere Stimmung! Ein schöner alter Brauch: blühende Barbarazweige!
Barbarazweige sind eine alte Tradition, die Blüten und Leben in die winterlichen Wohnzimmer bringen. Traditionell werden die Zweige am 4. Dezember geschnitten, am Tag der Heiligen Barbara.
Barbara und das blühende Brauchtum
Steinobstblüte: Kirsch- und Apfelbaumzweige mit Blüten werden gern für den Barbarazweig im Winter verwendet.
Der Vater der Barbara – Dioskuros von Nikomedia – ließ die eigene Tochter wegen ihres christlichen Glaubens ins Gefängnis werfen. Die Legende besagt, dass Barbara auf dem Weg zum Gefängnis an einem Zweig hängen blieb und so ein kleines Ästchen an ihrer Kleidung hing. Dieses Zweiglein stellt sie in ihrer Zelle ins Wasser und am Tag, an dem sie hingerichtet wurde, blühte das Zweiglein auf.
Die heilige Barbara ist eine der Vierzehn Nothelfer und gilt als Schutzpatronin der Bergleute und Helferin gegen Blitz- und Feuergefahr. Dieser Brauch des Barbarazweiges ist einer von vielen uralten Orakelbräuchen und soll gerade bei unverheirateten Frauen dazu verhelfen, den richtigen Mann zu finden.
Unverheiratete Frauen wollen es wissen!
Auch Weidenzweige kann man sich im Winter ins Wohnzimmer stellen und sie blühen – wenn man sie richtig behandelt. Tipps hat Andreas Modery.
Zweige, die am Barbarastag, dem 4. Dezember, von "heiratsfähigen Mädchen" vom Kirschbaum geschnitten und ins Wasser gestellt werden, gelten als besonderes Orakel – denn der blühende Zweig gibt Hinweise auf ihren zukünftigen Ehemann. An jeden Zweig wird ein Zettel mit einem Vornamen aus der Gruppe der Verehrer geheftet. Der Zweig, der als erster blüht, verrät also den Namen des "wahren" Herzblattes.
Auch wenn man kein Herzblatt mehr sucht, so sieht es in jeder Wohnstube herrlich aus, wenn die Zweige verschiedener Blütengehölze blühen.
Diese Sträucher und Bäume eignen sich für Barbarazweige
Es werden die Zweige von Gehölzen abgeschnitten, die besonders schöne Blüten besitzen und schnell aufblühen: Forsythien, Kirschen, Pflaumen, Apfel, Birken, Haselnuss, Ranunkelstrauch, Duftender Schneeball, Echter Jasmin oder Felsenbirnen. Damit sie auch wirklich blühen, müssen sie nicht nur jetzt geschnitten werden. Sie müssen zudem mindestens eine Frostnacht mit Minus-Temperaturen erlebt haben.
Tipp: Bei milder Witterung werden die Zweige für kurze Zeit in die Gefriertruhe oder Kühlschrank gelegt, damit das Signal "Blütenaustrieb" ausgelöst wird!
Der perfekte Schnitt der Zweige
Es werden die Zweige geschnitten, die die meisten Knospen besitzen! Zweige zunächst waagrecht vom Gehölz abschneiden und anschließend die Zweigenden nochmals schräg anschneiden. (Schnittfläche wird vergrößert und die Zweige können leichter Wasser aufnehmen.)
Langsam an die Innentemperatur gewöhnen
Nach dem Schnitt werden die Zweige für eine Nacht in einem kühlen Raum aufbewahrt, um einen zu abrupten Wechsel zwischen den kühlen Außentemperaturen und dem warmen Wohnzimmer zu vermeiden. Schließlich kommen sie in eine absolut saubere Vase (ohne Kalkrand!) mit handwarmen Wasser. Um Fäulnis zu verhindern wäre es von Vorteil, das Wasser täglich zu wechseln!
Tipp: Das Erblühen kann beschleunigt und gefördert werden, wenn man die Zweige für etwa 12 Stunden in warmes Wasser in die Badewanne legt.