In zwölf Gewürzmischungen um die Welt Curry und seine Geheimnisse
Mit unserer Gewürzexpertin, der Gewürzsommelière Manuela Mahn, gehen wir in diesem Jahr auf eine würzige Weltreise. Dabei geht es vor allem auch um Gewürzmischungen und wir starten mit Curry. Und da gilt es gleich mal zu unterscheiden zwischen Currykraut und Curryblättern.
Es gibt die Gewürze Currykraut und Curryblätter, erklärt unsere Gewürz-Expertin Manuela Mahn. Die duften tatsächlich nach Curry, sind aber nicht der einzige Rohstoff für die bunten und ganz unterschiedlichen Curryvarianten. Diese setzen sich aus viele Gewürzen zusammen, die vor allem in der asiatischen Kochkunst genutzt werden: Pfeffer, Muskatnuss, Zimt, Kurkuma, Kardamom, Ingwer etc.
Curry - eine Kombi aus heimischen Gewürzen: Massalas
Es liegt nahe, dass die einzelnen Kulturen, die über eine Vielzahl an heimischen Gewürzen verfügten, auch begannen, diese miteinander zu kombinieren. Führend ist hier sicher Indien, wo die ayurvedische Lehre seit sehr langer Zeit genau solche würzigen Mischungen, die Masalas einsetzt.
Curry und die britische Kolonialzeit
Während der Kolonialzeit lernten die englischen Kolonialherren in Indien die würzige Soße "Kari" sowie die traditionellen Masalas kennen und lieben. Zurück in ihrer Heimat entstanden dann Gewürzpulver aus indischen Gewürzen, adaptiert an den europäischen Gaumen. Diese erhielten die Bezeichnung "Curry", abgeleitet vom Namen der Würzsoße "Kari".
Heute gibt es eine unendliche Zahl an aromatischen Eintopfgerichten, die als "Curries" bezeichnet werden, aber tatsächlich ist das Currypulver auch wieder nach Asien zurückgekehrt und wird dort neben den zahlreichen Masalas verkauft.
Currypulver selbstmachen
Wenn Sie ein Currypulver im deutschen Handel kaufen, ist das geprüft. Selbst ein Currypulver herzustellen ist relativ einfach und macht auch Spaß. Zudem kann man dann eigene Vorlieben in Bezug auf Aroma, Geschmack und Schärfe berücksichtigen.
Rezept für Currypulver
Basis Currypulver (Gewürzmischung)
2 Ceylonzimtstangen, 3 getrocknete Lorbeerblätter, 1 EL ganzer Schwarzer Pfeffer, 1 EL Gewürznelken, 3 EL Korianderfrüchte, 1 TL Kreuzkümmel, 4 Stück grüne Kardamomkapseln, 1 TL gemahlene Kurkuma, ½ TL gemahlene Macis/Muskatblüte.
Zimtstangen in Stücke brechen, Lorbeerblätter grob zerreißen. Beides zusammen mit Pfeffer, Gewürznelken, Koriander, Kreuzkümmel und Kardamomkapseln in einer Pfanne ohne Fett vorsichtig anrösten. Abkühlen lassen, dann im Mixer mahlen oder im Mörser fein zerstoßen. Zuletzt Kurkuma- und Macispulver untermischen. In einem luft- und lichtdichten Behälter aufbewahrt, hält sich diese Curry-Basismischung gut 6 Monate.
Aus: Manuela Mahn, "144 Gewürze - Warenkunde. Aromapairing. Küchenpraxis", München 2024. EIn Standardwerk von Ajowan bis Zwiebel, mit Kapiteln über Salz und den jeweiligen Gewürzmischungen von Afrika, Orient, Europa, Amerika und Asien.