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Tipps von Andreas Modery Was machen Nadelbäume im Mai?

In fünf Tagen klopft bereits der Monat Mai an! Die Temperaturen steigen, die Laubbäume fahren ihre Blätter aus und schließen die Laubdächer. Aber was machen die „Nadler“ in dieser Zeit?

Stand: 23.04.2024

Nadelbäume im Mai | Bild: Andreas Modery

Der sogenannte Maitrieb der Fichte ist ein typisches Phänomen des Vollfrühlings Das frische helle Grün der jungen Triebe des neuen Nadeljahrganges verzückt das Auge und ist überdies auch noch sehr schmackhaft. Die jungen Fichtentriebe sind  auch als „Maiwipfel“ oder „Maiwuchs“ bekannt. Diese jungen hellgrünen Triebe sehen nicht nur erfrischend aus, sie haben auch tolle Eigenschaften und Fähigkeiten.

Die schmecken Spitze(n)

Wer kennt schon den Begriff „Wipferl“? Das sind die kleinen, hellgrünen und weichen Triebe der Fichten und stehen an den Enden der Zweige. Sie sehen wie kleine „Babyzweige“ aus, unterscheiden sich aber optisch: Die jungen Nadeln unterscheiden sich von den älteren Zweigen nicht nur in Farbe und Größe sondern sitzen – wie ein Pinsel – dichtgedrängt bei einander.

Diese jungen Fichtentriebe schmecken hervorragend. Die Maiwipferl sind vielseitig in der Küche einsetzbar: Sie verleihen dem Essen eine einmalige, feine, zitronig-harzige Note. Wichtig ist, nur die jungen, weichen, hellgrünen Triebe zu pflücken, die übrigens reichlich Vitamin C enthalten. Bekannt ist die Verwendung als „Fichtenzapferlhonig“, der nicht nur als ein gutes Hustenmittel gilt, sondern auch bei Schnupfen, Heiserkeit verwendet wird. Zudem schmeckt er hervorragend im Tee oder als Brotaufstrich.

Wipferlhonig:

3 Handvoll Maiwipferl in einem Topf mit Wasser bedeckt drei Mal aufkochen lassen. In einen kühlen Raum (nicht im Kühlschrank!) drei Tage stehen lassen. Dann abseihen und mit derselben Menge Kandiszucker dick einkochen.

Auch als Tee oder Likör verzücken die Maiwipferl den Gaumen.

Likör:

drei Handvoll Fichtenspitzen auf 200g Zucker und einen Liter Korn geben. Gefäß gut verschließen und zwei Monate warm und hell lagern. Danach filtern und in dunkle Flaschen füllen. Um sie auch später im Jahr weiterverarbeiten zu können, kann man die Wipferln trocknen, im Dörrautomat oder im Backofen bei ca 50 Grad für acht Stunden . Die getrockneten Fichtenspitzen kann man im Ganzen oder fein gehäckselt aufbewahren.

In Wonnemonat schießen auch die „Nesseln“ ins Kraut Nicht alle Nesseln ärgern die Haut Um eines gleich klar zu stellen: Das Sprichwort „nomen est omen“ trifft bei den Nesseln nicht zu: Es gibt die „Brennnesseln“ - die für die Hautreizungen die Verantwortung tragen - und die „Taubnesseln“ die nur schön aussehen und zudem gut schmecken! Auch familiäre „Bande“ gibt es zwischen den beiden nicht. Taubnessel gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae), die Brennnessel zur den Brennnesselgewächsen (Urticacae).

Unterschied zwischen Brennnessel und Taubnessel

Die bekannten Brennhaare der Brennnessel sind bei der Taubnessel nicht zu finden. Desweiteren blühen die Pflanzen völlig unterschiedlich. Die kleinen, unscheinbaren gelblich-braunen Blüten der Brennnessel fallen kaum auf, während die farbenfrohen und elegant geformten Blüten der Taubnessel, die sich von Weiß, Gelb und Violett bis hin zu einem tiefen Purpurrot zeigen, sofort ins Auge fallen. Außerdem riechen die Pflanzen völlig unterschiedlich – die Blüten der Taubnessel haben einen süßlichen Duft, während die Blüten der Brennnessel eher unauffällig und krautig-herb sind.

Die Namensvielfalt der „Taubnesseln“

Weitere Namen für die Taubnessel sind Kuckucksnessel, Blumennessel und Tote Nessel. Manchmal wird die Taubnessel auch Honigblume oder Saugblume genannt, da sie durch ihren reichlichen und süßen Nektar bei Insekten sehr beliebt ist. Durch die längliche Blütenform ist dieser allerdings nur für Insekten mit langem Saugrüssel wie Hummeln und Schmetterlinge zugänglich. Wildbienen sammeln gerne den Pollen der Taubnessel und für Schmetterlingsraupen dienen die Blätter als Mahlzeit. Doch nicht nur den Insekten schmeckt es.

Einsatz in Küche und Apotheke

In der Naturheilkunde findet die Taubnessel Verwendung bei Atemwegs-, Haut- und Verdauungsproblemen, Frauenleiden und bei der Wundheilung. In der Küche kommt die Taubnessel vielfältig zum Einsatz. Die jungen Blätter schmecken würzig-nussig und werden gerne in Salaten, Suppen oder als gedünstetes Gemüse verwendet. Insbesondere die Goldnessel steht in der Beliebheitsskala mit ihren herrlichen goldgelben Blüten und tollem Champignon Geschmack ganz vorne. Auch die anderen Blüten (Blütezeit von Ende April bis November) mit ihrer süßlichen Note und ihrer schönen Farbe sind ein Hingucker in Salat und als Dekoration von Desserts. Nicht nur für die menschliche Küche eignet sich die Taubnessel – unsere Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröte sind ebenfalls große Fans der Taubnessel als Futterpflanze.


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