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Das Ende vom Frieden 20 Jahre Intifada und die Folgen bis heute

Ein Attentat in Israel hat vor 20 Jahren alle Hoffnungen auf Frieden in der Region jäh zerstört. Israelis und Palästinenser bewerten die Zeit extrem unterschiedlich. Geben sich für die Eskalation gegenseitig die Schuld. Benjamin Hammer über die zweite Intifada und die Folgen bis heute.

Von: Benjamin Hammer

Stand: 14.04.2022

23.03.2022, Israel, Beerscheva: Trauernde nehmen an der Beerdigung eines Mannes teil, der einen Tag zuvor mit drei anderen Personen bei einem Terroranschlag getötet worden war. Nach dem Terroranschlag hat Israel seine Sicherheitskräfte im Süden und in den Palästinensergebieten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. | Bild: dpa-Bildfunk

Der ehemalige Brigadegeneral Moshe Tamir hat eine ganz andere Perspektive auf die Ereignisse vor 20 Jahren. Sie vertrauen uns nicht und wir vertrauen ihnen nicht, sagt er über den jahrzehntealten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Die Palästinenserin Diana Buittu wirft Israel bis heute vor, gezielt auch Zivilisten und sogar Kinder angegriffen zu haben.

Einen Friedensprozess und Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern gibt es gar nicht mehr. Der ehemalige Brigadegeneral bezeichnet die israelische Militäroffensive vor 20 Jahren auch heute als Erfolg. Glücklich wirkt er nicht, wenn er jetzt, 20 Jahre später zurückblickt. Damals wurde seine Hoffnung auf Frieden zerstört.

"Meine Kinder sind nun die vierte Generation von Israelis, die in der Armee sind und in den Krieg ziehen. Es macht einen traurig. Leider gibt es hier kein Happy End. Meine Generation hat versagt. Wir haben versucht, Frieden zu schließen und sind gescheitert."

(Moshe Tamir, ehemaliger Brigadegeneral)

Am Ende des Gespräches, als das Aufnahmegerät schon ausgeschaltet ist, sagt Moshe Tamir: Es werde bald wieder mehr Gewalt geben zwischen Israelis und Palästinensern. Der Reporter will das Gerät noch mal einschalten, diesen Satz aufnehmen. „Ach, lassen Sie das mal“, sagt der frühere Brigadegeneral. „Das ist zu traurig.“


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