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Vollmond im April Der Mond und seine Wanderung

Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal als schmale Mondsichel, mal als volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im April.

Von: Heike Westram

Stand: 31.03.2025 |Bildnachweis

Die abnehmende Mondsichel beim Aufgang, fotografiert von Dieter Kohlruss am 17. März 2023. | Bild: Dieter Kohlruss
Die abnehmende Mondsichel beim Aufgang, fotografiert von Dieter Kohlruss am 17. März 2023. | Bild: Dieter Kohlruss
Der Mond im April: Aufrechte Mondsichel am Morgen

Der April beginnt mit einer jungen Mondsichel, die abends im Westen erst dem Planeten Jupiter und dann Mars begegnet. Anschließend durchwandert der Mond die Frühlings-Sternbilder Löwe und Jungfrau und wächst zum Vollmond am 13. April an. Anschließend zieht er mit abnehmender Scheibe durch die Sommerbilder und verlagert sich immer weiter in die zweite Nachthälfte, bis er gegen Monatsende nur noch morgens im Osten zu sehen ist, wo er die helle Venus trifft. Nach Neumond taucht Ende April der Mond nochmal kurz als junge Sichel im Westen wieder auf, ein zweites Mal bei Jupiter.

DatumUhrzeitMondphase
05.04.2504.15 Uhrzunehmender Halbmond
13.04.2502.22 UhrVollmond
21.04.2503.36 Uhrabnehmender Halbmond
27.04.2521.31 UhrNeumond

Der April beginnt mit einem noch sehr jungen Mond, der am frühen Abend hoch im Westen zu sehen ist. Wenn bald nach dem Sonnenuntergang um Viertel vor acht Uhr der Himmel langsam dunkelt, schält sich die noch sehr zarte Mondsichel aus der Abenddämmerung.

Junge Mondsichel abends

Um halb zehn Uhr abends ist der Himmel nachtschwarz. Dann können Sie links über der Mondsichel das Sternbild Stier erkennen, das steil über dem Horizont aufragt. Das markante V des Stierkopfs mit dem hellen Auge Aldebaran weist mit der Spitze zum Horizont.

Die Plejaden in Großaufnahme vom Dezember 2016 über Delmenhorst, Niedersachsen, hat uns Klaus Witte geschickt. | Bild: Klaus Witte
Die Plejaden in Großaufnahme vom Dezember 2016 über Delmenhorst, Niedersachsen, hat uns Klaus Witte geschickt. | Bild: Klaus Witte
Die Plejaden, das schöne Siebengestirn Tausende Sterne in einem Sternhaufen

Mit einem Fernglas können Sie vielleicht ganz dicht über dem Mond eine kleine Wunderwelt erblicken: die Plejaden. Das ist ein Offener Sternhaufen, der auch Siebengestirn genannt wird: Denn es sieht aus, als hüllten sich dort sieben helle Sterne in einen zarten Schleier. In Wirklichkeit sind hier ein paar Tausend Sterne versammelt. Wenn das Mondlicht zu sehr stört, dann merken Sie sich die Stelle und warten Sie einige Tage, bis der Mond sich entfernt hat.

Ihre Bilder vom Mond

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Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde | Bild: BR, NASA
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde | Bild: BR, NASA
Mond-Wanderung am Firmament Mit den Sternen und den Sternen entgegen

Denn der Mond zieht auf seiner Runde um die Erde schnell weiter: Nacht für Nacht ist er am Sternenhimmel ein Stück weiter nach Osten gewandert. Am 2. April ist er schon über eine Handbreit über dem Siebengestirn und neben einem viel auffälligeren Licht: Die Mondsichel befindet sich nur drei Fingerbreit rechts von Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem.

Mond bei Jupiter und Mars

Und der ist so hell, dass ihm das Mondlicht nichts anhaben kann. Selbst in der Stadt können Sie die hübsche Begegnung beobachten. Am folgenden Abend hat sich der Mond schon eine gute Handbreit von Jupiter entfernt und steht inmitten der auffälligen Sternenformation des Wintersechsecks über Jupiter.

Pi mal Daumen: Maßnehmen am Firmament

Am anderen Ende des Wintersechsecks, dicht bei den beiden hellen Zwillingsternen Pollux und Kastor, wartet schon der nächste Planet auf den Mond: Mars. Am 4. April ist der Mond noch fast anderthalb Handbreit von Mars entfernt, doch am 5. April trennt ihn nur ein knapper Fingerbreit.

Mars dicht neben dem Mond

Da der Mond schon fast sein erstes Viertel erreicht hat und beinahe zum Halbmond angewachsen ist, macht sein Licht Mars womöglich schon schwer zu schaffen, insbesondere wenn der Abend dunstig ist. Inzwischen ist der Mond bereits bis in die frühen Morgenstunden zu sehen: Seine Auf- und Untergänge verspäten sich tagtäglich, während er sich immer weiter von der Sonne entfernt.

In den folgenden Nächten wandert der Mond von Mars und den Zwillingen weiter zum Sternbild Krebs und dem mächtigen Löwen. Am 8. April steht der Mond nur zwei Fingerbreit neben dessen hellstem Stern Regulus, den er vermutlich überstrahlt. Bis er zum hellsten Stern des nächsten Sternbilds gelangt - der Spika in der Jungfrau - vergehen mehrere Nächte: Die beiden typischen Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau zählen zu den größten Sternbildern am Sternenhimmel. Erst am 12. April ist der Mond bei Spika angelangt. Und weil der Mond schon fast voll ist, überstrahlt er die Spika komplett.

Vollmond

In der Nacht vom 12. auf den 13. April ist Vollmond. Der genaue Termin, zu dem Sonne, Erde und Mond in einer Reihe stehen, ist nachts um 2.22 Uhr. Fast elf Stunden lang steht er über dem Horizont, von 19.45 Uhr am 12. April bis 6.21 Uhr am folgenden Morgen. Der Mond geht kurz vor Sonnenuntergang auf und kurz nach Sonnenaufgang wieder unter: Sonne und Mond stehen sich aus Sicht der Erde bei Vollmond genau gegenüber. Es ist übrigens ein eher kleiner Vollmond, denn er steht jetzt fast im entferntesten Punkt seiner elliptischen Bahn um die Erde.

Rings um den Vollmond scheinen alle Sterne wie vom Himmel gewischt: Das Mondlicht überstrahlt die meisten anderen Lichter am Firmament.

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Ausschnitt der Milchstraße mit dem Sternbild Skorpion und seinem roten Stern Antares am Nachthimmel | Bild: ESA, Bearbeitung: BR
Ausschnitt der Milchstraße mit dem Sternbild Skorpion und seinem roten Stern Antares am Nachthimmel | Bild: ESA, Bearbeitung: BR
Schönes Sommer-Sternbild Himmlischer Skorpion mit pochendem Herz

In den folgenden Nächten geht der Mond allabendlich um über eine Stunde später auf, während seine Scheibe langsam wieder abnimmt. Ab dem 17. April ist er nurmehr nach Mitternacht zu sehen. Er zieht durch die unscheinbare Waage und den hübschen Skorpion, der im Mondlicht nicht zu entdecken ist. Ebensowenig das Sternbild Schütze, das der Mond als nächstes durchwandert. Das Sternbild werden Sie in der Zeit nicht sehen. Damit hat der Mond seinen Tiefpunkt erreicht: Skorpion und Schütze sind die tiefstliegenden Sternbilder entlang der Ekliptik - und tatsächlich entfernt sich der Mond die ganze Nacht nicht allzu weit weg vom Horizont.

Frühmorgens am 21. April erreicht der Mond sein letztes Viertel: Er ist zum abnehmenden Halbmond geschrumpft und geht erst nach halb vier Uhr auf. Dafür ist er bis mittags am Himmel zu sehen. Von nun an dauert es jeden Morgen rund zwanzig Minuten länger, bis der Mond über dem Horizont im Osten erscheint.

Mondsichel morgens bei der Venus

Noch vor dem Sonnenaufgang folgt dem Mond ein zweites helles Licht im Osten: die Venus. Unser innerer Nachbarplanet erscheint vor fünf Uhr morgens im Osten und ist auch in der Morgendämmerung nicht zu übersehen. Am 23. April ist der Mond noch fast drei Handbreit entfernt rechts von ihr. Der Abstand halbiert sich am folgenden Morgen. Und am 25. April steht die Mondsichel mit nur anderthalb Fingerbreit Abstand genau unter der Venus.

Abnehmender Mond morgens

Beide - Mond und Venus - befinden sich nur knapp über dem Horizont und entfernen sich nicht sonderlich weit weg von ihm. Das liegt daran, dass die Planetenebene (Ekliptik) im Frühjahr morgens ganz flach zum Horizont verläuft und damit auch die Umlaufbahnen von Venus und Mond. Das ist auch der Grund dafür, dass die Mondsichel fast aufrecht zu stehen scheint, mit dem beleuchteten Bogen nach links weisend, zur Sonne hin.

Alle Infos

Abnehmende, sehr dünne Mondsichel am frühen Morgen über dem Siebengebirge im Rheinland | Bild: Rüdiger Balhar
Abnehmende, sehr dünne Mondsichel am frühen Morgen über dem Siebengebirge im Rheinland | Bild: Rüdiger Balhar
Mond-Wissen Nachts gibt's nie eine dünne Mondsichel

Am 26. April können Sie die Mondsichel ein letztes Mal vor Neumond sehen, jetzt anderthalb Handbreit links unter der Venus. Erst nach fünf Uhr geht der Mond auf, nur knapp eine Stunde vor Sonnenaufgang. Anschließend bleibt er ein paar Tage lang im Sonnenlicht verborgen: Der Ertrabant wandert am 27. April als Neumond zwischen Erde und Sonne hindurch.

Die junge Mondsichel

Bereits einen Tag nach Neumond taucht die erste Mondsichel am 28. April wieder auf, jetzt abends im Westen. Etwa um neun Uhr abends, rund 40 Minuten nach Sonnenuntergang, ist die Mondsichel gut zu sehen. Aber es bleibt Ihnen nicht viel Zeit: Gegen zehn Uhr geht der Mond unter. Doch der Blick nach Westen lohnt sich an diesem und den folgenden Abend, denn über dem Mond sind zwei helle Planeten zu sehen: Jupiter und Mars.

Am 28. April ist der Mond noch drei Handbreit rechts unter Jupiter, der unübersehbar hell schon in der frühen Abenddämmerung zu sehen ist. Einen Abend später hat sich der Mond auf anderthalb Handbreit an Jupiter angenähert. Und am 30. April ist er nur zwei Fingerbreit von dem Planeten entfernt - ein Wettleuchten am letzten Abend im April. Hoch über Jupiter und Mond können Sie Mars sehen, unseren äußeren Nachbarplaneten.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.







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