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Vollmond im Mai Der Mond und seine Wanderung

Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal schmale Mondsichel, mal volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im Mai.

Author: Heike Westram

Published at: 30-4-2024

Supermond über der Ruine der Trimburg im fränkischen Saaletal | Bild: Alexander Preyer

Der Mond taucht im Mai zunächst erst in den Morgenstunden im Osten auf, wo er den Planeten Saturn und Mars begegnet. Nach Neumond am 8. Mai kehrt die junge Mondsichel abends im Westen an den Himmel zurück, zieht durch die letzten Sternbilder des Winters und wandert danach als zunehmender Halbmond an den großen Frühlingssternbildern vorüber. Der Vollmond am 23. Mai überstrahlt den Skorpion, danach vollendet der abnehmende Mond seine Runde übers Firmament im Steinbock und begegnet anschließend noch ein zweites Mal dem Saturn.

DatumUhrzeitMondphase
01.05.2413.27 Uhrabnehmender Halbmond
08.05.245.22 UhrNeumond
15.05.2413.48 Uhrzunehmender Halbmond
23.05.2415.53 UhrVollmond
30.05.2419.12 Uhrabnehmender Halbmond

Im Mai erscheint der Mond zunächst am Morgenhimmel: Am 1. Mai geht der abnehmende Halbmond nach drei Uhr morgens im Südosten auf. Er steht im Sternbild Steinbock, dessen eher blasse Sterne das helle Mondlicht überstrahlt. Ohnehin setzt kurz nach dem Mondaufgang bereits die erste Dämmerung ein und löscht nach und nach das Sternenlicht.

Pi mal Daumen: Maßnehmen am Firmament

Anschließend geht der Mond jeden Morgen rund 20 Minuten später auf, während der beleuchtete Anteil der Mondscheibe weiter abnimmt. Dabei nähert sich die Mondsichel immer näher einem auffallenden Licht am Horizont: dem Planeten Saturn.

Mond bei Saturn und Mars

Morgens am 2. Mai ist die Mondsichel noch 2,5 Handbreit rechts von Saturn, der tief im Osten etwa um fünf Uhr zu sehen ist. Am folgenden Morgen ist der Mond auf eine gute Handbreit Abstand herangerückt. Am 4. Mai finden Sie Saturn anderthalb Fingerbreit rechts über der Mondsichel, danach entfernt sich diese rasch.

Erst um halb fünf Uhr morgens geht die Mondsichel am 5. Mai im Osten auf. Es lohnt sich, kurz darauf mit einem guten Fernglas nach ihr zu blicken, denn ganz nah über dem unbeleuchteten rechten Rand der Mondscheibe könnten Sie Mars entdecken. Fürs bloße Auge wird unser äußerer Nachbarplanet aber erst im letzten Maidrittel sichtbar.

Ihre Bilder vom Mond

Am 6. Mai ist die dünne Mondsichel noch einmal kurz zu sehen, wenn sie morgens um 4.50 Uhr aufgeht, eine knappe Stunde vor Sonnenaufgang. Danach bleibt der Erdtrabant im Licht der Sonne verborgen. Als Neumond zieht er am 8. Mai zwischen Erde und Sonne hindurch.

junger Mond am Abend

Schon am 9. Mai wird der Mond nach Neumond wieder sichtbar, jetzt abends im Westen. Bald nach dem Sonnenuntergang nach halb neun Uhr wird die dünne Mondsichel über dem Horizont sichtbar. Erst gegen elf Uhr geht der Mond unter, wenn die Abenddämmerung gerade endet und der Himmel nachtschwarz wird.

Am folgenden Abend, dem 10. Mai, bleibt die Mondsichel schon über eine Stunde länger am Himmel, so dass Sie kurz vor ihrem Untergang auch sehen können, welche Sternbilder sie umringen. Der Mond steht im Wintersechseck, das aber dann größtenteils schon untergegangen ist. Einzig der Fuhrmann - ein Bogen rechts über dem Mond - und die Zwillinge links über dem Mond sind noch zu sehen. Und letzteres Sternbild durchwandert der Mond in den kommenden Nächten.

Am 12. Mai ist die Mondsichel nur einen Fingerbreit unter Pollux zu finden, dem hellsten Stern der Zwillinge. Anschließend passiert der allmählich zunehmende Mond das kleine Sternbild Krebs.

Am 15. Mai ist unser Begleiter zum Halbmond angewachsen. Am Sternenhimmel hat er den Frühling erreicht: Er steht ganz knapp über Regulus, dem hellsten Stern im Löwen. Dieses Sternbild ist typisch für den Frühling und jetzt im Mai toll zu sehen, genau wie die Jungfrau links vom Löwen, die das nächste Ziel des wandernden Mondes ist. Beide Sternbilder sind so groß, dass der Mond tagelang unterwegs ist, bevor er den hellsten Stern der Jungfrau erreicht.

Am 19. Mai ist er bis auf drei Fingerbreit an die Spika herangerückt. Allerdings ist der Mond wieder so weit angewachsen, dass das Mondlicht dem hellen Stern schon zu schaffen macht. Am folgenden Abend hat der Mond einen ähnlichen Abstand zu Spika, steht aber inzwischen links von ihr. Bis in die frühen Morgenstunden ist der Mond inzwischen zu sehen.

Vollmond

In den folgenden Nächten zieht der Erdtrabant durch die unscheinbare Waage und wendet sich dann dem hübschen Skorpion zu, der sich im Mai in später Nacht wieder in voller Pracht zeigt.

Der Vollmond geht am 23. Mai gegen halb zehn Uhr abends auf und steht dann genau im Skorpion, dicht bei dessen hellstem Stern Antares, der aber vom Mondlicht überstrahlt wird und bestenfalls im Fernglas zu finden ist, ganz dicht über dem oberen Mondrand.

Vom Skorpion zieht der Mond weiter über die Milchstraße, die er dabei völlig überstrahlt, und durch das Sternengewirr im Sternbild Schütze, bevor er in der Nacht auf den 28. Mai erneut das Sternbild Steinbock erreicht, wo er auch am 1. Mai zu finden war. In Bezug auf die Sterne hat der Mond damit eine ganze Runde zurückgelegt. In Bezug auf die Sonne ist es in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai auch so weit: Jetzt ist er wieder zum abnehmende Halbmond geschrumpft. Und der Mond ist ein zweites Mal in diesem Monat dicht bei Saturn, dem Ringplaneten.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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