Sternschnuppen im Mai Meteor-Schauer vom Halleyschen Kometen
Im Mai gibt es Sternschnuppen zu zählen! Die Mai- oder Eta-Aquariden flitzen nächtelang über den Himmel. Allerdings sind diese Sternschnuppen nur was für Frühaufsteher. Wir verraten, wann und wo Sie die meisten Sternschnuppen finden.
Fast den ganzen Wonnemonat Mai hindurch flitzen Sternschnuppen übers Firmament: Die Mai-Aquariden kommen. Gut eine Woche lang sind sogar richtig viele Meteore unterwegs, Nacht für Nacht. Allerdings sind diese Sternschnuppen nur am frühen Morgen zu sehen.
Der Halleysche Komet, der zuletzt 1986 an der Erde vorbeizog, hat gleich mehrere Staubspuren hinterlassen - und eine davon kreuzen wir immer Anfang Mai. Die daraus entstehenden Sternschnuppen sorgen fast den ganzen Monat lang für ein Funkeln: die Mai- oder Eta-Aquariden. Von Ende April bis zum 28. Mai flitzen sie über den Himmel.
Wann & wo Sie die meisten Sternschnuppen sehen
Vom 3. bis zum 10. Mai sinkt die Zahl der Sternschnuppen kaum einmal unter dreißig Sternschnuppen pro Stunde. Zum Höhepunkt morgens am 6. Mai erreicht der Meteorstrom sogar Fallraten von fünfzig, in manchen Jahren auch achtzig Sternschnuppen pro Stunde. Von dieser Sternschnuppen-Menge sehen wir in Deutschland aber leider nur einen Bruchteil. Über dem Äquator und auf der Südhalbkugel der Erde ist dieser Sternschnuppen-Regen einer der schönsten des Jahres. Und auch in Süditalien sind die Eta-Aquariden schön zu beobachten.
Der Radiant der Mai-Aquariden liegt im Sternbild Wassermann (Aquarius), nahe dessen Stern Eta (η Aqr). Das gab den Sternschnuppen ihren Zweitnamen: Eta-Aquariden. Bei uns liegt der Wassermann sehr tief und steigt erst nach zwei Uhr im Osten über den Horizont. Die beste Zeit zur Schnuppensuche sind daher die späten Morgenstunden gegen vier Uhr, bei Beginn der frühen Morgendämmerung. Gegen fünf Uhr wird der Himmel zu hell für die Sternschnuppen. Der Süden Deutschlands ist dabei im Vorteil: Hier steigt der Radiant der Sternschnuppen höher über den Horizont, während die Morgendämmerung etwas später einsetzt als in Norddeutschland.
In dieser kurzen Stunde zur Beobachtung ist der Ausstrahlungspunkt des Meteorstroms im Wassermann nur eine gute Handbreit über dem Horizont im Osten. So tief, dass Sie nur etwa jede fünfte Sternschnuppe sehen werden. Das wären immerhin noch zehn Sternschnuppen pro Stunde, in starken Jahren mehr. Immerhin flitzen einige Eta-Aquariden sehr weit über den Himmel, so dass sie auch bei uns gut zu sehen sind.
Der Mond geht schon um halb vier Uhr morgens unter und stört in diesem Jahr daher nicht - eine gute Voraussetzung, um ein paar Sternschnuppen zu sehen.
Sternschnuppen-Infos
Mit leuchtendem Schweif
Es lohnt sich, auf die hellen Sternschnuppen zu warten, von denen manche sogar eine lange, leuchtende Spur am Himmel hinterlassen. Es sind sehr schnelle Meteore, die mit etwa 65 Kilometern pro Sekunde über den Himmel flitzen.
Auch an den darauffolgenden Tagen können Sie noch etliche Eta-Aquariden flitzen sehen. Mit weiterer Unterstützung um den 10. Mai: Dann steuern die sogenannten Eta-Lyriden aus der Leier noch rund drei Sternschnuppen pro Stunde bei.
Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen
Wenn Sie bei der Suche nach Sternschnuppen eine sternklare Nacht erwischt haben, dann bleiben Sie noch ein bisschen: Denn die Sternbilder des Frühlings erstrahlen am Nachthimmel. Und wenn Sie beim Schnuppenzählen von Wolken gestört werden, dann schauen Sie mal genauer hin: Im Mai können Sie manchmal leuchtende Nachtwolken entdecken.
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.