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1. Advent Vorfreude aufs große Fest

Die Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, der Lebkuchen und Plätzchen, die Zeit der Wunschzettel und des hektischen Geschenkekaufs. Die ehemals besinnliche Vorweihnachtszeit ist längst zu einem kommerziellen Großereignis geworden. Dennoch gehört sie nach wie vor zu einer der wichtigsten Zeiten im Kirchenkalender und kennt auch viele Volksbräuche.

Stand: 27.11.2015 | Archiv

Kinder freuen sich auf den ersten Advent | Bild: picture-alliance/dpa

29 November

Sonntag, 29. November 2015

Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das Kirchenjahr und zugleich die Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt Jesu – daher auch der Name: das lateinische "adventus" heißt "Ankunft" und bezieht sich in diesem Fall auf die Ankunft des Herrn. Die Adventszeit umfasst die vier Sonntage vor Weihnachten. Traditionell ist es eine Buß- und Fastenzeit zur Vorbereitung auf die Geburt Christi. In den rund vier Wochen durfte daher weder getanzt noch geheiratet werden.

Vorbereitung auf die Geburt Christi

Bislang ist unklar, wo die Adventszeit erstmalig in besonderer Weise gefeiert worden war. Möglicherweise gab es erste Formen bereits im 5. Jahrhundert im Gebiet um Ravenna in Italien: Dort wurde der Sonntag vor Weihnachten der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi gewidmet. Aus Gallien und Spanien ist bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts eine dreiwöchige Vorbereitungszeit auf Weihnachten bekannt und aus dem 6. Jahrhundert ist auch aus Rom eine Adventsliturgie überliefert. Schließlich hat Papst Gregor der Große Ende des 6. Jahrhunderts die vier Sonntage vor Weihnachten als Adventssonntage festgesetzt.

Adventskalender

Schon im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstanden verschiedene Bräuche, die Tage bis Heiligabend zu zählen. So gab es etwa den Brauch, jeden Tag bis zum 24. Dezember eine Kerze anzuzünden. Zur Feier jedes einzelnen Tages gab es bald auch so genannte Ausschnittbögen, etwa ab 1902 auch erste gedruckte Adventskalender und wohl ab 1904 erste Kalender mit "Türchen" - der Adventskalender war geboren. In den 1920er-Jahren konnte er sich auch außerhalb Deutschlands durchsetzen. Doch erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden die Kalender mit Schokolade und anderen Süßigkeiten gefüllt.

Adventskranz

Adventskranz | Bild: colourbox.com zum Video mit Informationen Adventskranz und Weihnachten Woher kommt die Tradition des Adventskranzes?

Weil ihn Kinder immer wieder fragten, wann endlich Weihnachten sei, erfand der Hamburger Theologe Johann Hinrich Wichern vor über 170 Jahren den Adventskranz. Heute steht der Lichterkranz in fast jedem Wohnzimmer und verkürzt nicht nur Kindern das Warten. [mehr]

Genau wie der Adventskalender begleitet einen auch der Adventskranz durch die gesamte Vorweihnachtszeit. An jedem Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet, so dass an Weihnachten vier Kerzen brennen. Den ersten Adventskranz gab es offensichtlich gegen 1840 in Hamburg: Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern hatte dort das "Rauhe Haus" gegründet, in dem er verwahrloste Kinder und Jugendliche betreute und ausbildete. Zur Adventsandacht wurde hier der erste Kranz aufgehängt. Schon damals war es üblich, jeden Tag bis zum 24. Dezember eine Kerze anzuzünden. Die 24 Kerzen wurden später auf vier Kerzen reduziert - für jeden Adventssonntag eine.


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