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Januar 3D-Drucker- und Bitcoin-Boom

Das Jahr begann ohne großen Paukenschlag im World Wide Web oder auf den Elektronik-Märkten. Zart zeichneten sich bereits zwei Hypes ab, die das ganze Jahr über für Schlagzeilen sorgen sollten: Der 3D-Drucker- und der Bitcoin-Boom.

Von: Florian Regensburger und Roland Münzel

Stand: 20.12.2013 | Archiv

Dagobert Duck mit Bitcoins in den Augen | Bild: BR

Viele Internetnutzer stellten sich 2013 zum ersten Mal die Frage: Was ist eigentlich ein Bitcoin? Und: 3D-Drucker wurden immer öfter als Wundermaschinen angepriesen, die uns in ein neues Industriezeitalter führen sollen.

Gebrauchsgegenstände, Lebensmittel und Waffen wie gedruckt

Schluss mit der Massenproduktion, stattdessen drucken wir uns alle Güter des täglichen Bedarfs einfach selbst aus – ähnlich wie mit dem Replikator in der Serie Star Trek, bei dem Captain Picard seinen heißen Earl Grey bestellt.

"Tea, Earl Grey, Hot!"

Captain Jean-Luc Picard, Kommandant der USS Enterprise

Zwar nicht von Tee, aber von Fleisch aus dem 3D-Drucker ist schon die Rede. Und die Schattenseiten der Technik sind auch schon erkennbar: Groß war die Aufregung im zurückliegenden Jahr über im Netz kursierende Baupläne für Handfeuerwaffen, die sich per 3D-Drucker herstellen lassen. Doch gemessen an all der Aufregung kommen die tatsächlich alltagstauglichen Anwendungen noch immer eher bescheiden daher.

Auch wenn sich mit 3D-Druckern schon eine Menge anfangen lässt: Ein Massenprodukt sind sie noch nicht geworden.

Bitcoin-Boom lässt Kurs steigen

Analysten der "Bank of Amerika" halten Bitcoin für eines "der wichtigsten Zahlungsmittel der Zukunft", die Europäische Bankenaufsicht dagegen warnte vor einem Bitcoin-Bankrott. Bitcoin ist eine virtuelle Geldwährung, mit der im Netz Waren und Dienstleistungen aller Art bezahlt werden können und die im zurückliegenden Jahr einen gewaltigen Boom erlebt hat: Zwischen Februar und Anfang Dezember ist der Bitcoin-Kurs von etwa 20 Dollar auf mehr als 1.200 Dollar gestiegen.

"Vom heutigen Stand ausgehend würde ich sagen: In Bitcoins zu investieren, ist wie ins Casino zu gehen und Roulette zu spielen. Da sind einfach enorme Schwankungen. Es kann sein, dass sich das super entwickelt, es kann aber auch sein, dass in drei Jahren niemand mehr von Bitcoins spricht."

Thomas Siemsen, Doktorand zum Thema Finanzwirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine Währung aus Bits und Codes

Doch nicht alle profitierten von dem beispiellosen Boom, denn viele haben die Hackerwährung zu früh verkauft, ausgegeben oder verschlampt. Ohnehin ist der Bitcoin starken Schwankungen ausgesetzt: So verbot China Mitte Dezember den Handel mit der Digitalwährung und beendete damit vorerst ihren Höhenflug. Auch müssen Bitcoin-Besitzer aufpassen, dass sie nicht von Online-Gaunern beklaut werden. Oder, dass ihre Computer von den Cyberkriminellen gekapert werden, die sie zu riesigen Botnetzen zusammenschließen und sich so ihr virtuelles Falschgeld herbeirechnen: Denn das virtuelle Geld wird von keiner Notenbank ausgegeben, sondern als extrem kniffliger Zeichenschlüssel von leistungsfähigen Rechnern generiert. Aber alles in allem ist es wohl mit der digitalen Kohle auch nicht viel anders als mit realen Euros, Dollars oder Yens – nur wer keine hat, der kann auch keine verlieren.


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