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Februar Handymesse in Barcelona und Routerzwang

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona drehte sich alles rund um die smarten mobilen Begleiter. Und: Trotz massiver Beschwerden entschied sich die Bundesnetzagentur nicht gegen den Routerzwang mancher Internet-Provider.

Von: Florian Regensburger und Roland Münzel

Stand: 20.12.2013 | Archiv

Eingang zum Mobile World Congress in Barcelona | Bild: picture-alliance/dpa

Im winterlichen Barcelona zeigten Handy-Hersteller wie Samsung, HTC, Sony, LG, Motorola, Nokia und Huawei ihre neuesten Modelle. Und iOS von Apple und Android von Google, die Marktführer bei den Smartphone-Betriebssystemen bekamen Konkurrenz.

Auf dem Mobile World Congress (MWC) präsentierten sich zwei alternative Handy-Betriebssysteme erstmals dem Publikum: Zum einen das schlanke Firefox OS der nicht-kommerziellen Mozilla-Stiftung, das in Deutschland im Oktober 2013 auf einem Handy für unter 100 Euro auf den Markt kam. Zum anderen das aus Südafrika stammende Ubuntu, zu deutsch Menschlichkeit. Das Linux-System wird aber erst 2014 auf einem Handy aus der Serienproduktion laufen.

"Das Ubuntu-Phone wird magisch werden. Die meisten Leute mögen Ubuntu, weil es frisch, aufgeräumt und schnell ist – und dabei schön aussieht. Und genau so wird sich auch unser Telefon anfühlen."

Mark Shuttleworth vom Ubuntu-Entwickler Canonical

Ja zum Routerzwang sagt die Bundesnetzagentur

Darf ein Netzanbieter vorschreiben, welchen Router man an seinem Anschluss betreibt? Einige Provider tun das und beschränken den Betrieb auf eines oder mehrere Modelle, die sie gleich zusammen mit dem Internetanschluss vertreiben. Darüber hatten sich einige Nutzer bei der zuständigen Aufsichtsbehörde beschwert, der Bundesnetzagentur – und die kam Mitte Februar 2013 zu dem Ergebnis: Nix zu machen.

Weder Internet-Telefonie noch Fernsteuerung der Heizung

Das erboste viele Internet-Nutzer, denn diese Festlegung auf bestimmte Routermodelle schränkt in einigen Fällen die Möglichkeiten für den Anwender doch deutlich ein. Keine Internet-Telefonie, kein Zugriff auf die heimische Festplatte von unterwegs aus, kein Steuern von Rolläden und Heizung aus der Ferne – so was geht nämlich nicht mit jedem Router. Der Routerzwang – ein Ärgernis, befand auch Michael Bobrowski von der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Im November 2013 lud die Bundesnetzagentur zu einer öffentlichen Expertenanhörung, bei der sich die überwiegende Mehrheit gegen einen Routerzwang aussprach. Der Chaos Computer Club etwa mit dem Argument: Der Nutzer könne so nicht mehr ausschließen, dass sich Dritte Zugang zu seinen Daten verschafften.

"Es ist ein durchaus problematischer Eingriff in den Wettbewerb, indem ich sozusagen als Anbieter vorschreibe, welche Geräte ich anzuschließen habe und welche nicht."

Michael Bobrowski vom Bundesverband Verbraucherzentrale

Welche Schlüsse die Behörde aus dieser Anhörung ziehen will oder ob sie überhaupt welche zieht, blieb übrigens bis heute offen. Vielleicht aber findet ja auch die Große Koalition eine Handhabe. Im Koalitionsvertrag sprechen sich CDU, CSU und SPD nämlich unmissverständlich gegen den Routerzwang aus.


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