August Galaxy Gear – das große Ding, das keines war
Einmal wollte Samsung dem Rivalen Apple zuvorkommen und startete "das nächste große Ding" Galaxy Gear. Und: Das wie für die Verlage gemachte Leistungsschutzrecht trat in Kraft. Doch auf einmal wollten die davon nichts mehr wissen.
Am 1. August trat das Leistungsschutzrecht in Kraft. Presseverlage könnten nun nach dem Gesetz Geld verlangen, wenn Suchmaschinen wie Google Ausschnitte ihrer Artikel auflisten. Oder Google verbieten, sie dort zu listen.
FAZ, Burda, Springer sagen auf einmal Ja zu Google
Die heftigsten Verfechter für das Leistungsschutzrecht probten plötzlich die Rolle rückwärts und machten auf einmal doch nicht von den Möglichkeiten des Gesetzes Gebrauch. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Burda-, Springer-Verlag & Co. wollten nicht aus den Google-Trefferlisten zu verschwinden. Dies stellte sich heraus, als Google bei den Verlagen wegen der zukünftigen Handhabung der Verlinkung von News angefragt hatte. Zu wichtig sind offenbar die vielen Seitenbesucher, die die Suchmaschine liefert – Anteile von 20 bis 30 Prozent der Klicks sind keine Seltenheit. Doch nur wer ausdrücklich Ja zu Google sagt, soll dort mit seinen Inhalten künftig noch in der gewohnten Vorschau-Optik auftauchen.
"Das Leistungsschutzrecht ist nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Rechtsanwälte"
SPD-Netzpolitiker Lars Klingbeil
Samsung will Apple mit Smartwatch zuvorkommen
Im August wurde bekannt, dass Samsung in den USA ein Patent auf ein "tragbares elektronisches Gerät in Form einer Armbanduhr, eines Armbands oder Armreifs" namens "Galaxy Gear" angemeldet hatte. Offensichtlich wollte Samsung mit einer Smartwatch dem Erzrivalen Apple – in dessen Gerüchteküche schon lange eine Computeruhr brodelt – zurvorkommen, schließlich gelten internetfähige Uhren als mögliches "nächstes großes Ding". Dabei sind die "schlauen" Uhren nicht mal der letzte Schrei, denn auf dem Markt tummeln sich bereits etliche Geräte von Sony über Kreyos bis Pebble. Immerhin dürfte Samsung es geschafft haben, bei einigen Leuten zumindest den Eindruck zu erwecken, sie seien die Ersten gewesen.
Galaxy Gear kam am Vorabend der Funkausstellung
Bereits Anfang September am Vorabend der Funkausstellung in Berlin (IFA) stellte Samsung dann die Computer-Uhr Galaxy Gear vor. Während die einen sie als Technik-Trend feiern, erachten andere die Uhr als Rohrkrepierer. So ist etwa das drei mal drei Zentimeter große Display für viele typische Smartphone-Anwendungen ungeeignet. Zudem lassen sich die meisten Funktionen nur nutzen, wenn zusätzlich ein (Samsung-)Smartphone mitgeführt wird, mit dem die Uhr sich per Bluetooth verbindet. Ende November berichtete Spiegel Online von schleppenden Verkaufszahlen, nur etwa 50.000 Exemplare seien Medienberichten zufolge bis dahin verkauft worden.