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Mobilfunk Erstmals mehr Handys als Festnetztelefone

Hierzulande überholt das Handy seit seiner Markteinführung vor 30 Jahren erstmals das Festnetztelefon. In 93 Prozent der deutschen Haushalte gab es zum Jahresbeginn mindestens ein Handy, aber nur in 90 Prozent ein Festnetztelefon.

Von: Roland Münzel

Stand: 12.11.2013

  • 1931
    Der deutsche Schriftsteller Erich Kästner 1969 in der Internationalen Jugendbibliothek München | Bild: picture-alliance/dpa

    Erich Kästner spricht bereits 1931 in einem seiner Jugendbücher von einem "Taschentelefon".

    1931

    Mobiltelefon in der Literatur

    Aus Erich Kästners 1931 erschienenem Kinderroman "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee": "Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer hinein und rief: 'Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiedersehen, Schatz!' Dann steckte er sein Taschentelefon wieder weg, trat aufs laufende Band, las in einem Buch und fuhr seiner Wege."

  • 1946
    Ein Autofahrer benutzt im Januar 1955 die Sprechfunkanlage seines Autos.  | Bild: picture-alliance/dpa

    1955 kosten Autotelefone im Monat 165 DM Funk-, Miet- und Wartungsgebühr, ohne Gesprächsgebühr.

    17. Juni 1946

    Ära der Autotelefonie

    In der Geschichte der Telefonie markiert das Autotelefon den Übergang von der Festnetz- zur Mobiltelefonie. Die ersten Mobilfunkgespräche ermöglicht die US-Firma Bell Telephone Company am 17. Juni 1946 in St. Louis über ihren Mobile Telephone Service. In Deutschland nimmt die Deutsche Bundespost am 26. Januar 1955 zwischen Karlsruhe und Hamm in Westfalen den Funkbetrieb auf, in ganz Deutschland kann man ab 1958 mit dem Autotelefon im sogenannten A-Netz telefonieren.

  • 1973
    Martin Cooper, Erfinder der Mobiltelefone, posiert 2009 mit einem der ersten Handys. | Bild: picture-alliance/dpa

    Am 3.4.1973 führt Martin Cooper das allererste Handytelefonat mit seinem Rivalen bei Bell Labs.

    17. Oktober 1973

    Vater des Mobiltelefons

    Martin Cooper reicht am 17. Oktober 1973 sein Patent für ein Radio-Telefon-System ein, das am 16. September 1975 erteilt wird. Er kann somit als der Erfinder des modernen Mobiltelefons angesehen werden. Anfang 1973 hatte ein Entwicklerteam bei Motorola um Martin Cooper und Chefdesigner Rudy Krolopp den ersten Prototypen eines Mobiltelefons gebaut.

  • 1983
    Das weltweit erste Handy, das DynaTAC 8000x von Motorola | Bild: picture-alliance/dpa

    Der sogenannte Motorola-Knochen ist das erste tragbare Handy auf dem Markt – eine Revolution!

    21. September 1983

    Das erste Handy im Handel

    DynaTAC 8000x heißt das weltweit erste Handy, für das der US-Konzern Motorola am 21. September 1983 die Zulassung bekommt. Das Mobiltelefon mit dem unaussprechlichen Namen wiegt beinahe ein Kilo, wird wegen seiner Unförmigkeit als Motorola-Knochen bezeichnet und sein Akku gibt schon nach einer halben Stunde telefonieren den Geist auf. Dennoch ist das erste mobile Telefon zum Kaufen eine Sensation.

  • 1992
    Telekom-Mitarbeiter Heinz Sänger hält in seiner rechten Hand den Hörer eines rund 30 kg schweren A-Netz-Telefons und ein rund 125 Gramm leichtes D-Netz-Handy in seiner linken.  | Bild: picture-alliance/dpa

    Links: ein 30 kg schweres A-Netz-Telefon. Rechts: ein 125 Gramm leichtes D-Netz-Handy.

    1. Juli 1992

    Das deutsche D-Netz startet

    Nach einer einjährigen Versuchsphase startet der Regelbetrieb am 1. Juli 1992. Als unmittelbarer Nachfolger des C-Netzes wird das neue Netz "D-Netz" getauft. Wahrend die analogen A- (1958-1977), B- (1972-1995) und C-Netze (1986-2000) vornehmlich Autotelefon-Netze waren, läuten die digitalen Netze D1 der Telekom-Tochter DeTeMobil und D2 von Mannesmann Mobilfunk hierzulande das Zeitalter der Handys ein.

  • 1999
    Das Nokia 7118 Mobile Media Mode ist das erste Handy, das mit WAP-Technologie den Zugang zum World Wide Web ermöglicht.  | Bild: picture-alliance/dpa

    Die WAP-Technologie des 7118 Mobile Media Mode von Nokia öffnet Handys das Tor zum Internet.

    25. Februar 1999

    Per Handy ins Internet

    Mit dem am 25. Februar 1999 in Helsinki vorgestellten 7118 Mobile Media Mode bringt ausgerechnet der einstige Gummistiefel-Produzent Nokia das erste Handy mit Zugang zum World Wide Web auf den Markt. Nachdem sich der finnische Konzern durchgehend von 1998 bis 2012 als weltgrößter Mobiltelefonhersteller behauptet, wird Nokia im ersten Quartal 2012 von Samsung vom Thron gestoßen.

  • 2007
    Apple-Gründer Steve Jobs präsentiert am 09.01.2007 auf der MacWorld Expo in San Francisco das erste iPhone.  | Bild: picture-alliance/dpa

    Steve Jobs präsentiert das erste iPhone: es ist Handy, iPod und Computer in einem.

    9. Januar 2007

    Das erste iPhone

    ... ist das erste Smartphone, das es auf den Massenmarkt schafft. Apples Gründervater Steve Jobs stellt am 9. Januar 2007 auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco das Ur-iPhone der ersten Generation vor, das die Handywelt revolutionieren wird. Es ist Mobiltelefon, MP3-Player und Rechner in einem. Der inzwischen verstorbene Jobs schwärmt von der intuitiv zu bedienenden und trotzdem funktionellen Benutzeroberfläche, dem "Touchscreen" – und er zeigt die ersten Apps, kleine spezialisierte Programme für Wetter, Wecker, WWW & Co.

  • 2013
    Smartphone mit Firefox OS: Die Hardware ist von Alcatel, die Software von der Mozilla-Foundation. | Bild: BR / Roland Münzel

    In Deutschland stellt die Telekom-Tochter congstar ein Firefox-OS-Handy am 10.10. 2013 vor.

    2. Juli 2013

    Das Open-Source-Handy

    Das erste Smartphone mit dem Open-Source-Betriebssystem Firefox OS wird in Spanien von Telefónica am 2. Juli 2013 auf den Markt gebracht. Wie der freie Firefox-Webbrowser ist auch Firefox OS ein Projekt der Non-Profit-Organisation Mozilla-Foundation. Außer durch günstige Preise unter 100 Euro stechen die Firefox-OS-Smartphones durch ihre vergleichsweise simpel zu erzeugenden Apps hervor. Die sind wie Webseiten in der Code-Sprache HTML 5 programmiert und können somit plattformübergreifend in einem Browser auf jedem Gerät bzw. System ausgeführt werden.


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