Katholischer Medienpreis 2016 Auszeichnung für BR-Film über Kirchenasyl
Für die STATIONEN-Dokumentation "Kirchenasyl und dann? Vom Bangen, Hoffen und Warten" wird Christian Wölfel ist am Montag der Katholische Medienpreis 2016 in der Kategorie Elektronische Medien verliehen worden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Der Preis für den Film, der am 13. Januar 2016 zum ersten Mal im BR-Fernsehen gesendet wurde, wurde vom Vorsitzenden der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gebhard Fürst, in einem Festakt in Berlin verliehen.
Der Autor Christian Wölfel
Christian Wölfel ist Jahrgang 1976. Volontariat bei der Katholischen Nachrichten-Agentur, KNA sowie bei KNA-Bild, Bonn. Ausbildung am Münchner Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses, ifp, Abschluss als Redakteur. Anschließend Franken-Korrespondent bei KNA sowie Reporter und Autor von Reportagen und Dokumentationen beim Bayerischen Rundfunk (BR), u.a. für die Redaktion "Religion und Orientierung" sowie CvD und Planer, u.a. im Studio Würzburg und für die "Rundschau".
Das Team
Buch/Regie: Christian Wölfel
Kamera: Alexander Krauß, Rupert Heilgemeir, Thomas Heer
Schnitt: Michael Auer, Hauke von Stietencron
Sprecher: Christian Baumann, Berenike Beschle
Redaktion: Andrea Kammhuber
Die Begründung der Jury
"In Christian Wölfels Film geht es nur vordergründig um die Kirchen und das von ihr ermöglichte Kirchenasyl. Der Schwerpunkt des Films zeigt Schicksale von Menschen und gelebte Nächstenliebe. Vermittelt werden Menschen, die nicht daneben stehen wollen, wenn Leiden offensichtlich ist, sondern die tatkräftig anpacken, ohne Ansehen von Person, Geschlecht oder Herkunft. Vor allem geht es in dem Film um jene Menschen, die Gewalt und Krieg erlebt haben, Flucht und Vertreibung erdulden mussten. Sie sind krank an Körper und Seele, ihre Not wird vom Staat selten oder gar nicht erkannt. Erst durch die Aufmerksamkeit ihrer Helfer bekommen diese Menschen eine Chance.
Der Autor liefert mehr als eine Momentaufnahme. Er bleibt dicht am Thema dran und begleitet seine Protagonisten über mehrere Monate.
Das Ergebnis ist ein beeindruckender Fernsehbeitrag, der Fakten nennt und das Geschehen in Zusammenhänge einordnet. Traumata von Menschen bekommen ein Gesicht und einen Namen. So bleiben am Ende Einzelschicksale, die die Katastrophe der Vertreibung greifbar machen, und die Erkenntnis, dass Kirchenasyl, wenn auch nicht immer unumstritten, etwas bewegen kann."
Jury, Katholischer Medienpreis 2016
Weitere Preisträger
Mit dem Katholischen Medienpreis in der Kategorie Print wird in diesem Jahr das Redaktionsteam der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg unter der Leitung von Chefredakteur Dr. Hendrik Groth für die umfangreiche Artikelserie "Menschenwürdig leben bis zuletzt" verliehen.
Für weitere herausragende Beiträge wird im Jahr 2016 sechs Mal die undotierte Auszeichnung "journalistisch WERTvoll" verliehen. Die Auszeichnung geht u.a. an Nina und Oliver Buschek (Jahrgänge 1975 und 1967) für ihr Radio-Feature "Fünfzig Prozent Zukunft. Unser Leben mit der Huntington-Krankheit", gesendet im Bayerischen Rundfunk, Redaktion Hörbild und Feature, am 5. März 2016.
Katholischer Medienpreis
Seit 2003 wird der Katholische Medienpreis jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) ausgeschrieben. "Ausgezeichnet werden Beiträge, die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen", hieß es in der diesjährigen Ausschreibung.