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Zum Auftakt der 73. Internationalen Filmfestspiele von Venedig Hollywoodglamour, große Gefühle und Wim Wenders

Das dienstälteste Filmfest der Welt hat begonnen: Zum 73. Mal lockt das Internationale Filmfestival von Venedig Stars und ihre Filme aus aller Welt an den Lido. Und die Stardichte ist mit Emma Stone, Ryan Gosling und nicht zuletzt Wim Wenders groß.

Von: Quelle: dpa

Stand: 01.09.2016

La La Land - Filmszene (Venedig Filmfestival) | Bild: 73rd Venice International Film Festival

Mit seinen zahlreichen Auszeichnungen kann Wim Wenders bereits mehrere Regale füllen. Eine Goldene Palme ist darunter, ein Ehrenbär der Berlinale und drei Europäische Filmpreise - ebenso wie ein Goldener Löwe der Festspiele in Venedig. Nun könnte bald ein zweiter Löwe für den deutschen Regisseur dazukommen: Beim 73. Festival läuft sein Beziehungsdrama "Die schönen Tage von Aranjuez" neben 19 weiteren Filmen im Wettbewerb.

Romantische Kannibalen und reichlich Drama

Festival-Dauergast Michael Fassbender sorgt für große Gefühle in Derek Cianfrances Familiendrama "The Light Between Oceans".

Überhaupt finden sich im diesjährigen Programm des ältesten Filmfestivals der Welt zahlreiche prominente Namen wieder. So haben sich im Wettbewerb etwa Keanu Reeves und Jim Carrey für die Kannibalen-Romanze "The Bad Batch" angekündigt. Der Deutsch-Ire Michael Fassbender und die schwedische Oscarpreisträgerin Alicia Vikander stellen das Familiendrama "The Light Between Oceans" vor. Und Modedesigner und Regisseur Tom Ford, der schon 2009 mit dem berührenden "A Single Man" in Venedig war, zeigt den Thriller "Nocturnal Animals" mit Amy Adams und Jake Gyllenhaal.

Der Franzose François Ozon geht mit der deutsch-französischen Produktion "Frantz" ins Löwen-Rennen, während der US-Amerikaner Terrence Malick mit "Voyage of Time: Life's Journey" - ebenfalls eine deutsche Koproduktion - eine Dokumentation mit Brad Pitt und Cate Blanchett als Erzählern an den Lido bringt. Der Serbe Emir Kusturica hingegen stellt nach langjähriger Spielfilmpause "Na mlijecnom putu (On the Milky Road)" mit Monica Bellucci vor.

Natalie Portman erneut auf Oscar-Kurs?

Natalie Portman als Jackie Kennedy

Mit Spannung wird außerdem "Jackie" des Chilenen Pablo Larraín erwartet. Natalie Portman, die für ihre intensive Darstellung in "Black Swan" 2011 den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann, verkörpert nun Jacqueline Kennedy. "Jackie" erzählt aus der Sicht der einstigen First Lady der USA vom Attentat auf deren Ehemann John F. Kennedy im Jahr 1963.

Außer Konkurrenz hat Festivalchef Alberto Barbera den Oscarpreisträger Mel Gibson mit seinem Zweiter-Weltkriegs-Film "Hacksaw Ridge" und Hauptdarsteller Andrew Garfield eingeladen, ebenso wie Naomi Watts und Liev Schreiber für das Boxerdrama "The Bleeder".

Szene aus "Hacksaw Ridge": Mel Gibson inszeniert die Geschichte des ersten Kriegsverweigeres, der mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde.

Denzel Washington und Ethan Hawke werden für den Abschlussfilm erwartet, die Neuauflage des Kinoklassikers "Die glorreichen Sieben". Deutlich unbequemer dürfte "Safari" des Österreichers Ulrich Seidl werden: Die Dokumentation beobachtet Menschen, die zum Jagen nach Afrika reisen - "ein Urlaubsfilm über das Töten", wie Seidl erklärt.

Wenders als einziger Deutscher im Löwen-Rennen

Wim Wenders mit 3D-Drama im Wettbewerb: Szene aus "Les beaux jours d’Aranjuez"

Unter all diesen Beiträgen in der Hauptauswahl ist Wim Wenders' "Die schönen Tage von Aranjuez" das einzige Werk eines deutschen Regisseurs. Basierend auf dem Theaterstück seines langjährigen Freundes Peter Handke erzählt Wenders darin von den Unterschieden zwischen Frau und Mann - gedreht in 3D. Ob das preiswürdig ist, darüber entscheidet zum Festivalende eine internationale Jury. Ihr Präsident ist der britische Oscarpreisträger Sam Mendes ("American Beauty", "Spectre"). Doch ohne deutsche Beteiligung geht es auch hier nicht: Die Schauspielerin Nina Hoss hat als Jurymitglied ebenfalls Mitspracherecht bei der Löwen-Vergabe am 10. September. (dpa)


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