BR Fernsehen - Traumhäuser


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Traumhäuser Ein Haus aus Feuer und Glas

Entdeckt hat sie der Architekt – ausgerechnet in Venedig, auf der Architektur-Biennale, im japanischen Pavillon. Er war sofort entflammt: Yakisugi, die uralte Methode der Holzveredelung durch Feuer.

Stand: 24.09.2015

Der Nürnberger René Rissland nahm die Idee mit nach Hause, fest entschlossen, das daheim in Franken einmal auszuprobieren.

Yakisugi ist fast zu gut, um wahr zu sein: Ökologisch, langlebig, kostengünstig, pflegeleicht. In Japan verkohlt man seit Jahrhunderten Zedernholz für die Fassadenverkleidung. Ganz natürlich, ohne Chemie, Nachbehandlung nicht nötig. Doch die alte Tradition war lange aus der Mode gekommen, im Rest der Welt weitgehend unbekannt und wird erst jetzt langsam neu entdeckt. Wer würde das Risiko eingehen, die in Europa noch kaum erprobte Methode mit ihm zu realisieren? Mit Simone und Siegfried Ottinger fand René Rissland vom Nürnberger Architekturbüro Eyland 07 Bauherren, die aufgeschlossen und mutig genug waren, ihr Traumhaus der Feuerprobe zu unterziehen.

Doch nicht nur die Fassade des Hanghauses in Wilhermsdorf mit ihrer fast schwarzen Holzverkleidung und den starken Farbakzenten in Form von breiten Aluminium-Fensterrahmen ist ungewöhnlich. Auch das Haus selbst zeugt von hoher architektonischer Qualität. Der in das abfallende Gelände eingeschobene Baukörper scheint auf einem Glassockel zu schweben. Trotz der Hanglage ist er dank eines Aufzugs barrierefrei. Die verschiedenen Ebenen sind durch offene Treppen und einen Luftraum verbunden. Netze dienen als Absturzsicherung und sorgen gleichzeitig für große Durchlässigkeit zwischen den Stockwerken. Sichtbeton, Estrich, Glasbausteine und große Fensterfronten lassen den Innenbereich modern und puristisch wirken.

Der Film zeigt nicht nur, wie es schließlich gelang, Yakisugi nach Franken zu bringen. Er präsentiert auch ein Beispiel gelungener zeitgenössischer Architektur.

Pläne und Grundrisse

Architekten: René Rissland, Eyland 07, Nürnberg und
Peter Dürschinger, Dürschinger Architekten, Fürth

Buch und Regie: Andreas Ammer
Redaktion: Sabine Reeh


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Kommentieren

Knut Böhmel, Mittwoch, 12.Oktober 2016, 17:11 Uhr

7. Verkohlte Holzfassade

Tolles Haus mit großzügiger Raumaufteilung und sehr viel Glasflächen, die das Haus noch größer machen.
Nur wie die Planung, der Ablauf und die Ausführung erfolgte, könnte als Lehrfilm zur Abschreckung von bauwilligen Häuslebauern herhalten.
Dieser Film zeigt eindrucksvoll, wie man es besser NICHT machen sollte. Chaotischer geht es ja wohl kaum! Da kann man sehr leicht verstehen,
daß die Bauherren diesen Baustress nie wieder erleben wollen und sichtlich gezeichnet sind.
Besondere Ansprüche haben nun mal auch besondere Erfahrungen zum Ergebnis. Das zeigt sich hier sehr prägnant
Ich hoffe, daß sich das bis heute doch weitestgehend gelegt und in echte Freude verwandelt hat!?
Das Haus hätte es verdient...

S. Tauchmann, Donnerstag, 31.Dezember 2015, 17:42 Uhr

6. Nie wieder weg

Leider in ich erst in der 4. Staffel auf die Traumhäuser-Reihe gestossen. Endlich eine Sendung im deutschen Fernsehen, die qualitätvolle moderne Architektur zeigt, von der es ohnehin zu wenig gibt.
Dieses Haus ist dabei für mich das schönste dieser Staffel, da es seinen eigenen Stil hat und zeigt, dass modern auch anders geht als in der Tradition der klassischen Moderne. Hier gab es engagierte gute Architekten und aufgeschlossenen mutigen Bauherren. Nur in dieser Kombination kann architektonische Qualität gelingen. Diese zeigt sich hier angefangen von der Einbettung in den Hang, über das Wiederauflebenlassen von alten Techniken bei der Fassade bis hin zu den vielen guten Details wie Klaviertreppen, Panoramafenster, Glassockelband etc.... Ich hoffe, dass sich das - unter dem Eindruck der stressigen Bauzeit stehende - "Nie wieder" - Resümée der Bauherrin inzwischen zu einem "Nie wieder weg" gewandelt hat.

Wanda, Freitag, 23.Oktober 2015, 17:59 Uhr

5. Haus aus Feuer und Glas

- Der Architekt hätte sich eigentlich nur im eigenen Lande kundig machen sollen, aber vielleicht gehört eigene Baugeschichte nicht mehr zum Ausbildungsgang der Architekten ? So exotisch muss man diese Holzbehandlung nämlich nicht begründen: in den verschiedenen Regionen Deutschlands war es seit Urzeiten üblich, z.b. die Balken der Dachkonstruktion anzukohlen und damit widerstandsfähig zu machen - übrigens auch Pfosten, die in das Erdreich getrieben wurden. Eine einheimische handwerkliche Technik von jeher. Wissen muss man´s halt...

Köling, Sonntag, 18.Oktober 2015, 09:51 Uhr

4. Soviel Unglück auf dem Weg zum Traumhaus

Als ebenfalls geprüfter Bauherr ist es für uns ein tröstlicher Filmbeitrag gewesen, in dem Frau Öttinger nach 2jähriger Bauzeit resümiert: "Nie wider!".
Trotzdem ist es ein schönes Haus geworden, das sehr funktionell und doch repräsentativ ist. Nur das Netz im Lichtraum gefällt uns gar nicht.

Klaas Ende, Dienstag, 13.Oktober 2015, 10:42 Uhr

3. Traumhaus?

Für mich funktionell kein Traumhaus.
Von aussen ganz nett, aber es ist und bleibt leider ein Betonbunker, da kann man noch so viel verkokeltestes Holz an die Fassade nageln.
(Sicht)beton ist halt Geschmackssache, mich errinnert es eher an das STUCafe an der TUM in der Theresienstrasse.
Zum Wohnen darin hätte ich keine Lust.