Unter unserem Himmel Großstadtgärtner
Selbst gezogene Tomaten oder Honig aus der eigenen Imkerei - diesen Traum erfüllt sich nicht bloß die Landbevölkerung. "Urban Gardening" heißt die Bewegung, die Städter dazubringt, gemeinsam in Parks zu gärtnern oder ihre Balkone mit grünem Leben zu füllen.
Ein Film von Julia Seidl
Mitten in der Stadt gärtnern – das ist "Urban Gardening", ein Trend, der aus den USA gekommen ist. Einen eigenen Garten braucht man dafür nicht, es reichen ein Balkon oder eine Terrasse, ein Vorgarten oder Hinterhof, notfalls tut es sogar eine sonnige Fensterbank. Denn Blumen, Gemüse und Obst kann man auch auf kleinstem Raum anbauen.
Zudem gibt es immer mehr Gemeinschaftsprojekte wie den Stadtgarten in Nürnberg. Rund 200 Gemüsesorten gedeihen dort in Hochbeeten, die auf einem ehemaligen Parkplatz stehen. Jeder kann kommen, wann er will und mitnehmen, was er braucht - ein einfaches Prinzip, das rund 50 Leuten großen Spaß macht.
Vom Balkon-Garten direkt auf den Teller
Nina gärtnert lieber zu Hause auf dem Fensterbrett und Balkon ihres Nürnberger Ein-Zimmer-Appartements. Direkt unter dem Dach gedeiht ein essbares Paradies mit vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Den ganzen Sommer hat sie gesundes Gemüse und spart damit auch noch Geld.
In der Münchner Innenstadt betreut Kristin Mannsmann 60 Bienenvölker, die in grünen Oasen wie dem Nymphenburger Park oder dem Hofgarten mehr Futter finden als auf einer landwirtschaftlichen Monokultur. Und so mancher Stadtimker hat bessere Erträge als seine Kollegen auf dem Land. Bis zu einer Tonne Honig gewinnt Kristin Mannsmann und kann ihn auch gut verkaufen: als feine und besondere Stadtteil-Honige, die Münchner Läden gern in ihr Sortiment aufnehmen.