Heimatstil Architekt Adolf Voll
Bis zu seinem Tod Mitte der 60er Jahre war er eine Berühmtheit in Fürstenfeldbruck: der Architekt Adolf Voll. Aber dann gerieten sein Leben und sein Werk fast in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn sein "Heimatstil" hat über Jahrzehnte das Bild der Stadt positiv geprägt.
Zwei junge Fürstenfeldbrucker haben sich auf die Suche nach den Spuren des Baumeisters Adolf Voll begeben und dabei eine Vielzahl malerischer, alter Landhäuser entdeckt. Eines davon wird noch immer von seinen Nachfahren bewohnt.
Beate Brückner, seine Enkelin, hat den Großvater noch selbst erlebt. Sie erinnert sich, dass er mit seinem Qualitätsanspruch die Handwerker fast zur Verzweiflung brachte. Denn maßgeschreinerte Wintergärten, Erker und Fensterläden gehörten ebenso zu Adolf Volls Gestaltungselementen wie die gesamte Innenausstattung.
Spektakuläre Lamellen-Dachkonstruktion
Mit der Betonung des Kunsthandwerks am Bau war Voll ein typischer Vertreter des sogenannten Heimatstils. Er konnte aber auch ganz anders bauen. So wählte er für die Martabräuhalle eine kühne, freischwebende Dachkonstruktion und für das Lichtspielhaus den Stil der Neuen Sachlichkeit, eine Stilrichtung die Adolf Volls Lehrer, der Münchner Städteplaner Theodor Fischer maßgeblich geprägt hatte.
Auf dem Streifzug durch ihre Heimatstadt haben Aline Pronnet und Kadir Kara nicht nur Adolf Volls Nachfahren ausfindig gemacht. Sie entdeckten auch eine Vielzahl romantischer Villen, schlossähnliche Landhäuser und interessante Nutzbauten wie das Städtische Schlachthaus. Perlen der Architektur, changierend zwischen Heimatstil und Neuer Sachlichkeit. Das vielfältige Werk eines Baumeisters, der wie kein anderer das Bild seiner Heimatstadt geprägt hat..