Kundgebung in Nürnberg Schulz im Wahlkampfendspurt weiter kämpferisch
Bis zur letzten Minute wolle er kämpfen - das hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz angekündigt. Zwei Tage vor der Wahl gibt er sich weiter siegessicher und hält in Nürnberg bei der Abschlusskundgebung der SPD in Bayern eine kämpferische Rede.
Der Nürnberger Jakobsplatz ganz in kräftiges SPD-rot getaucht: Rote Luftballons mit der Aufschrift "Zeit für Martin Schulz" schweben über der Menge, Zuschauer schwingen rote Fahnen.
Scharfe Kritik an der Kanzlerin
Bis zur letzten Minute werde er kämpfen, ruft Martin Schulz der jubelnden Menge am Nürnberger Jakobsplatz zu. Der schlechten Umfragewerte zum Trotz wirbt er noch einmal für sich als Kanzler. Von Bundeskanzlerin Angela Merkel versucht er sich in seiner Rede demonstrativ abzugrenzen und kritisiert sie scharf:
"Sich immer wegducken - diese Weltmeisterin des Ungefähren, die im Kanzleramt sitzt. Das tut der Demokratie nicht gut. Eine respektvolle, kontroverse Debatte über die Zukunft braucht das Land."
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz
Die soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt
Inhaltlich legte Schulz den Schwerpunkt auf das große Wahlkampfthema der Sozialdemokraten: die soziale Gerechtigkeit. Wohneigentum etwa dürfe kein Privileg für reiche Leute sein, Frauen sollten gleich gut verdienen wie Männer. Wenn er Kanzler werde, werde er sich für mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Investitionen in die Bildung einsetzen, versprach Schulz.
"Wenn in der Schule der Lokus verstopft ist, brauchst Du kein Genehmigungsverfahren, sondern einen Installateur und das Geld."
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz
Außerdem warb er für mehr Investitionen in die Pflege, in die ländliche Entwicklung und in die Digitalisierung. Nach Schätzung der Veranstalter waren knapp 2000 Menschen zu der Abschlusskundgebung der SPD in Bayern gekommen.