Verfahrensmechaniker/-in für Beschichtungstechnik Lackieren - Spezialisten für edlen Glanz
Lack auftragen - auf Metall, Holz oder Kunststoff: Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik veredeln Oberflächen. Manchmal beschichten sie manuell - also mit einer Lackierpistole. Meistens arbeiten sie jedoch an computergesteuerten, vollautomatisierten Anlagen, in Spritzkabinen oder Lackierstraßen.
Der 20-jährige Ali Altin lernt den Beruf einem Großunternehmen in Neustadt an der Donau. Die Firma beschichtet Kfz-Teile aus Kunststoff für die Autozuliefer-Industrie. Für die Vorbehandlung eines Stoßfängers legt er Schutzbrille und Atemschutzmaske an. Er beflammt das Kunststoff-Teil, damit der Lack später besser hält. In der Spritzkabine geht er dann in drei Stufen vor: Zuerst grundiert er den Stoßfänger, dann kommt der Basislack und schließlich der Klarlack obendrauf. Ali muss dabei sorgfältig arbeiten.
Qualitätssicherung wichtig
Die Qualitätssicherung spielt in seinem Job eine große Rolle. Während seiner Ausbildung arbeitet Ali von sieben Uhr bis 15.15 Uhr täglich, da hat er noch keinen Schichtdienst wie seine Kollegen.
"Kollege" Roboter im Einsatz
Den Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik gibt es seit 1999, früher hieß der Beruf "Industrielackierer". Denn die Aufgaben haben sich gewandelt: Heute arbeiten die Azubis viel mit teil- oder vollautomatisierten Lackieranlagen. Sie bedienen und überwachen computergestützte Programme. In manchen Firmen übernehmen Roboter die Lackierarbeiten, kontrolliert von sogenannten "Roboterführern". Ali lernt von seinem Ausbilder, wie ein solcher Roboter programmiert wird.
Gute Berufsaussichten
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Die Azubis lernen im Betrieb und in der Berufsschule. 13 Wochen im Jahr besuchen sie die Fachklasse. Mit dem Facharbeiterbrief können die ausgelernten Gesellen weitermachen: Sie können den Industriemeister Lack oder den staatlich geprüften Techniker absolvieren. Mit Fachhochschulreife ist auch ein Studium möglich. Die Berufsaussichten für Verfahrensmechaniker der Fachrichtung Beschichtungstechnik sind sehr gut: In diesem Nischenberuf gibt es immer wieder offene Stellen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik
- Ausbildungsdauer: drei Jahre
- Ausbildungsform: dual
- Prüfung: Im praktischen Teil der Abschlussprüfung stehen eine Aufgabe und ein Fachgespräch an. Die Themen dabei: "Durchführung eines Beschichtungsobjekts", "Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung" und "Pulver - und Nasslackkunde". Die schriftlichen Prüfungen umfassen die Bereiche "Verfahrenstechnik", "Qualität und Umwelt" und "Wirtschafts- und Sozialkunde".
- Ausbildungsorte: im Ausbildungsbetrieb der industriellen Beschichtungsbranche und in der Berufsschule (teilweise in länderübergreifenden Fachklassen)
- Zugang: Grundsätzlich ist keine bestimmte schulische Vorbildung vorgeschrieben. Ein guter Hauptschulabschluss ist von Vorteil.
- Eignung: Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik müssen sorgfältig arbeiten und naturwissenschaftlich interessiert sein. Sie arbeiten in Beschichtungsanlagen, steuern Prozesse und optimieren sie. Sie führen in Betriebs-Laboren Qualitätskontrollen durch
- Perspektiven: Leitende Aufgaben sind möglich. Die Aussicht auf Anstellung ist sehr gut. Weiterbildung möglich zum staatlich geprüfte/n Techniker/in, Meister/in oder Studium
- Alternativen: Maler/in und Lackierer/in, KFZ-Lackierer/in, Objektbeschichter/in
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Kleidung
Beim Lackieren entstehen Dämpfe. Die Azubis müssen daher eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille tragen. Dazu Schutzkleidung und oft auch Schutzhandschuhe.
Arbeitszeit
In den Betrieben der Beschichtungsindustrie wird im Schichtdienst gearbeitet.