Dokumentarfilm Es werde Stadt! 50 Jahre Grimme-Preis in Marl
Ein filmischer Essay zum Zustand des Fernsehens in Deutschland. Eine nachdenkliche Montage über die Träume und Illusionen einer Gesellschaft, am Beispiel der Idealstadt Marl, und natürlich auch eines anderen, besseren Fernsehens - in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
50 Jahre Grimme-Preis sind der Anlass für den zehnfachen Grimme-Preisträger Dominik Graf und seinen Ko-Autor Martin Farkas über das deutsche Fernsehen nachzudenken und den Weg, den es gegangen ist. Marl ist wegen des dortigen Preises der richtige Ort dafür. Und auch, weil die Stadt mit ihrer 60er-Jahre-Architektur wie ein Zwilling zum Fernsehen gestartet ist.
Info
Originaltitel: Es werde Stadt! 50 Jahre Grimme-Preis in Marl (D, 2014)
Regie: Dominik Graf, Martin Farkas
Beide sind in die Jahre gekommen, können aber immer noch ein Bild sein für die Träume und Illusionen einer anderen Gesellschaft und natürlich eines anderen Fernsehens.
Am Anfang des Dokumentarfilms steht die nachdenkliche Feststellung: Was haben wir das Fernsehen einst geliebt! Exemplarisch deutlich wird diese Liebe durch Erinnerungen an frühe Fernseherlebnisse. Mister Ed gehört dazu, Pippi Langstrumpf, Lassie und Graf Zahl aus der "Sesamstraße", aber auch Sendestörungen und mysteriöses Bildschirmrauschen.
Im Hier und Heute wird schnell klar: Das früher so geliebte Fernsehen fühlt sich gedrängt, einen Selbst-Legitimierungskampf zu führen; eine schier endlose Bemühung, die das einstmals ambitionierte Medium ziemlich alt aussehen lässt.
Den Moment, an dem sich alles entschieden hat, verorten die Filmemacher im Jahr 1989, einem der bedeutendsten Wendejahre Deutschlands, das nicht nur politisch eine Zäsur markierte, sondern auch das Fernsehen nachhaltig veränderte. Der Essayfilm legt das Fernsehen gleichsam auf die Couch, über der eine Frage schwebt: Warum nur wurde sein Zauber zerstört?
"Dies soll nicht nur eine Glückwunschrede in Bildern sein. 50 Jahre Grimme ist ein Anlass, um über das deutsche Fernsehen nachzudenken und den Weg, den es gegangen ist. Marl ist nicht nur wegen des dortigen Preises der rechte Ort dafür, sondern auch wegen seiner grandiosen Architektur, die - wie das Fernsehen - zwar in die Jahre gekommen ist, aber auch noch immer ein Bild sein kann für die Träume und Illusionen einer anderen Gesellschaft und natürlich auch eines anderen Fernsehens. Der ganze Film wird in meiner Vorstellung eine große Montage von Stadt-Architektur, Interviews, Menschen, Vergangenheit, Gegenwart, von deutschem Fernsehen, Träumen, Glück, Versagen, Gelingen und einem Blick in eine Zukunft werden."
Dominik Graf