Staatsschauspieler Hans Clarin
Was viele nicht wissen: Hans Clarin spielte zwischen 1995 und 2000 fünfmal in Stücken des Chiemgauer Volkstheaters mit. So stand er in dem legendären Maximilian Vitus Lustspiel "Die drei Eisbären" mit Amsi Kern, Hans Stadlbauer und Kathi Leitner auf der Bühne oder spielte zusammen mit Bernd Helfrich und Mona Freiberg in "Der Witwentröster".
1929 als Hans-Joachim Schmid in Wilhelmshaven geboren, in Frankfurt am Main aufgewachsen, lebte Hans Clarin zeitweise in Ulm und nahm nach seinem Abitur von 1948-1950 Schauspielunterricht in München. Dort gab er auch 1950 sein Debüt als "Attalus" in Grillparzers "Weh dem, der lügt".
Brillanter Charakterschauspieler
1952 erhielt er ein Engagement am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo er bis 1967 in Stücken wie "Sommernachtstraum", "Leonce und Lena", "Woyzeck" oder "Professor Unrat" große Erfolge feierte. Hans Clarin war ein Charakterschauspieler, der es verstand, im komischen wie im ernsten Genre gleichermaßen zu brillieren. Ob Klassiker, Boulevardstücke, Musical oder Oper: Hans Clarin legte sich nicht fest und galt seiner darstellerischen Vielseitigkeit wegen bald als Multitalent.
Karriere im TV
Der Film und das Fernsehen ließen daher auch nicht lange auf sich warten. 1952 war er zum ersten Mal auf der Leinwand in der Titelrolle des Märchenfilms "Zwerg Nase" zu sehen. Seither spielte Hans Clarin in über 100 Fernseh- und Kinofilmen mit. Dabei sind vor allem Kinofilme wie "Das Wirtshaus im Spessart" (1957), "Taiga" (1958), die beiden Edgar Wallace Filme "Das indische Tuch" (1963) und "Zimmer 13" (1963) sowie "Pippi Langstrumpf" (1969) hervorzuheben.
Im Fernsehen wurde er einem breiten Publikum durch Rollen in Serien und Mehrteilern wie "Weißblaue Geschichten" (1985), "Fest im Sattel" (1988), "Rivalen der Rennbahn" (1989), "Peter und Paul" (1992), "Titus, der Satansbraten" (1997) oder durch sein Mitwirken in den Krimi-Reihen "Ein Fall für zwei", "Der Alte" oder "Tatort" bekannt.
Clarin volkstümlich
Doch dem Theater blieb Clarin verbunden: Zwischen 1995 und 2000 spielte er fünfmal in Stücken des Chiemgauer Volkstheaters mit. So stand er in dem legendären Maximilian Vitus Lustspiel "Die drei Eisbären" mit Amsi Kern, Hans Stadlbauer und Kathi Leitner auf der Bühne, spielte zusammen mit Bernd Helfrich und Mona Freiberg sowohl in "Fahr'n ma Euer Gnaden", als auch in "Glück mit Monika" und in "Der Witwentröster". Das letzte Stück, "Glück auf der Alm", zeigt ihn in der Rolle des Herrn Buttler, der mit seiner Frau einen turbulenten Sommerurlaub auf der Alm erlebt.
Eine unverwechselbare Stimme
Nicht nur auf der Leinwand, sondern auch dahinter verlieh Hans Clarin als Synchronsprecher Filmen und Platten ihren charakteristischen Klang. Unvergessen ist er als kieksender "Kriminalassistent Cookie" in der beliebten US-Fernsehserie "77 Sunset Strips", als Schlossgespenst "Hui Buh" oder natürlich als krähender Kobold Pumuckl in "Meister Eder und sein Pumuckl" in Erinnerung geblieben. In dem 2003 erscheinenden Kinofilm "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer" übernahm er als Ferdinand Eder die Rolle des Vetters und Nachfolgers vom "Meister Eder".
Ausgezeichnet
Für sein Schaffen wurde Hans Clarin vielfach ausgezeichnet, so unter anderem 1961 mit dem Titel des Bayerischen Staatsschauspielers, 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und 1997 mit dem Bayerischen Verdienstorden.