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DAS BAYERISCHE JAHRTAUSEND - 13. Jahrhundert Regensburger Brücke zu exotischen Gewürzen

Durch Fernhandel kommen nicht nur Luxusgüter wie Safran und Pfeffer nach Regensburg, sondern auch Reichtum und Bürgerstolz. Herzog und Bischof haben nicht mehr das Sagen, die Regensburger regieren sich selbst in einer freien Stadt.

Stand: 28.03.2012

Regensburg ist eine der ältesten Städte Deutschlands und war über Jahrhunderte hinweg königliche und herzogliche Residenzstadt im Herzen Bayerns. Im 13. Jahrhundert gibt es keine vergleichbare Stadt in Süddeutschland: Regensburg ist Bischofssitz, seine etwa 15.000 Einwohner sind wohlhabend, die imposante Steinerne Brücke über der Donau gilt im Mittelalter als eines der Weltwunder.

Mongolensturm stoppt Fernhandel

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Historisches Modell von Regensburg (um 1700) | Bild: Bilderfest GmbH; Montage: BR zur Bildergalerie 13. Jahrhundert Sechs Herren in Regensburg

Im 13. Jahrhundert steigt Regensburg zur freien Stadt auf. Keine Fürsten, keine Bischöfe haben mehr das Sagen, sondern die Bürger. Doch nicht überall im Stadtgebiet - denn darin besitzen neben den Bürgern vier weitere Reichsstände, der Herzog uind der Kaiser ihre Machtbereiche. [mehr]


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Regensburgs Stadtheimatpfleger Werner Chrobak schildert den spannenden Prozess in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert. (Ausschnitt aus der BR-alpha-Expertenrunde vom 5. Mai 2012, 4:58 min) [mehr]

Als durch den Mongolensturm Anfang der 40er-Jahre der für Regensburg so wichtige Osthandel schlagartig zusammenbricht, steht die aufstrebende Kaufmannfamilie Zant beinahe vor dem Ruin. Doch die Zants erschließen neue Märkte und konzentrieren sich auf den Handel mit ausländischen Gewürzen. Auch Luxusgüter wie Safran und Pfeffer finden Käufer. Ein neues Zahlungsmittel kommt für die Menschen des 13. Jahrhunderts immer mehr in Mode: Münzen statt Naturalien. Vor allem der Regensburger Pfennig wird zu einer weit verbreiteten Währungseinheit.

Kapitalismus mit schlechtem Gewissen

Spielszene: Regensburger Händler

Mit dem gestiegenen Bedarf an Münzen bekommt auch eine andere Verdienstmöglichkeit Bedeutung: der Geldverleih und damit die Frage, ob man dafür Zinsen nehmen dürfe. Viele vermögende Bürger bauen eigene Kapellen für ihr Seelenheil und investieren in große Bauwerke wie den Regensburger Dom. Er entsteht im neuesten gotischen Stil, mit großen farbigen Fenstern, die die Wände der Kathedrale auflösen und den Raum in ein überirdisches Licht tauchen. Zusammen mit der Steinernen Brücke bildet der Dom noch heute das Wahrzeichen von Regensburg.

Der Aufbruch in eine neue Zeit hat begonnen, kein Herzog und auch kein Bischof mehr hat die städtischen Angelegenheiten zu bestimmen. Die Regensburger regieren sich fortan selbst in einer freien Stadt, mit dem Bürgerstolz einer mittelalterlichen Handelsmetropole.


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