Löwengrube Folge 11: Kehraus (1933)
Hitler ist jetzt Reichskanzler. Uniformierte SA-Männer bevölkern die Straße und rufen zur "richtigen" Wahl auf. Doch Karl Grandauer hat andere Sorgen. Er und seine Frau sind zum Kehraus im Hause Soleder eingeladen, kostümiert.
Dass Hitler Reichskanzler geworden ist und dass der Bäckergeselle von Max, wie viele Linke, in der vergangenen Nacht verhaftet worden ist, kümmert Karl Grandauer wenig - er hat heute nur fürchterliche Zahnschmerzen. Schwager Kurt dagegen widmet dem Ereignis schon wesentlich mehr Aufmerksamkeit. Schließlich sitzt sein Schwiegervater, ein jüdischer Hutgeschäftsbesitzer, in Berlin und will von einer Gefahr nichts wissen.
Keine Entspannung in Sicht
Auch Adi macht den neuen Reichskanzler zum Thema, als er seinen Bruder Karl in der Dienststelle besucht - freilich aus einem ganz anderen Blickwinkel und sehr zum Leidwesen des Herrn Deinlein, der glaubt, mit einer flapsigen Bemerkung seine ganze Karriere aufs Spiel gesetzt zu haben. Der Politisiererei endlich entflohen, erwartet Karl daheim ein neues Ärgernis: Kurt und Sara haben zum Kehraus eingeladen, und Traudl platzt vor Vorfreude.
Es wird immer mehr
An allen Ecken und Enden ist die "Bewegung" spürbar: Uniformierte SA-Männer bevölkern die Straßen und rufen zur "richtigen" Wahl auf; Adi will seiner Schwester und ihrem Mann aus Dank für die Unterstützung der vergangenen Jahre Aufträge der Nationalsozialisten vermitteln, was Max mit dem Hinweis abweist, er lasse sich nicht zum "Reichsbäckermeister" machen.
Politischer Spott
Kurt kann sich selbst während seiner Radiosendungen sarkastische Bemerkungen über das neue Regime nicht verkneifen. Auch auf dem Kehraus hat ihn der Galgenhumor nicht verlassen, und er begrüßt seine Schwester sowie den trotz aller Widerstände in ein Kostüm gezwängten Schwager in der Uniform der Hitlerjugend.