Franken - Zeitgeschichte


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Karl-Friedrich Beringer Ein Leben für die Musik

Stand: 08.12.2011

  • 1947
    Familie Beringer Anfang der 1950-er Jahre. Karl-Friedrich ist der zweite von links. | Bild: privat

    Die Beringers 1951: Karl-Günter, Karl-Friedrich, Mutter Maria, Karl-Wilfried (von links)

    1947

    Kinder- und Jugendjahre

    Beringer kommt am 7. Januar 1948 in Neuendettelsau im Landkreis Ansbach zur Welt. Er ist der jüngste von drei Brüdern. Fünf Monate vor seiner Geburt stirbt sein Vater an einer Hirnembolie. Erste musikalische Erfahrungen sammelt "Karli" unter anderem am Harmonium der Mutter. Ab dem 9. Lebensjahr lernt er auf dem Klavier, studiert das Instrument später am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg. Beringer kommt am 7. Januar 1948 in Neuendettelsau im Landkreis Ansbach zur Welt. Er ist der jüngste von drei Brüdern.

  • 1978
    Karl-Friedrich Beringer bei einer Chroprobe in den frühen 1980-er Jahren | Bild: Windsbacher Knabenchor

    Beringer bei einer Chroprobe in den frühen 1980-er Jahren

    1978

    Der Neue bei den Windsbachern

    Seit 1970 leitet Beringer den Amadeus-Chor in Neuendettelsau, ein von ihm gegründetes Ensemble aus Schülern und Studenten. Unter seiner Ägide wurde der Chor innerhalb weniger Jahre in ganz Bayern bekannt. Mit dieser Reputation bewirbt er sich für die Nachfolge von Hans Thamm als Künstlerischer Leiter des Windsbacher Knabenchors. Der jugendlich und dynamisch auftretende Beringer kann sich gegen seine Mitkandidaten aus ganz Deutschland durchsetzen. Ab Januar 1978 leitet er die Windsbacher.

  • 1983
    Karl-Friedrich Beringer inmitten von Sängern des Windsbacher Knabenchors | Bild: picture-alliance/dpa

    1983

    Internationale Erfolge

    Nachdem der Chor in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz vor allem in der Region um Windsbach bekannt war, erringt das Ensemble unter der Leitung Beringers internationales Renommee. Nach einer ersten Auslandsreise nach Frankreich und Belgien 1978 und der ersten Tonträgeraufnahme im Jahr darauf gehen die Windsbacher 1983 in auf Brasilien-Tournee. Es folgen weitere Konzertreisen, die den Chor im Laufe der Zeit unter anderem nach Japan, Südafrika und Australien führen. In den USA bejubeln die Zuschauer den Gesang der Windsbacher ebenso wie in der DDR.

  • 1993
    Karl-Friedrich Beringer (ganz links) mit Sängern des Windsbacher Knabenchors und Königin Sophia von Spanien | Bild: Thomas Miederer

    Karl-Friedrich Beringer (ganz links) mit Chorknaben und Königin Sophia von Spanien

    1993

    Botschafter der Heimat

    Windsbacher Knabenchor und sein Künstlerischer Leiter schreiben Geschichte: Als erstes deutsches Ensemble tragen die Jungs die ungekürzte Fassung von Bachs Matthäus-Passion in Israel vor. Mit der wachsenden Anerkennung im Ausland ändert sich auch die Wahrnehmung der Windsbacher in Deutschland. Immer wieder reist der Chor mit dem Bundespräsidenten als Botschafter der Heimat ins Ausland.

  • 2004
    Karl-Friedrich Beringer mit Sängern des Knabechores | Bild: Mila Pavan

    2004

    Kritik und Rehabilitation

    Beringer leitet die Windsbacher seit über 25 Jahren. Anfragen anderer Chöre hat er stets abgelehnt, er fühlt sich in Windsbach wohl - trotz oder gerade wegen des Spagats zwischen seinen Rollen als Chorleiter und Ersatzvater. Umso härter treffen ihn Vorwürfe, Chorkinder seelisch und körperlich misshandelt zu haben. Eine öffentliche Diskussion über die Lehrmethoden im Chor wird vom Zaun gebrochen, gleichzeitig solidarisieren sich viele ehemalige und aktive Sänger mit Beringer. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ansbach rehabilitieren ihn später von allen Vorwürfen.

  • 2010
    Karl-Friedrich Beringer 2011 | Bild: Mila Pavan

    Karl-Friedrich Beringer 2011

    2010

    Musikalischer Abschied

    Ende September 2010 kündigt Karl-Friedrich Beringer seinen Abschied als Künstlerischer Leiter des Windsbacher Knabenchors für Ende 2011 an. Zu diesem Zeitpunkt steht der bald 64-Jährige fast 34 Jahre lang an der Spitze des Ensembles, das sich unter seiner Leitung zu einem der weltweit führenden Chöre seiner Art entwickelt hat. Den Schlusspunkt setzten drei Konzerte von Johann Sebastian Bachs "Weihnachtsoratorium" in der Ansbacher Gumbertus-Kirche. Im März 2012 wird sein Nachfolger, der Musikwissenschaftler Martin Lehmann, zum ersten mal mit dem Chor auftreten.


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