Beckenbauer und die WM 2006 5,5 beklemmende Millionen
Franz Beckenbauer hat für seine Arbeit als Chef des WM-Organisationskomitees 2006 ein Millionenhonorar erhalten. Entsprechende Berichte von "Spiegel-Online" hat der DFB bestätigt. Zunächst wurde das Geld wohl auch an der Steuer vorbeigeschleust. Erst nach einer Betriebsprüfung 2010 zahlten der DFB und Beckenbauer die fälligen Steuern.
Insgesamt 5,5 Millionen Euro hat Franz Beckenbauer für seine Arbeit als Chef des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 (OK) erhalten. Offiziell war immer die Rede davon, dass Beckenbauer ehrenamtlich für das OK tätig war. Erste Informationen dazu hatte "Der Spiegel" veröffentlicht. Inzwischen wurden die wichtigsten Details vom DFB bestätigt.
"Es war bekannt, dass Franz Beckenbauer im Umfeld der WM 2006 als Werbeträger für Oddset tätig war. Es war uns bis Montagnachmittag nicht bekannt, dass er dafür die beachtliche Summe von 5,5 Millionen aus dem Topf für die Organisation der WM 2006 erhalten hat. Man kann vor diesem Hintergrund sicher nicht davon sprechen, dass seine Tätigkeit im OK ehrenamtlich war."
DFB-Präsident Reinhard Grindel
Demnach diente Beckenbauer zunächst als Zugpferd dafür, dass der Sportwettenanbieter Oddset als "nationaler Förderer" in den Sponsoren-Pool der Fußball-WM 2006 einstieg. Der Vertrag zwischen Oddset und dem DFB sah vor, dass Beckenbauer "aktiv in die Werbung eingebunden" werden soll. Dafür sollte ein Teil der Millionen, die Oddset bezahlen sollte, an Franz Beckenbauer fließen. Es handle sich um eine prozentuale Beteiligung an den Einnahmen des DFB aus diesem Geschäft. Die Höhe sei nach dem Ende der WM 2006 vom DFB ermittelt worden, erklärten die Anwälte am Mittwoch in einem Statement,
Grindel sagte, er habe erst vorgestern von dem 5,5 Millionen-Vertrag mit Beckenbauer erfahren. Bis dahin habe er angenommen, dass es keinen Zusammenhang mit Beckenbauers Tätigkeit im WM-OK gegeben habe.
Ein Prüfbericht hat es an den Tag gebracht
Die Details wurden zunächst von "Spiegel-Online" veröffentlicht. Belegt waren sie durch einen Bericht der Wirtschaftsberatung KPMG. Der Prüfbericht der KPMG ist mit Anlagen versehen. In diesen Anlagen sei auch der Sponsorenvertrag, der zwischen dem DFB und Oddset abgeschlossen wurde, enthalten, so "Spiegel-Online".
Erst einmal an der Steuer vorbei
In Berichten von "Spiegel-Online" und "Bild" heißt es weiter, das Geld sei erst vier Jahre nach Erhalt versteuert worden. Und zwar erst, nachdem das Finanzamt Frankfurt am Main eine Betriebsprüfung beim DFB durchgeführt hatte. Im Rahmen dieser Prüfung habe der DFB dann rund 1,2 Millionen Euro an "Abzugssteuern" an das Finanzamt gezahlt. Der Verband habe das Geld Beckenbauer in Rechnung gestellt, dieser habe die Summe einige Monate später zurückerstattet.
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Udo Pablitschko, Mittwoch, 14.September 2016, 19:09 Uhr
20. Bitte, Ehrenamtliche in Zukunft "kaiserlich" entlohnen!
Hallo, Frau Merkel,
nehmen Sie mal den DFB als Vorbild! Da werden EHRENAMTLICHE ordentlich entlohnt! Und- wenns nicht auffällt- sogar noch steuerfrei!
Und was bieten Sie den tausenden ehrenamtlichen Helfern bei ihrer tollen Arbeit zur Eingliederung der Migranten?
Also, ein warmer Händedruck und ein kleines Stück Deko-Blech für die Brust ist schon ein bißchen wenig !?!?!?
Mannie, Mittwoch, 14.September 2016, 16:34 Uhr
19. Null Problema
Ich erkenne kein Problem.
Antwort von thprie, Mittwoch, 14.September, 23:18 Uhr
mein tipp: fielmann oder apollo
wm, Mittwoch, 14.September 2016, 13:44 Uhr
18. Ist es nicht so.......
....dass diejenigen, die den "Kaiser" stets hofiert haben,ihm jetzt die Pest auf den Hals wünschen?
Ich gehöre nicht zu den Hofierern,denn mit "Fußball" habe ich nicht das Geringste am Hut.
Helmut Herold, Mittwoch, 14.September 2016, 12:22 Uhr
17. Würg, ..
Der so brutalst ungerecht behandelte Herr Hoeneß hat damals kund getan, er empfinde deswegen Hass. Ich bin ein grundfriedlicher Mensch und habe in meinen 60 Lebensjahren noch niemanden etwas getan. Inzwischen bin ich aber (leider) soweit, Hass und Abscheu zu empfinden wenn ich von diesen Typen - die medial als Leitbilder und Elite präsentiert werden - höre oder lese.
Das überdurchschnittlich viele davon im Zusammenhang mit (FC) Bayern stehen, ist ganz bestimmt kein Zufall.
Hola Amigos
Antwort von wm, Mittwoch, 14.September, 13:03 Uhr
@Helmut Herold
Zu berücksichten das ("GRUNDEHRLICHE")LEBENSWERK.
Alle sind gleich,manche sind gleicher! Disgusting!!!!
otto regensbacher, Mittwoch, 14.September 2016, 12:12 Uhr
16. Unsere seltsame Justiz
Es ist ja bekannt, dass dieser Herr B. prima vernetzt ist und eine gute politische Connection hat. Sehr seltsam ist allerdings, dass eine Steuerhinterziehung in aller Realität vorliegt, aber mit der Bezahlung der Steuerschuld alles erledigt ist. Es heißt ja immer wieder in Deutschland, wer eine Million € Steuern hinterzieht, muss mit Gefängnis rechnen. Warum bekam dieser Herr B. kein Verfahren? Er hat eben seine Connection und der Arm der Connection reicht offentlich bis in die Justiz. Das gemeine Volk hat längst erkannt, dieser Herr B. ist der geborene Schlawiner. Er hinterzog in der Vergangengheit Steuern und macht es wohl auch weiterhin. Aber das Bundesverdienstkreuz bekam er trotzdem. Kein Wunder, dass viele Deutsche das Bundesverdienstkreuz als eine Art Faschingsorden klassifizieren.