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Betreuungsgeld in Bayern Eltern haben wieder die Wahl

Seit heute ist das Gesetz zum Bayerischen Betreuungsgeld in Kraft. Es unterstützt alle Eltern, die die Betreuung ihres ein- oder zweijährigen Kindes selbst übernehmen oder privat organisieren. In den letzten Wochen wurden von der Verwaltung bererits 101.000 Antragsformulare an Familien verschickt, die einen Anspruch darauf haben könnten.

Von: Arne Wilsdorff

Stand: 22.06.2016 |Bildnachweis

Familienministerin Emilia Müller bei der Übergabe der ersten Betreuungsgeldbescheide an Familie Bräutigam aus Kaufbeuren (links) und Familie Schenk aus München. | Bild: STMAS

Anspruch auf das Bayerische Betreuungsgeld hat, wer seine Hauptwohnung in Bayern hat, mit seinem Kind in einem Haushalt lebt und für dieses Kind keinen Platz in der öffentlich geförderten Kindertagesbetreuung in Anspruch nimmt. Das Betreuungsgeld beträgt 150 Euro monatlich für jedes Kind. Die Eltern können es vom 15. bis zum Ende des 36. Lebensmonats ihres Kindes beziehen.

Bayerns Familienministerin Emilia Müller hat in München die ersten Bescheide für zwei Familien persönlich übergeben. Dass bereits fast 50.000 ausgefüllte Betreuungsgeld-Anträge zurückgeschickt wurden, wertet Müller als Erfolgsgeschichte. Die zeige, dass Bayerns Familien die 150 Euro im Monat pro Kind gerne in Anspruch nehmen.

"Jede Familie im Freistaat soll selbst entscheiden können, was für ihre Kinder das Beste ist. Wir unterstützen alle, denn Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung ist für uns ein zentrales Element der Familienpolitik."

Familienministerin Emilia Müller

Anträge für die Übergangszeit sind bis 22. September 2016 möglich

Die Staatsregierung hat zudem sichergestellt, dass es zu keinen Bezugslücken zwischen der bisherigen Bundes- und der jetzigen Landesleistung kommt. „Es gibt einen Übergangszeitraum, der am 1. Januar 2015 beginnt und am 22. Juni 2016 endet. Den Antrag auf das Bayerische Betreuungsgeld für diesen Übergangszeitraum müssen Eltern spätestens bis zum 22. September 2016 beim ZBFS einreichen“, erklärte Müller. Das zuständige Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) hat daher in den letzten Wochen bereits rund 101.000 Anträge verschickt.

100 Millionen Euro für die private Betreuung

Rund 100 Millionen Euro pro Jahr lässt sich der Freistaat das Betreuungsgeld aus eigenen Haushaltmitteln kosten. Der Rest kommt vom Bund.  Der reicht Mittel seines einstigen Bundesbetreuungsgeldes weiter an die Bundesländer durch, nachdem es vom Bundesverfassungsgericht gestoppt wurde.

Opposition fordert Geld für den Kita-Ausbau

Die Opposition im bayerischen Landtag bleibt bei ihrer Kritik. Die 150 Euro-Zahlung für jedes Kind unter drei Jahren, das nicht in eine staatlich geförderte Kita geht, stelle die Weichen völlig falsch, so Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause.

"Wir haben nur dann wirkliche Wahlfreiheit für die Famlien, wenn wir genügend gute Kinderbetreuungsplätze haben. Das Geld kann nur einmal ausgegeben werden."

Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause

Ebenso sieht es die bayerische SPD-Generalsektretärin Natascha Kohnen: Arbeitende Eltern hätten eben oft keine Wahl und bräuchten dringend mehr  Betreuungsplätze mit besser bezahlten Erzieherinnen und Erziehern.







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Trueteam, Mittwoch, 22.Juni 2016, 14:34 Uhr

3.

Grundsätzlich finde ich, dass Kinder in erster Liene in der Famiele erzogen werden sollen. Dementsprechend soll der Staat auch nur zahlen, sofern soziale Härten vorliegen ( ob das Betreuungsgeld, Kindergeld oder sonstiges ist, ist daher unerheblich )

Zwiesel, Mittwoch, 22.Juni 2016, 14:10 Uhr

2. ausgesuchte Bilder

Hätte nicht eine Familie mit Migrationshintergrund mit auf das Bild genommen werden können, Hätte auch die viel gepriesene Weltoffenheit Bayerns unterstrichen. Passt aber wohl nicht ins System.

  • Antwort von Renate E., Mittwoch, 22.Juni, 15:56 Uhr anzeigen

  • Antwort von Zwiesel, Mittwoch, 22.Juni, 16:45 Uhr anzeigen

Lorenzo, Mittwoch, 22.Juni 2016, 13:15 Uhr

1. Maximal am Ziel vorbei!

Wir gehen beide Arbeiten, unser Kind hat Spaß in der KiTa und ist sehr gut entwickelt. Es ärgert mich, dass in Bayern (leider typisch) ein veraltetes Rollenbild vorherrscht. Das sieht man nicht nur an der Herdpärmie, sondern auch an der ungleichen Stellung von Mann und Frau im Beruf und Bezahlung.
Statt, Geld dafür zu vergeuden, dass arbeitsfähige Leute zu Hause Kinder betreuen, sollten lieber KiTas gebaut werden und die Mütter bessere Möglichkeiten bekommen in sozalversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse zu kommen. Der Staat und die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, dass Mütter daheim bleiben und nicht arbeiten.

  • Antwort von as, Mittwoch, 22.Juni, 14:06 Uhr anzeigen

  • Antwort von G.W., Mittwoch, 22.Juni, 14:08 Uhr anzeigen

  • Antwort von Wenzel, Mittwoch, 22.Juni, 14:18 Uhr anzeigen

  • Antwort von Mickel, Mittwoch, 22.Juni, 15:17 Uhr anzeigen

  • Antwort von Nachdenklicher, Mittwoch, 22.Juni, 19:10 Uhr anzeigen

  • Antwort von leidenschaftliche Mutter, Dienstag, 28.Juni, 11:23 Uhr anzeigen