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Christopher Street Day in München Große Party mit politischem Hintergrund

Mehr als 100.000 Menschen sind beim Christopher Street Day in München mit einem bunten Straßenumzug für die Rechte von Homosexuellen eingetreten. Der CSD war allerdings mehr als eine Party - gerade in diesem Jahr wiesen die Veranstalter auf die massiven Probleme von Flüchtlingen hin.

Von: Vera Cornette

Stand: 09.07.2016 | Archiv

Bunte Kostüme, tanzende Menschen und politische Botschaften: Bei der Münchner CSD-Parade feierten am Samstag mehr als 100.00Menschen die Vielfalt des Lebens. Hinter der ausgelassenen Party stand die Forderung für Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Trans-Menschen. Erstmals war eine Gruppe der CSU bei der Parade vertreten. Das Lesbisch-Schwule Netzwerk in der Christlich-Sozialen Union zog mit einem Wagen durch die Straßen Münchens. Das Netzwerk ist in der Partei bisher nicht anerkannt.

Ein großes Thema waren dieses Jahr auch die Probleme von Flüchtlingen. Beispiel Doreen: Sie sei noch jung, er können ihr helfen, sie korrigieren - das sagte Doreens Onkel zu ihr, bevor er sie zum ersten Mal vergewaltigte. Die 28-jährige Doreen stammt aus Uganda, einem Land, in dem Homosexualität völlig tabuisiert ist - und mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren geahndet wird. Was bleibt einer jungen Frau, die in ihrer Heimat Exorzismus und Prügel ausgesetzt ist? Die Flucht. Erst nach Kenia, dann mit einem Schleuser nach Deutschland. 

Uganda ist längst nicht das einzige Land, in dem Homosexualität bestraft wird: auch in Afghanistan, Ägypten, Iran werden Schwule und Lesben zu teilweise lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt - in ingesamt 77 Ländern werden Homosexuelle verfolgt.

Die Verfolgung geht in Flüchtlingsheimen weiter

Wie viele Flüchtlinge wegen ihrer Orientierung verfolgt wurden und deshalb hierher gekommen sind, ist schwer zu feststellen; in jedem Fall steht Homosexualität in den Ländern, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen, unter Strafe. Und schließlich leben viele auch in Europa weiter versteckt mit ihrer Orientierung. Viele berichten, dass sie in Flüchtlingsheimen diskriminiert werden. 

Was dazu führte, dass das schwul-lesbische Zentrum Friedrich in Nürnberg Anfang des Jahres die erste Unterkunft speziell für homosexuelle Flüchtlinge eröffnete. Auch in Berlin ist einige Wochen später ein ähnliches Projekt ins Leben gerufen worden.

"Auch in Deutschland hat sich die Situation verschlechtert: Wenn ich zum Beispiel Pegida zuhöre… ich dachte, diese Ansichten hätten wir längst hinter uns gelassen."

Rita Braaz, CSD München

Ein Fest für alle

Das Motto der Pride Week vom 2. bis 10. Juli lautet "Vielfalt verdient Respekt. Grenzenlos". Es ist ein Leitsatz mit doppelter Aussage:

"Der erste Teil bezieht sich auf alle Ebenen, wo wir Respektlosigkeit erfahren: Soziale Netzwerke, rechtspopulistische Parteien. Aber der Hauptfokus liegt auf den LGTBI-Flüchtlingen, und wie mit ihnen umgegangen wird."

Thomas Niederbühl, Politischer Sprecher CSD München

LGBTI

LGBTI  steht für die englischen Begriffe Lesbian, Gay, Bisexuel, Transgender, Intersexual. Gemeint sind zum einen Schwule, Lesben und Bisexuelle. Darüberhinaus Menschen, deren körperliches und gefühltes Geschlecht nicht übereinstimmen, sowie Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig bestimmt werden kann.

Ein Highlight der Pride Week war die Polit-Parade am Samstag: 84 Formationen meldeten sich an, zogen durch die Münchner Innenstadt. Schon im vergangenen Jahr hatte die Polizei über 100.000 Teilnehmer und Zuschauer gezählt. Denn längst ist der CSD - der in München zum 37. Mal gefeiert wird - kein Event für die LGBTI-Szene, sondern eine Veranstaltung für alle, die für Gleichstellung eintreten wollen.


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Nüchternbetrachter, Sonntag, 10.Juli 2016, 19:51 Uhr

6. Kurz und knapp

Das Foto sagt mehr als tausend Worte - wir leben in einer närrischen Zeit!

Heteroianer, Samstag, 09.Juli 2016, 22:43 Uhr

5. Wann findet die Hetero Street Day Parade statt?

Die Christophers machen mir zuviel Gedöns um ihre sexuelle Neigung.

Warum gibt es keinen Hetero Street Day?

  • Antwort von Jakob, Samstag, 09.Juli, 23:10 Uhr

    Der Hetero Street Day ist jeden Tag.

  • Antwort von Reality Check, Samstag, 09.Juli, 23:21 Uhr

    Den gibt's an den restlichen 363 Tagen im Jahr, rund um die Uhr in sämtlichen Medien und allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Nicht genug?

  • Antwort von Chris, Samstag, 09.Juli, 23:29 Uhr

    Ja es gibt ein "hetero-street-day". Das nennt sich dann Loveparade (aber gibt es anscheinend nicht mehr)

  • Antwort von Heteroianer, Sonntag, 10.Juli, 16:57 Uhr

    @Jakob
    Jeden Tag auf der Strasse? Brüllen Sie das auch wirklich oft genug in die Allgemeinheit, dass Sie Hetero sind? ;-)

    @Reality Checker
    Langweilig! - Kein Mensch veranstaltet eine Hetero Parade, warum nicht? Kaum ein Hetero schreit täglich hinaus "ich bin hetero und das ist gut so"

    @Chris
    Ja, stimmt, die gute alte Loveparade. Nach Duisburg wohl auch nicht mehr der Hit.

  • Antwort von Reality Check, Sonntag, 10.Juli, 18:43 Uhr

    Von täglich in die Welt hinausschreien kann nicht die Rede sein - im Gegenteil. Die meisten Homosexuellen verstecken die Tatsache, dass sie gleichgeschlechtlich lieben Tag für Tag. Im Beruf, der Familie gegenüber, Freunden gegenüber,usw.usf. Ich garantiere Ihnen, dass auch Sie deutlich mehr LGBT-Menschen in Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld haben, als Ihnen bewusst ist.
    Sie als heterosexueller Mann(?) brauchen weder ein Coming Out, noch einen besonderen Tag im Jahr, an dem Sie frei zu Ihrer eigenen "sexuelle Neigung" stehen können, denn Sie sind in dieser Hinsicht der gesellschaftliche Standard. Sie können sich jeden Tag so "hetero" kleiden, wie Sie möchten und ihr gesamtes Umfeld mit Ihrer sexuellen Orientierung "konfrontieren", indem Sie beispielsweise mit Ihrer Frau händchenhaltend durch die Stadt schlendern und brauchen sich nicht davor zu fürchten, deswegen von Anderen belästigt zu werden.
    Freuen Sie sich doch lieber, dass Sie keine Parade brauchen, um sich frei zu fühlen.

  • Antwort von Klarformulierer, Sonntag, 10.Juli, 19:53 Uhr

    Der Hetero-Street-Day ist jeden Tag? Haben Sie wirklich schon mal diese angemalten Larven an einem normalen Tag gesehen bei Heteros - außer zum Karneval? Ich nicht.

  • Antwort von Jakob, Sonntag, 10.Juli, 23:27 Uhr

    @Klarformulierer
    Die Larven der Heteros, mit denen sie jeden Tag Hetero Street Day feiern, sind schriller und bunter als alles, was der CSD je aufbieten könnte (mein Business-Anzug, mein rein beiläufiger Kuss auf die Wange meiner Frau, meine Kumpels vom Stammtisch, mein Familienfoto im Portemonnaie, mein Bayern-München-Schal, mein Reden über die Schnecke an der Kasse von Tengelmann etc. pp.). Nur, weil diese Larven ihre Geltung durch die Mehrheit bekommen, sieht sie keiner mehr. Würden eines Tages Aliens auf der Erde landen, würden sie 5 Terrabyte Katalog anlegen zu "Insignien des Homo sapiens hetero".

  • Antwort von Heteroianer, Montag, 11.Juli, 12:58 Uhr

    @Reality Checker

    Ich verstehe, was Sie meinen. Allerdings gibt es auch bei den Heteros genügend Anlässe seine Beziehungen zu verstecken oder zu verschweigen. Denken Sie an gemischt-ethnische Paare, grosser Altersunterschied, unterschiedliche soziale Stellung und Herkunft und so weiter und sofort. Darüber zerfleischen sich das Umfeld genauso und Menschen sind ein einziger Tratschverein. Darüber sollten sich Schwule und Lesben keine Gedanken machen. Gesetzlich ist es anerkannt.

    Die Frage ist doch, ob durch eine Veranstaltung wie des CSD mehr Akzeptanz erreicht werden kann?

    Und das bezweifle ich. Minderheiten haben immer das Problem nicht von der "Norm" anerkannt zu werden. Das lässt sich leider auch nicht erzwingen. Der CSD wirkt eher aufdringlich und provoziert möglicherweise nur mehr Ablehnung. Aber das richtige Patentrezept im richtigen Umgang einer besseren gesellschaftlichen Anerkennung habe auch ich nicht.
    Vielleicht bedarf es einfach mehr Zeit.

  • Antwort von Jakob, Montag, 11.Juli, 14:19 Uhr

    Ja, Patentrezept gibt's keins.

    Man darf nicht unterschätzen, dass Lesben und Schwule beim CSD einmal im Jahr auch *füreinander* sichtbar werden. Das ist wichtig, denn die "Community", der von vielen Seiten oft Homogenität und Geschlossenheit unterstellt wird ("die Lesben und Schwulen"), besteht aus vielen Gruppierungen, Intitiativen, Ansichten etc. - und Menschen, die sich ins Private zurückziehen und niemals sichtbar werden.

    Und nicht alle sind einverstanden, dass die Drag Queen im Windpark-Kostüm und die halbnackten Lederkerle immer hervorstechen, während die anderen 9.000 ohne Special Outfit (vor allem von der Presse) wenig wahrgenommen werden. Der CSD ist auch eine Herausforderung für alle Teilnehmer selbst, die anderen so zu lassen, wie sind.

    Und wie gesagt: Kostümierte Fußball-Fans oder Schützenverein mit Musi aufm Dorfplatz sind auch aufdringlich. Deswegen werden diese Hetero-Männer aber noch lange nicht öffentlich abgewertet, sondern alle sagen: "Jo schau, die Buam!"

Sepp T., Samstag, 09.Juli 2016, 18:17 Uhr

4. Angmoalt und aufghübscht.

Ja mei - is denn schoa wieder Fasching? Denn schaut man sich das Bild an, sind die Narren unterwegs...

flo, Samstag, 09.Juli 2016, 17:47 Uhr

3. bei den Gründen, um Asyl zu bekommen

wird sicher mehr gelogen als bei der Steuererklärung.

  • Antwort von wolfgang huber, Sonntag, 10.Juli, 13:10 Uhr

    Das will ich hoffen, sonst müsste man annehmen, dass wir mehr Pharisäer im Land haben als Flüchtlinge.

Barbara, Samstag, 09.Juli 2016, 15:51 Uhr

2. Nach der "grenzenlosen Freiheit" haben schon immer alle diejenigen gerufen,

die sich nicht an die Gebote Gottes halten wollen. Das war in der französischen Revolution von 1789 so und ist heute nicht anders. Kein Wunder, daß in Deutschland fast jede zweite Ehe geschieden ist!

  • Antwort von Wolfgang Huber, Samstag, 09.Juli, 17:26 Uhr

    Solange die hl Barbara die grenzenlose Intoleranz nicht aus den Augen verliert und die Millionen Opfer derselben, kann sie ruhig unsere grenzenlose Meinungs- und Denkfreiheit ganz grenzenlos geniessen.

  • Antwort von jakob, Samstag, 09.Juli, 20:39 Uhr

    Auf das alleinige Vorrecht, Gottes Gebot immer schon verstanden (quasi mit der Muttermilch aufgesogen) zu haben, haben sich schon immer diejenigen berufen, die meinten, sie könnten über andere urteilen, müssten dabei nicht selbst denken und müssten auch dereinst Gott keine Rechenschaft ablegen über den Hass, den sie in die Welt gestreut, und über das Leid, dass sie über andere gebracht haben. Das ist nichts als jene Selbstüberhebung, aus der heraus die selbsternannten "Gerechten" Jesus Christus als "Gotteslästerer" verurteilt und ans Kreuz geschlagen haben. Und seine Botschaft wird noch immer nicht verstanden - auch nach fast 2000 Jahren nicht: Das Leben der Gebote gelingt nur mit den anderen, niemals gegen die anderen.

  • Antwort von Barbara, Samstag, 09.Juli, 20:51 Uhr

    Im Evangelium sagt Jesus ausdrücklich: Ihr sollte die Sünde verabscheuen! Anscheinend wissen viele nicht, was Sünde ist! Im Paulus-Brief heißt es, daß Ehebrecher, Unzüchtige, Mißbrauchstäter, Mörder etc. das Reich Gottes nicht erben werden!

  • Antwort von Jakob, Samstag, 09.Juli, 22:45 Uhr

    Ja, Barbara, ihr sollt die Sünde als Teil eures eigenen Lebens und Verhaltens verabscheuen - und *nicht*: ihr sollt die Sünden der anderen verabscheuen oder ihr sollt die anderen als Sünder verabscheuen. Es ist uns nicht gegeben, im anderen die Sünde oder das Böse zu erkennen. Dies ist allein Gott vorbehalten. Der Fingerzeig auf die Sündhaftigkeit der anderen ist nur ein Vorwand, um auf das eigene nicht schauen zu müssen. Denn dort hinschauen tut weh, macht verletztbar vor Gott. Die Sache mit dem Splitter und dem Balken...
    Drum ist es doch so bequem, dass beim CSD so viele Menschen sind, auf die man prächtig zeigen kann. Und über die man lachen kann. Und über die man sich erheben kann. Denen brauch ich nicht zuhören. Denen brauch ich mein Herz nicht öffnen. Mit denen brauch ich keinen gemeinsamen Weg suchen. Bin ja gerecht - und die sind Sünder.

  • Antwort von Werner Makulla, Sonntag, 10.Juli, 14:00 Uhr

    Dieser Aussage möchte ich schon darum widersprechen , weil angeblich ein Gott solche Gesetze gemacht haben soll.
    Dies hat er auf keinen Fall da "Gott" von den Menschen gemacht wurde. Nicht Gott den Menschen ! Und je nach Gutdünken oder Zeitgeschehen solche Gebote oder Gesetze 100% einen politischen Charakter hatten u. haben. Was nicht ausschließt das manches wirklich vernünftig ist .
    Was wäre es für ein unqualifizierter Welt Erschaffer ,sollte es Ihn wirklich geben." ER " der die Vielfalt erfunden haben soll? Wenn einer gerne an seinen Gott und seine Werke glaubt, eventuell sogar bei Seelenpein als Erlöser hilft, Es sei jedem Menschen gegönnt ,diesen seinen Glauben zu praktizieren. Aber einzig und alleine ist eine Evolution und Menschen Pfusch für unser heutiges Geschehen verantwortlich.

  • Antwort von Hope, Montag, 11.Juli, 13:11 Uhr

    Gott ist einzig und alleine Hoffnung. Hoffnung braucht der Mensch. Daher ist Hoffnung menschgemacht. Wenn Hoffnung menschgemacht ist, dann ist auch Gott, Götter und Glaube menschgemacht. Evangelien sind nur lückenhafte Überlieferungen und noch dazu von unterschiedlichen Personen, Lukas, Matthäus usw. und gerade mal über 2000 Jahre alt. Ein Wimpernschlag in der Evolution. War Gott die restlichen 4 Milliarden nicht da?

    Welche Auswüchse diese Glaubensfragen annehmen können, waren in unzähligen Konflikten, Kriegen und Auseinandersetzungen zu sehen. Inklusive der aktuellen Kriege um Schiiten oder Sunniten.
    Sorgen nicht diese Glaubensfragen für mehr Konflikte? Das zwanghafte aufdrängen der eigenen Position als die allein Richtige?