Kosten der Unwetterkatastrophen Ein Drittel der 1,2 Milliarden übernimmt der Staat
Das bayerische Finanzministerium hat heute im Haushaltsausschuss neue Zahlen zu den Hochwasserschäden der drei Unwetterkatastrophen zwischen Ende Mai und Ende Juli vorgelegt.
Bei einem Gesamtschaden von gut 1,2 Milliarden Euro vor allem in Niederbayern rechnet der Freistaat für die nächsten beiden Jahre mit einem Drittel staatlicher Hilfe. Geplant ist auch eine Werbekampagne für eine freiwillige Elementarschadensversicherung.
370 Millionen aus der Staatskasse
Den größten Anteil der nur grob geschätzten Schäden der bayerischen Sommerhochwasser muss mit 400 Millionen Euro die Versicherungswirtschaft stemmen, rund 370 Millionen kommen für die nächsten beiden Jahre aus der Staatskasse. Die EU schießt höchstens 25 Millionen zu. Der Schadensersatz besonders beim Jahrtausendhochwasser im niederbayerischen Simbach dürfte sich noch länger hinziehen. Da gibt es bereits Gemurre in der Region, aber, so erklärte Stephan Bobe Referatsleiter Hochwasserhilfen aus dem Finanzministerium im Landtag:
"Man kann halt so ein Haus für 500.000 Euro nicht völlig unbürokratisch und ohne jegliche Planungssicherheit ersetzen."
Stephan Bobe, Finanzministerium
In Simbach wären übrigens alle vom Hochwasser betroffenen Häuser über eine Elementarschadensversicherung für 90 Euro versicherbar gewesen. Nur bei einem Prozent der Häuser in Bayern käme das wegen latenter Hochwassergefahr deutlich teurer. Die Staatsregierung plant deshalb eine Kampagne für eine freiwillige Hochwasserversicherung. Dann aber bitte mit weniger Ärger mit der Versicherung, schimpfte die SPD-Abgeordnete Susann Biedefeld.
"Was da abgeht, mit welchem Schriftverkehr, mit Rechtsanwalt - da fragt sich jeder: Ja, warum soll ich mich denn versichern, wenn selbst im Schadensfall die Versicherung stur ist und sich quer stellt."
Susann Biedefeld, SPD