Barbara Hendricks zur Weltklimakonferenz "Europa und China sollten beim Klimaschutz vorangehen"
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sieht nach der Wahl des neuen US-Präsidenten Europa noch stärker in der Pflicht beim Kilmaschutz. Nachdem eher nicht zu erwarten sei, dass Amerika sich künftig noch besonders engagieren wird, müsse Europa einspringen, sagte sie dem Bayerischen Runkfunk.
In der radioWelt am Morgen von Bayern 2 sagte Hendricks: "Amerika hat in den letzten anderthalb bis zwei Jahren tatsächlich eine sehr ambitionierte Rolle zusammen mit China gespielt, und da wird wohl jemand anders in die Lücke eintreten müssen, wenn wir weltweit den Klimaschutz vorantreiben sollen. Ich meine, das sollte Europa tun in engem Schulterschluss mit China."
Kein Rückgang auf Null zu erwarten
Ein "besonderer Ehrgeiz" der USA in puncto Klimaschutz sei unter einer Regierung Trump nicht mehr zu erwarten. Dennoch geht Hendricks davon aus, dass die USA nach wie vor Klimaschutz betreiben werden. So habe US-Außenminister John Kerry darauf hingewiesen, dass der Klimaschutz einen großen Rückhalt in der amerikanischen Bevölkerung habe und auch die Wirtschaft ihn wolle, zudem seien US-Bundesstaaten wie Kalifornien dem Klimaschutz sehr verpflichtet. Hendricks' Fazit: "Also, man kann davon ausgehen, dass das alles nicht so heiß gegessen wie gekocht wird."
Debatte hat sich gelohnt
Die deutsche Rolle beim Klimaschutz und bei der Klimakonferenz in Marrakesch lobte die Ministerin. "International sind weiterhin wir diejenigen, die mit gutem Beispiel vorangehen. Außer uns hat niemand einen so ausgefeilten Klimaschutzplan vorgelegt, wie wir es getan haben." Hendricks räumte indirekt ein, dass das Ringen vorab in Berlin um den deutschen Klimaschutzplan hart gewesen ist, "aber im Ergebnis sind wir diejenigen, die am weitesten sind mit dem, was wir aufgeschrieben haben und auch umsetzen werden."